Regie: Matthew Parkhill
Rose aus der Vergangenheit...
Mit dem 2011 entstanden Horrorfilm "The Caller" ist dem Filmland
Puerto Rico ein recht gutes Gernewerk geglückt, vorausgesetzt man lässt
mal die Logik beseite und kann sich auf eine Story einlassen, in der
eine junge Frau von Heute Telefonate aus dem Jahr 1979 bekommt. Ist ja
sehr abwegig und absurd, die Protagonisten (sowohl Sender als auch
Empfänger der Anrufe) finden aber sehr schnell einen Weg diese
Unmöglichkeit zu schlucken...und als Zuschauer ist man da auch gefragt
dasselbe zu tun. Schließlich funktioniert dann auch der Spannungsgehalt
und der Unterhaltungswert von "The Caller - Anrufe aus der
Vergangenheit" von Regisseur Matthew Parkhill.
Es geht um
die junge Mary (Rachelle Lefevre), die gerade versucht ihre Scheidung
von ihrem brutalen Ex-Mann Steven Campbell (Ed Quinn) hinter sich zu
bringen. Vor Gericht sieht sie ihn immer wieder und er scheint daran
interessiert die Beziehung wieder aufnehmen zu wollen. Dazwischen steht
auch das Sorgerecht für den gemeinsamen Hund, der von der Richterin Mary
zugesprochen wurde. Um ganz neu anfangen zu können, mietet sie sich ein
abseits gelegenes Appartment in einem heruntergekommenen Viertel ihrer
Sadt San Jose. Doch die Nachbarn machen einen guten Eindruck, mit dem
Altmieter George (Luis Guzman) freundet sie sich gleich ein bisschen an.
Obwohl
sie irgendwie einsam wirkt, bekommt die junge Frau doch sehr schnell
auch schon den ersten Anruf. Das Telefon des neuen Domizils selbst wirkt
reichlich antik und die nächtliche Anruferin seltsam. Sie stellt sich
als Rose (Lorna Raver) vor und sucht eifersüchtig ihren Freund, den
Soldaten Bobby. Mary weiß nicht, was die sonderbare Anruferin wirklich
will und sie legt auf. Doch sie wird in der Folge immer wieder von Rose
angerufen, irgendwann entpuppt sich die Anruferin als Stimme aus der
Vergangenheit. Diese Rose behauptet felsenfest im Jahr 1979 zu leben und
will es der ungläubligen Mary auch beweisen können. Natürlich ist das
alles nur ein streich - doch lässt Rose nicht locker und hinterlässt
schon bald Zeichen in der Wohnung, die vorher nicht dagewesen sind. Auch
George, der Gärtner weiß vielleicht mehr als er sagt. Die Anrufe werden
drastischer und wirken sich horrormässig sehr stark auf Marys Gegenwart
aus. Halt bekommt Mary immerhin von ihrer neuen Flamme John (Stephen
Moyer), doch was als verwunderlicher und neckischer Telefonstreich einer
Verrückten anfing, mündet nun immer mehr in ein erschreckendes und
mörderisches Szenario...
Mit einem relativ kleinen Budget
schaffte es Matthew Parkhill einen kleinen, feinen Thriller zu schaffen.
Denn trotz der Logiklöcher im Grundgerüst, ist das Drehbuch in seiner
Dynamik alles andere als doof aufgebaut. Es entsteht sozusagen eine
Logik in diesem absurden Szenario und alles bleibt straff und spannend
inszeniert. Ja - der Film steigert sich bis zu einem sehr interessanten
Showdown, der guten alten Horror bietet.
Die Idee selbst ist
nicht neu - schon öfters gabs Filme mit Botschaften aus der
Vergangenheit. "The Caller" ist manchmal etwas kammerspielartig
inszeniert, im Mittelpunkt stehen die Folgen eines Kontaktes zwischen
den Zeiten. Und zwangsläufig resultiert aus dem Konkakt von Mary und
Rose bald eine Dynamik, die imstande ist den Zeitstrom zu manipulieren.
Das Resultat - wie sollte es auch anders sein im Horrorgenre - sind
böswillige Veränderungen, die diese Psychopathin mit der schrillen,
neurotischen Stimme am anderen Ende der Leitung, dann auch vornimmt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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