Samstag, 27. Januar 2018

Der dunkle Turm

























Regie: Nikolaj Arcel

Durchs Portal...

Die Kritik nahm die Stephen King Verfilmung "Der dunkle Turm" eher mittelmässig auf, obwohl mit dem Dänen Nikolaj Arcel ein Regisseur gewonnen wurde, der bereits mit dem anspruchsvollen Historienfilm "Der König und der Leibarzt" die Filmwelt überzeugen konnte und ihm sogar eine Oscarnominierung in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" einbrachte. Dem Budget von 60 Millionen Dollar steht inzwischen ein Box Office Ergebnis von ca. 112 Millionen Dollar gegenüber - die Produzenten Goldsman, Grazer, Ron Howard sowie der Schriftsteller Stephen King selbst dürften sich gefreut haben.  Als Zuschauer kommt man beim Unterhaltungswert natürlich auf seine Kosten - dennoch bleibt der nur 95 minütige Film gesamthaft etwas unausgegoren. Von allem ein bisschen...sehr viel vom Ron Howard Touch ist dabei, ein bisschen Spielberg - zumindest was den Schwerpunkt des ganz jungen Helden angeht. Ein bisschen Marvel, ein bisschen Fantasy, ein bisschen Horror und ein bisschen Science Fiction und sehr viel Portal-Movie ala "Stargate" oder "Warcraft - The Beginning", für die ich mich nicht so begeistern konnte. Es gibt aber auch gute Portalfilme, nach einer Geschichte von Stephen King entstand ja auch Frank Darabonts unterschätzter Horrorstreifen "Der Nebel" aus dem Jahr 2006. Dort öffnet die Wissenschaft auch ein Portal mit der katastrophalen Konsequenz, dass unheimliche Kreaturen jagd auf die Menschen machen. Seine jetzige Geschichte "Der dunkle Turm" ist eine achtbändige Fantasy Saga, er selbst spricht von seinem wichtigsten Werk überhaupt. Diese Größe kommt in dem knackig kurzen Film aber nicht zur Geltung. Das Buch beginnt mit den Worten "Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm" und stellt damit auch schon zwei Hauptfiguren der Geschichte vor.  Der Mann in Schwarz (Matthew McConaughy) ist das wirklich Böse, ein moderner Mephisto und der Revolvermann (Idris Elba) ist sein in die Jahre gekommener Gegenspieler. Der bekommt neue Power durch einen 12jährigen Jungen namens Jake Chambers (Tom Taylor) - eigentlich ein ganz normaler Junge, der gerne mit seinem besten Kumpel Timmy (Michael Barbieri) rumhängt, andererseits aber von unheimlichen Alpträumen und Visionen geplagt wird. Diese Bilder im Kopf zeichnet der Junge auf, es sind düstere und destruktive Bilder. Dies führt auch dazu, dass er bereits in jungen Jahren zum Psychiater geht und seine Mom (Katherine Winnick) äusserst besorgt ist. Stiefvater Elmer (Karl Thaning) ist genervt und man ist sich sicher, dass der Junge immer noch nicht den Tod seines Vaters überwunden hat. Hauptsächlich sieht Jake in seinen Träumen diesen wichtigen riesengroßen Turm, der von bösen Mächten zerstört werden soll. Ein schwarz gekleideter Mann versucht mit Kindern, diesen Turm zum Einsturz zu bringen - doch dieses Unternehmen gelingt nicht. Die Kinder finden bei diesem Experiment aber den sicheren Tod. Bald sieht Jakes Mom keine andere Möglichkeit mehr als den Jungen in eine Klinik einweisen zu lassen. Als er von zwei Mitarbeitern der Klinik ageholt werden soll, weiß der Junge sofort, dass diese zwei Gestalten Handlanger des schwarzen Mannes sind. Er flieht und findet in einem alten New Yorker Haus ein Portal mit dessen Hilfe er in die Mohave Wüste in Mittwelt - weit weg in einer unbekannten Dimension - landet. Dort trifft er auch auf den einsamen Revolverhelden...



"Der dunkle Turm" ist natürlich kein Meisterwerk und begeistert auch nicht im hohen Maße. Aber der Unterhaltungswert ist nicht schlecht und die Darsteller sind reizvoll ausgewählt. Der Gunslinger scheint etwas gebrochen vom ewigen Kampf, findet aber durch die Jugend wieder zurück aufs Schlachtfeld um das Böse zu besiegen. Man kann nun streiten, ob Matthew McConaughy ein bisschen zuviel Overacting betreibt, er wirkte aber auf mich als ganz gut besetzter Bösewicht. Allerdings nicht furcherregend, sondern amüsant, weil er seine für ihn unkoventionelle Rolle sichtlich genießt. Der Jungstar macht seine Sache gut und erinnert von seinem Typus her an andere Jugendliche wie aus "Super 8" (J.J. Abrams) oder "The Hole" (Joe Dante) , denn auch dort müssen sich ganz normale Kids fiesen Monstern und bösen Mächten stellen.




Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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