Sonntag, 1. März 2015

Quarantäne





















Regie: John Erik Dowdle

Das Tollwut Haus...

John Erik Dowdle hat 2008 mit dem Found Footage Film "Quarantäne" ein Remake des spanischen Klassikers "Rec" der Filmemacher Jaume Balaguero und Paco Placa ein äusserst erfolgreiches Remake gedreht. Mit einem Box Office Ergebnis von 41 Millionen Dollar konnten die Macher mehr als zufrieden sein. Es war Dowdles erster Erfolg im Horrorgenre, inzwischen hat er mit "Devil" udn "Katakomben" nachgelegt. In der Hauptrolle als Fernsehreporterin Angela Vidal ist Jennifer Carpenter zu sehen - immerhin spielt sie etwas verhaltener als es die etwas nervige Manuela Velasco im Original getan hat. Aber damit sind die Vorzüge gegenüber dem Original auch schon aufgezählt, Dowdles Remake erreicht aufgrund des bloßen Nachfilmens in keiner Szene annähernd die intensive Atmosphäre des spanischen Vorbilds. Die Handlung wurde natürlich vom spanischen Barcelona ins amerikanische Los Angeles verlegt. Dort dreht Angela (Jennifer Carpenter) gemeinsam mit ihrem Kameramann Scott Percival (Steve Harris) für einen Fernsehsender eine Doku über die Einsätze der hiesigen Feuerwehr. die hübsche, quirlige Reporterin filmt natürlich während einer ganz normalen Nachtschicht. Dort lernt sie die Männer kennen, der junge Jake (Jay Hernandez) soll ihr alles zeigen und so bekommt sie hautnahen Einblick in die 48Stunden Schichten der dort eingesetzen Feuerwehrmänner.  Leider bleibt vorerst der gewünschte Notruft aus, Jake erklärt auch, dass die meisten Einsätze wohl die Hilfe für verletzte Menschen, also medizinischer Natur sind. So gilt Angelas Interesse zuerst den sanitären Anlagen, wo sich einige Männer duschen und auch die sagenumwobene Rutschstange hat es ihr angetan. Dann kommt der Notruf aber doch noch. Der Einsatz führt die Feuerwehr und die Fernsehleute zu einem Mietshaus mitten in der Innenstadt. Yuri Ivanov (Rade Šerbedžija), einer der Hausbewohner wartet auch schon unten auf der Straße auf das Rettungsteam. Die Bewohner des heruntergekommenen Appartmenthauses machen sie Sorgen um die alte Frau Mrs. Epinosa (Jeannie Epper), die wohl ziemlich aufgebracht scheint und wütende laute Schreie von sich lässt. Die Polizei ist nach Eintreffen der Feuerwehr ebenfalls schon anwesend und hat das Gebäude umstellt. Nachdem die Männer die Wohnung betreten und die aufgebrachte Frau beruhigen möchten, greift die Frau geifernd einen Polizisten an und beißt ihn in den Hals. Kurze Zeit später ist der Ausgang zum Haus verschlossen. Die Behörden haben Quarantäne verhängt, die Einwohner müssen im Haus bleiben. Immer mehr wird klar, dass mehrere der Bewohner Symptome einer Art Tollwut aufweisen...

Die nur ein paar Monate nach dem Original entstandene Neuverfilmung von John Erick Dowdle soll angeblich fast eins zu eins nachgestellt worden sein und bis auf ein paar winzige Kleinigkeiten nichts Neues bieten.
Dieses Herunterkurpeln ohne eigene Ideen ist auch der große Nachteil des Films, vor allem dann, wenn man das Original "Rec" schon kannte und die Vorlage auch sehr gut fand. Natürlich bleibt die klaustrophobische Atmosphäre erhalten, als von außen die Fenster und Türen versiegelt werden und die Bewohner und Besucher des Appartmenthauses immer mehr bemerken, dass sie im Nu in eine ganz böse, auswegslose Situation hineingeraten sind. Ein bisschen zu aufgesetzt und nervig wirkt das oftmals permanente hysterische Durcheinanderschreien der Leute, aber gut: In solch einer Situation kann es sein, dass es genauso abläuft. Dann wird mindestens ein dutzend mal von Bullen, Bewohner oder sonstigen Figuren aggressiv darauf hingewiesen, dass die Kamera abgestellt werden soll. Soll wohl möglichst viel Doku-Atmosphäre vermitteln, doch die Wiederholung nervt aber irgendwann. Gut ist wie schon im Original der Schluß, der vieles offen lässt. Insgesamt bleibt alles recht solide, aber wenig begeisternd.


Regie: 5,5 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen