Regie: Gordon Hessler
Der Fluch der Hexensekte...
Gordon Hessler ist der Regisseur des 1970 entstandenen Horrorfilms "Todesschrei der Hexen" (Original: Cry of the Banshee) Er wurde von American International Pictures veröffentlicht. Das Drehbuch stammt von Tim Kelly und Christopher Wicking. Trotz des Slogans „EDGAR Allan Poe erkundet neue Tiefen des Terrors!“ hat der Film keinerlei Bezug zu Poes Werk, abgesehen von einem fünf Zeilen umfassenden Zitat aus seinem Gedicht „Die Glocken“ von 1849 vor dem Vorspann. Der Vorspann wurde von Terry Gilliam animiert. "Todesschrei der Hexen" gehört neben "Im Todesgriff der roten Maske", "Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse" und "Mord in der Rue Morgue" zu Gordon Hesslers Horrorfilmquartett, dass er in der Zeit von 1969 und 1971 inszenierte.Die Geschichte spielt im elisabethanischen England. Lord Edward Whitman (der unvergleichliche Vincent Price), ein bösartiger Richter, leitet den Prozess gegen eine junge Frau. Er befindet, dass sie eine Hexe ist, lässt sie brandmarken, durch die Straßen peitschen und anschließend in den Dorfblock stecken. In dieser Nacht gibt Whitman ein Festmahl in seinem Haus, während seine Schergen die Gegend nach Schafsmördern absuchen. Zwei arme Teenager werden in die Halle gezerrt. Ein wolfsähnliches Heulen von außerhalb der Mauern warnt, dass sie möglicherweise "vom Teufel gezeichnet“ seien. Beide werden in einem darauffolgenden Kampf getötet. Whitmans Frau, Lady Patricia (Essy Person), beschimpft Whitman dafür als Mörder. Als Whitmans ältester Sohn Sean (Stephen Chase) Lady Patricia vergewaltigt, beschließt Whitman, die Hexen in der Gegend "auszumerzen“. Mit Seans Hilfe macht sich Whitman in den Bergen auf Hexenjagd. Seine bewaffnete Truppe löst einen offenbar als Hexen-Schwarzer Sabbath geplanten Festakt auf. Er tötet mehrere von ihnen und befiehlt den übrigen, sich in die Berge zu zerstreuen und nie wieder zurückzukehren. Dies erzürnt die Anführerin des Zirkels, Oona (Elisabeth Bergner). Um sich an der Familie Whitman zu rächen, beschwört Oona einen dämonischen Geist, um die Familie zu vernichten. Unglücklicherweise ergreift der Geist Besitz von dem treuen Diener Roderick (Patrick Mower(, in den Whitmans Tochter Maureen (Hilary Heath) seit Jahren verliebt ist. Roderick beginnt, systematisch Mitglieder der Familie Whitman zu töten, darunter Sean und Lady Patricia. Schließlich finden Harry (Carl Rigg), Whitmans Sohn aus Cambridge, und ein Priester namens Pater Tom (Marshall Jones) Oona und ihren Zirkel, die den Tod von Maureen heraufbeschwören. Sie töten Oona und ihren Zirkel, und Roderick, der Maureen angegriffen hatte, bricht ab und lässt sie zurück. Er kehrt jedoch bald zurück und greift Whitman an. Maureen schießt dem Dämon in den Kopf und tötet ihn scheinbar. Hocherfreut darüber, dass der Fluch vorüber ist, plant Whitman, das Haus mit seinen verbliebenen Kindern mit der Kutsche zu verlassen. Unterwegs hält er am Friedhof, um sich zu vergewissern, dass Roderick tot ist. Zu seinem Entsetzen findet er den Sarg leer vor. Schockiert eilt Whitman zurück zur Kutsche. Im Inneren findet er Maureen und Harry tot vor. Es stellt sich heraus, dass sein Kutscher, Bully Boy (Andrew McCulloch), von Roderick, der jetzt die Kutsche fährt, getötet wurde. Der Film endet damit, dass Whitman entsetzt den Namen seines Kutschers schreit, während die Kutsche in unbekannte Richtung fährt....
Als Leichenbestatter ist Oscarpreisträger Hugh Griffith zu sehen. Hexerei gegen das Establishment im England des 16. Jahrhunderts heißt das interessante Thema des Films, dass vielleicht in einigen Szenen zu reißerisch und vielleicht zu plump dargeboten wird. Die Kameraarbeit des Kanadiers John Coquillon, der nach der Zusammenarbeit mit Gordon Hessler auch an mehreren Filmen von Sam Peckinpah beteiligt war, wirkt rastlos und energiegeladen. Ruhe kehrt nicht wirklich ein. Viele unheimliche Szenen und eine adäquate Besetzung machen diesen Film zu einer höchst akzeptablen Horrorunterhaltung. Die Verlegung der Geschichte in die dunkleren Zeitalter bietet den Vorteil authentischer Kostüme und natürlich einer möglichst glaubwürdigen, abergläubischen Atmosphäre. Die satanischen Eskapaden sind mitunter sehr wirkungsvoll inszeniert, und das anschließende grausame "Massaker“ der Familie Wickham erhält durch die wirklich sehr fiese Art und Weise, wie mindestens zwei Familienmitglieder mutmaßliche Hexer mit Feuer und Folter verfolgen – und es offensichtlich genießen –, den Anschein eines gerechten Schicksals. Die Handlung ist leicht zu verfolgen, bewegt sich in einem guten Tempo und verteilt ihren Horror gut. Elisabeth Bergner war in der Stummfilmzeit eine gefragte Schauspielerin. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialistin floh sie aus dem deutschen Reichsgebiet. Für ihre Darstellung in dem Film "Verlass mich niemals wieder" erhielt sie im Jahr 1936 sogar eine Oscar-Nominierung.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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