Samstag, 26. Dezember 2020

Der Killer in mir


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Adam Egypt Mortimer

Daniel, mein bester Freund...

"Der Killer in mir" von Regisseur Adam Egypt Mortimer heißt im Original "Daniel is n´t real" und ist oberflächlich gesehen eine Art Update zum Psychothriller "Mr. Brooks - Der Mörder in mir" von Bruce A. Evans aus dem Jahr 2007, in dem Kevin Costner als Serienkiller Zwiegespräche mit seinem Zweiten Ich William Hurt führt und dieser auch den Antrieb zum Morden fördert. Der Unterschied zu Mortimers Film ist, dass in Evans Film der Antiheld sofort als gespaltene Persönlichkeit wahrgenommen wird, bei Mortimer ist sich der Zuschauer da nie so ganz sicher - bis zum Schluß und sogar darüber hinaus nicht. Somit regt "Daniel isn´t real" mehr an zum Nachdenken über das Gesehene. Der Film bietet natürlich den beiden Hauptdarstellern Miles Robbins und Patrick Schwarzenegger die perfekte Gelegenheit starke Schauspielerleistungen zu beweisen. Beide Jungmimen schaffen dies mit Bravour. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der imaginäre Freund Daniel, der vom Sohn Arnold Schwarzeneggers und Maria Shriver dargestellt wird. Auch Miles Robbins hat bekannte Eltern - er ist der Sohn von Susan Sarrandon und Tim Robbins. Als Kind ist der schüchterne Luke (Griffin Robert Faulkner spielt die Rolle als Kind) geprägt von seinem instabilen Elternhaus mit einer psychiatrisch kranken Mom Claire (Mary Stuart Masterson). Erschwerend für seine Entwicklung kommt noch hinzu, dass er Zeuge von einem Amoklaufes eines jungen Mannes wird, der am Ende dieses Massakers selbst erschossen wird. Als der kleine Junge diese blutüberströmten Leiche ansieht, steht plötzlich ein fremder Junge (Nathan Reid) neben ihm und im Laufe der Zeit wird dieser Daniel der beste Freund von Luke. Die Sache hat nur einen Schönheitsfehler. Daniel existiert nur in der Phantasiewelt von Luke. Doch Daniel beeinflusst enorm und er ist es auch, der Luke den Rat gibt seiner Mutter eine Überdosis Psychopharmaka zu verabreichen - dies würde der Mutter Superkräfte verleihen. Zum Glück überlebt die Mutter und gemeinsam entscheiden die beiden den imaginären Daniel in einem symbolischen Akt in ein Puppenhaus einzusperren. Diese Maßnahme gelingt, ab diesem Zeitpunkt ist der Junge verschwunden. Doch nach wie vor leidet Luke darunter, weil er sicher die Schizophrenie seiner Mutter geerbt zu haben. Er besucht als junger Mann (Miles Robbins) den Psychologen (Chukwudi Iwuji), der ihm den zwar gutgemeinten aber fatalen Rat gibt die Büchse der Pandora erneut zu öffnen. , also Daniel (Patrick Schwarzenegger) aus seinem Gefängnis zu befreien. Tatsächlich ist die Präsenz von Daniel anfänglich positiv, denn im Beisein seines Freundes gelingt es Luke seine Introvertiertheit zu besiegen und andere Menschen kennenzulernen. Er beginnt eine Romanze mit er Malerin Cassie (Sasha Lane) und hat Sex mit der Studentin Sophie (Hannah Marks), die ihn vom Aussehen an die Stummfilmdiva Louise Brooks erinnert. Doch mehr und mehr übernimmt Daniel die Regie in Lukes Leben und bald erweist sich das Zweite Ich als potentieller Killer...






Zuerst erscheint die Geschichte von Luke als ein Psychogramm bzw. als eine krasse Studie über eine Schizophrenie oder Psychose. Doch Adam Egypt Mortimer fügt noch eine gewisse Horrorambiente hinzu - in dem Moment als Luke den Vater des damaligen Amokläufers aufsucht, erfährt dass dieser gemalt hat und eine grausame Entdeckung macht. Gibt es Parasiten, die von Körper zu Körper wandern, sich einen neuen Wirt suchen müssen. Diese Frage bleibt natürlich ungeklärt. Der Schluß lässt den Zuschauer irgendwie ratlos zurück, bietet aber genug Stoff auch noch nach dem Abspann über die Geschichte nachzudenken.






Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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