Regie: Roger Corman
Der Geist der toten Frau...
Robert Towne schrieb das Drehbuch von "Chinatown" und erhielt zu
Recht den Oscar. 1964 verfasste er auch das Script der letzten Edgar
Allan Poe Verfilmung von Roger Corman. "Tomb of Ligeia" erhielt in
Deutschland den eher nichtssagenden Titel "Das Grab des Grauens" und
zeigt Vincent Price in Bestform, kein Wunder: Von allen Poe Filmen
Cormans war dies sein erklärter Favorit. Er war es auch, der Corman dazu
ermutigte zum ersten Mal auch auf Außenaufnahmen zuzugreifen. Die
bisherigen Filme wurden ausnahmslos im Studio gedreht und erklären
natürlich die sehr künstlichen, aber dennoch sehr atmosphärischen
Settings.
Es wurde auch iim Castle Acre Pirory in Großbritannien gedreht und auch die Darsteller waren überwiegend Briten.
"Das Grab des Grauens" erzählt die verhängnisvolle Geschichte des
Aristokraten Lord Verden Fell (Vincent Price), der in der ersten Szene
des Films seine Frau Ligeia (Elizabeth Sheperd) zu Grabe tragen muss.
Der Pfarrer will die überzeugte Atheistin nicht in der geweihten Erde
beisetzen, doch Verden setzt sich durch. Er glaubt fest daran, dass
seine Frau die Kraft hat wieder von den Toten aufzuerstehen. Auch sie
selbst war davon überzeugt diese Kräfte zu haben, weil sie fest daran
glaubte unsterblich sein zu können. Nach der Bestattung wird es ruhig um
den Lord. Erst bei einer Fuchsjagd, zu der der alte Lord Trevanion
(Derek Francis) eingeladen hat, nimmt die Außenwelt den sehr
zurückgezogenen Mann wieder wahr. Durch eine Augenkrankheit muss er eine
Brille tragen und er lebt mit seinem Diener Kenrick (Oliver Johnston)
und einer schwarzen Katze in den Mauern des ruinenartigen Anwesens. Da
die eigenwillige junge Rowena Trevanion (Doppelrolle für Elizabeth
Sheperd) und ihr Verehrer Christopher Gough (John Westbrook) sich von
der Jagdgesellschaft entfernt haben, finden sie das Grab der Ligeia. Und
dort taucht auch Verden Fell auf. Er interessiert sich sehr für die
junge Frau, weil sie ihn an die verstorbene Ligeia erinnert und auch sie
fühlt sich merkwürdig von Verden Fell angezogen. Sehr bald findet dann
auch die Hochzeit statt - es scheint, dass Verden endlich loslassen kann
von seiner Exfrau. Doch Ligeias Geist scheint immer noch in der
gemeinsamen Villa vorhanden zu sein. Rowena wird von nächtlichen
Visionen gequält und ihr Mann verschwindet in der Nacht - es ist
unmöglich ihn zu finden in dem Anwesen, dass im Mittelalter eine Abtei
war. Sie glaubt immer mehr, dass der Geist der Toten in der Gestalt der
schwarzen Katze wohnt, denn das Tier ist ihr gegenüber extrem
aggressiv....
Am Ende brennt das Schloß und auch Poes Geschichte verschwindet wie so oft im Ungewissen. Das Schreckliche spielt sich außerhalb der erzählten Handlung ab und die Geheimnisse bleiben bestehen. Wie kein anderer der Poe Verfilmungen bekam "Tomb of Ligeia" großartige Kritiken, manche Rezensenten verglichen Cormans Film sogar mit Jean Cocteaus "Orphee" und es ist bewiesen, dass solche Verwirrspiele um Identitäten natürlich enormes Potential in sich bergen. Man denke nur an "Vertigo" von Alfred Hitchcock. Trotz der Thematik von Leben und Tod nimmt der letzte Poe-Film von Corman eine gewisse Sonderstellung ein, denn er wirkt phasenweise recht psychedelisch.
Am Ende brennt das Schloß und auch Poes Geschichte verschwindet wie so oft im Ungewissen. Das Schreckliche spielt sich außerhalb der erzählten Handlung ab und die Geheimnisse bleiben bestehen. Wie kein anderer der Poe Verfilmungen bekam "Tomb of Ligeia" großartige Kritiken, manche Rezensenten verglichen Cormans Film sogar mit Jean Cocteaus "Orphee" und es ist bewiesen, dass solche Verwirrspiele um Identitäten natürlich enormes Potential in sich bergen. Man denke nur an "Vertigo" von Alfred Hitchcock. Trotz der Thematik von Leben und Tod nimmt der letzte Poe-Film von Corman eine gewisse Sonderstellung ein, denn er wirkt phasenweise recht psychedelisch.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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