Samstag, 25. August 2018

A Quiet Place

























Regie: John Krasinski

Sei still oder stirb...

John Krasinskis Horrorbeitrag "A quiet Place" aus dem Jahr 2018 spielte weltweit 332 Millionen Dollar ein und damit rangiert der Film unter den 5 erfolgreichsten Horrorfilmen aller Zeiten - nur "Es", "The Sixth Sense", "Jaws" und "Der Exorzist" liegen noch besser.  Dabei hat der hochgelobte Genrebeitrag auch einige Schwachstellen - vor allem bei logischen Zuschauern werden am Anfang einige Fragen auftauchen, die der Film nicht klären kann. Aber immerhin setzt der Regisseur, der auch die Hauptrolle übernahm, sehr bald die Spannungskurve nach oben und mit der Unterstützung der meditativen Musik von Marco Beltrami verstärkt sich Intensität, Nervenkitzel und Mitfieber-Effekt. Auch die dänische Kamerafrau Charlotte Bruus Christensen, bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit Regisseur Thomas Vinterberg, setzt positive Akzente. Und als weiteren Pluspunkt sehe ich die Figuren des Films. Es handelt sich um eine Familie auf der Flucht vor Aliens und alle Darsteller sind sehr gut ausgewählt.
Der Film zeigt nicht, wie es zur Katastrophe kam. Aber Menschen und Tiere gibt es nur noch wenige. Blinde ausserirdische Kreaturen haben das Leben weitestgehend ausgelöscht, sie orientieren sich an Geräuschen. Und wer laut ist, der verliert das Leben. Wer still sein kann, der hat eine reele Chance zu überleben. Und die Familie Abbott hat genau diese Chance genutzt. Mutter Evelyn (Emily Blunt) ist Ärztin und schwanger und kann sich auf ihren Mann Lee (John Krasinski) voll verlassen. Der ehemalige Ingenieur ist ein Lebenskünstler, gibt nie auf und hat es geschafft seiner Familie immer wieder Hoffnung zu geben. Das Nesthäkchen Beau (Cade Woodward) erfasst die Gefahr und den Ernst der Lage noch nicht ganz. Die älteren Geschwister Regan (Millicent Simmonds) und Marcus (Noah Jupe) sind schon reifer und fürchten sich sehr vor den Monstern, die jeden Moment auftauchen können - daher sind auch alle Geräusche zu vermeiden. Als der kleine Beau ein batteriebetriebenes Space-Shuttle Spielzeug findet, besiegelt er sein Schicksal. Der Lärm lockt ein Alien an und der Junge wird regelrecht abgeschlachtet. In einem leerstehenden Gebäude richten sie sich häuslich ein. Es vergeht ein Jahr.
Die gehörlose Regan macht sich Vorwürfe und glaubt am Tod des jüngeren Bruders mitschuldig zu sein. Daher entsteht ein etwas angespanntes Verhältnis zum Vater.  Der versucht vergeblich Funkkontakt mit der Außenwelt aufzunehmen, doch nichts gelingt. Als Lee mit Marcus einen  Ausflug zu einem nahegelegenen See macht um ihm das Fischen beizubringen, passiert der Mutter zuhause ein fatales Mißgeschick, dass die Aliens anlockt. Sie kann noch rechtzeitig ein Warnsignal setzen, so wissen ihre Angehörigen, dass sie Zuhause in Gefahr ist. Dann bekommt sie auch noch ihre Wehen...



Ab diesem Zeitpunkt werden die Aliens auch öfters gezeigt und es entsteht eine ungleiche Jagd, denn die Menschen sind in jeder Hinsicht die Schwächeren. Hier entfaltet sich gute spannung - am Anfang hat man nicht geglaubt, dass das stumme Szenario - die Akteure kommunizieren ausschließlich durch Zeichensprache - die gesamte Laufzeit aufrecht erhalten werden kann. Doch es gelingt..."A Quiet place" ist eine Art Odyssee nach Nirgendwo und im Zombiegenre gibt es eine ganze Menge filmischer Verwandten, nicht zuletzt ist auch die nahe Verwandtschaft zu "28 Days later" erkennbar. Doch in Krasinskis Film sind es Aliens, die die Menschen verfolgen. Die Reise durch eine Zukunftslandschaft mit nur wenig Hoffnung erinnert auch an John Hilcoats Postapocalypse "The Road" - der Vater Viggo Mortensen, der mit seinem Sohn Kodi Smit-McPhee durch Amerika irrt. Auch hat Regisseur John Krasinski sicherlich  "10 Cloverfield Lane" von Dan Trachtenberg gesehen und sich dort die eine oder andere Inspiration geholt. Krasinski ist übrigens der Ehemann von Emily Blunt - so kann man bei "A Quiet Place" fast von einem Familienunternehmen sprechen.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen