Regie: Johannes Roberts
Mutige Frauen gegen Haie...
Seit Spielbergs "Jaws" ist man vorsichtiger beim Schwimmen im Meer
geworden, denn wer weiß: Es könnte ja tatsächlich mal ein großer weißer
Hai darauf lauern uns zu fressen. Dabei sind wir Menschen die Killer und
nicht die als grausame Killer angesehenen Haifische. Aber die Furcht
wirkt und jedes Jahr hat irgendein Filmemacher sich diesem Thema
angenommen. Genau vor einem Jahr kämpfte Blake Lively in Jaume
Collet-Seras "The Shallow" gegen eine dieser riesigen Bestien und dieses
Jahr kommt das "Hailight" dieser Sparte" aus dem Vereinigten
Königreich.
Und wieder sind es mutige Frauen, die sich der weißen Gefahr
stellen. Die beiden Schwestern Lisa (Mandy Moore - bekannt aus den
Charts) und Kate (Claire Holt) verbringen ihre Ferien in Mexiko. Erst
nach einigen Tagen erfährt Kate, dass Lisa wieder solo ist. Ihr Freund
hat Schluß gemacht. Sie war ihm einfach zu langweilig - zumindest gibt
Lisa diesen Grund für die Trennung an. Aber vielleicht gelingt es ja
doch ihn wieder zurückzugewinnen, wenn er merkt, dass seine Ex Spaß am
Leben hat und Urlaubserinnerungen präsentieren kann, die mit Langeweile
gar nicht in Verbindung gebracht werden können. Zuerst mal rein in den
Partytrubel, mexikanische Jungs wie Benjamin (Santiago Segura) und Louis
(Yani Gellmann) sind heißblütig und stehen auf Extrem-Events. Wie wärs
also mit einem Tauchgang inmitten von riesigen weißen Haien. Der
Anbieter dieses Spektakels ist kein geringerer als Captain Taylor,
gespielt vom 80er Jahre Filmtalent Matthew Modine, der das Boot mit dem
Tauchkäfig für abenteuerlustige Touristen und verrückte britische
Touristinnen, die Unterwasserselfies mit dem Hai für den Exlover machen
wollen, zur Verfügung stellt. Sein Kumpel Javier (Chris J. Johnson) weiß
auch genau, wie man die gefrässigen Biester anlockt. Mit einem Eimer
Blut und vielen Fischresten gelingt dies spielend. Captain Taylor meint
auch, dass es ein unvergessliches Erlebnis wird, denn dort an diesem
Tauchgrund hat er schon 9 Meter lange weiße Haie gesehen. Zuerst gehen
die beiden jungen Mexikaner runter, die Begeisterung ist riesig. Lisa
ist etwas mulmig zumute, sie hat schließlich noch nie getaucht. Aber
Kate ist ein alter Tauchhase, da kann wohl nichts schiefgehen. Oder doch
? Klar, denn schließlich sind wir beim neuen Haischocker und so löst
sich beim Auftauchen das Seil in der Winde und der Käfig, mit dem die
Girls die Haie bestaunten, entgleitet in die Tiefe, wobei er den Hubkran
mit hinabzieht. Der bleibt dann in einer Tiefe von 47 Metern auf dem
Käfig liegen. Beide Frauen geraten in Panik und versuchen, das Schiff zu
erreichen, können jedoch keinen Kontakt herstellen. Die Hauptgefahr
geht natürlich von den riesigen Haien aus, aber auch der Sauerstoff wird
knapp, denn die Pressluftflaschen haben für eine begrenzte Zeit
Atemluft. Sie dürfen auch nicht so schnell es geht wieder an die
Wasseroberfläche, denn dann könnten durch die zu schnelle
Druckentlastung die Lungen platzen. Und es droht auch die Gefahr eines
Tiefenrauschs...
Diese Art Stickstoffnarkose bewirkt eine starke Störung des
Zentralnervensystems, einhergehend mit massiven kognitiven
Einschränkungen und einer lebensbedrohlichen Euphorie "ich lach mich tot
und spuck dem Killerfisch ins Gesicht" und all diese Zutaten machen "47
Meters down" nicht zum schlechtesten Haifilm. Im Gegenteil: Man ist
ganz gut unterhalten und Regisseur Johannes Roberts hat in die
Geschichte dieser Horrorferien noch einige Überraschungen eingebaut. Der
Haupteil des Films spielt unter Wasser und alles ist sehr gut
fotografiert. Einige Kritiker griffen sogar richtig hoch beim Vergleich,
für sie war "47 Meters Down" ein "Gravity unter Wasser". Soweit würde
ich nicht gehen, aber wer hin und wieder einen Haifilm sehen will, der
kann gerne mal 47 Meter Down eintauchen in eine Welt voller Gefahren.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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