Samstag, 28. März 2015

Anabelle

























Regie: John R. Leonetti

Ed Warrens Horrorpuppe...

Puppen können böse sein...das wissen Fans von Horrorfilmen schon lange. Bereits im 1945 entstandenen britischen Episoden-Horrorklassiker "Traum ohne Ende" gruselte die Bauchredner-Geschichte mit Michael Redgrave, in dem die Puppe langsam Herrschaft über ihren Herrn erlangt und ihn ganz dominiert, nachdem er einen Kollegen angeschossen hat, von dem er glaube, dass dieser ihm seine geliebte Puppe entwenden wollte.
Ebenfalls sehr interessant ist Richard Attenboroughs Variante "Magic - Eine unheimliche Liebesgeschichte" aus dem Jahr 1978 mit Hauptdarsteller Anthony Hopkins und seiner lebensgroßen Puppe Fats, der unter einer Persönlichkeitsstörung leidet und mit der Puppe spricht.
Die bekannteste Filmpuppe ist wahrscheinlich "Chucky" - die beliebte Mörderpuppe von Regisseur Tom Holland hatte 1988 Premiere und kann inzwischen auf fünf Fortsetzungen aufbauen.
Unvergessen auch Serienkiller Frank Zito, der 1970 dem Kinozuschauer das Fürchten lehrte - Regisseur Frank Zito zeigt uns die Wohnung des Mörders, seine Schaufensterpuppen sind mit Kleidung und Skalps der Opfer dekoriert.
In der gleichen Dekade entstand David Schmoellers "Tourist Tramp".
Nicht zu vergessen die Varianten mit den Wachspuppen: Giorgio Ferronis "Mühle der versteinerten Frauen" oder Andre de Toths Kassenschlager "House of Wax".
In neuerer Zeit gabs eine fiese Puppe in Joe Dantes "The Hole" und auch das Gespann Leigh Whanell und James Wan erkannten das Potential dieses Spielzeugs. Letzterer hat inzwischen hat "Dead Silence" und "Conjuring" zwei neue Puppenhorror Klassiker kreiert, nun kommt mit "Anabelle" - von Wan produziert - das unvermeidliche Prequel zu "Conjuring". Regisseur John R. Leonetti zeigt das Schicksal der vorigen Besitzer der bösen Porzellanpuppe Anabelle. Laut Dämonenforscher Ed Warren beruhen beide Fälle auf wahren Begebenheiten.
1970: Es ist kurz nach dem Massaker der Charles Manson Familie, einer Hippiekommune aus Südkalifornien, verübt an Sharon Tate, Leno und Rosemary LaBianca und vier weiteren Menschen.
Mia (Anabelle Wallis) und ihr Mann John (Ward Horton) leben im Westen der USA. Mia ist schwanger und John angehender Mediziner. Er schenkt seiner Frau eine rare Porzellanpuppe. Kurze Zeit später werden die Nachbarn mitten in der Nacht von Satanisten bestialisch ermordet. Täter sind die eigene Tochter, die sich einem Satanisten angeschlossen hat. Da Mia einen Schrei hörte, wird das junge Ehepaar in das Massaker hineingezogen. Während John zu Nachbarhaus eilt und das Paar tot im Bett entdeckt, entgeht Mia in ihrer Wohnung nur knapp den Mördern, die auch die Puppe stehen wollen. Zum Glück kommt die Polizei rechtzeitig und erschießt einen der Täter. Seine Komplizin tötet sich selbst, sie stirbt im Arm der Porzellanpuppe. Nun fängt aber das Unglück im Haus einzuziehen. Es beginnt sehr langsam, beispielsweise mit Nähmaschinen, die von alleine laufen. Steigert sich aber in höchste Gefahr...


 als Unterstützung im Kampf gegen das Böse bekommt das junge Paar einen Pater (Tony Armendola) und eine etwas hellisichtige Buchhändlerin (Alfre Woodard) zur Seite gestellt. Letztere nimmt dann gar noch eine Art Schlüsselposition in der Geschichte ein. Wenn man spontan die Vorzüge des Films beschreiben soll, dann kommt man zwangsläufig gleich auf die sehr erlesene Ausstattung mit gelungenen Szenebildern und bemerkt die kompetente Kameraarbeit James Kniest.
Leider ist der Showdown etwas schwach und steckt voller Klischees, genau wie man sie erwartet. Auf der anderen Seite kann der Film durch einige gelungene Sequenzen punkten: Der Überfall des Satanistenpärchen ist gut gelungen, ebenso die Attacke, die Mia im neuen Appartment und im Aufzug erleiden muss. Gelungen auch die Fahrt des Priesters mit der Puppe. Obwohl sie nur auf dem Rücksitz liegt, kann durch geschickte Kameraarbeit eine gute Spannung erreicht werden.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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