Regie: J. J. Abrams
Jedi Endgame...
Es ist vollbracht: Mit
"Der Aufstieg Skywalkers", der neunten Episode der Star Wars Filmreihe
scheint ein Kinomythos zu Ende zu gehen, der Mitte der 70er Jahre seinen
Anfang nahm und Generationen von Kinogängern gleichermaßen begeisterte.
Der erste "Star Wars" aus dem Jahr 1977 wurde zum erfolgreichsten Film
aller Zeiten und war ein faszinierendes Abenteuer, dass vor langer,
langer Zeit in einer entfernten Galaxis stattfand. Sechs Oscars erhielt
der Film und zusätzlich noch einen Special-Award. Regisseur George Lucas
war ein großer Fan von Akira Kurosawa und verlegte einfach die
Geschichte aus "Die verborgene Festung" ins Weltall - der Rest ist
Kinogeschichte.
Heute wird der Erstling
ausschließlich unter dem Titel "Star Wars Episode 4 - Eine neue
Hoffnung" vermarktet, was die Bedeutung des Films sehr schmälert, denn
keiner seiner 8 Nachfolger kam an seine Qualität heran. Am ehesten noch
der Nachfolger "Das Imperium schlägt zurück", der schon alleine deswegen
einzigartig war, weil er mitten in der Geschichte aufhörte und somit
den Fortsetzungsfilm etablierte. "Das Imperium schlägt zurück" war in
seiner Zeit ein risikoreiches Projekt, denn man wusste noch nicht wie
die Kinogänger darauf reagieren, dass die Geschichte nicht zu Ende
erzählt wird und man vielleicht einige Jahre auf die Fortsetzung warten
musste. Dass es einen weiteren StarWars Film geben musste, war aber
beschlossene Sache und "Die Rückkehr der Jedi Ritter" wurde ebenfalls
ein voller Erfolg und zum Kultobjekt. Die Fans liebten das Duell
zwischen den guten Rebellen und dem bösen Imperium.
Es sollten allerdings 16
Jahren vergehen, bis sich George Lucas dazu entschied drei weitere
Fortsetzungen - in der Zeit von 1999 bis 2005 - zu realisieren. Mit
"Star Wars Episode 1 - die dunkle Bedrohung", einem Prequel, wurde die
Geschichte von Anakin Skywalker erzählt, dem späteren Darth Vader.
Das nächste Trio an Star Wars Filmen gabs 2015 mit dem "Erwachen
der Macht" - bis heute Platz 4 in der Liste der Blockbuster, die am
meisten Geld einspielten. Das Kassenergebnis von 2,068 Milliarden Dollar
wurde lediglich von "Avangers:Endgame", "Avatar" und "Titanic" noch
getoppt. Ein Vergleich mit dem Ergebnis von "Der Aufstieg Skywalkers"
ist jedoch sehr interessant. Der Film kann zwar ebenfalls die 1
Milliarde Mauer brechen, aber seine Einnahmen von 1,074 Milliarden sind
gerade nur noch die Hälfte vom "Erwachen der Macht" - ein Zeichen dafür,
dass die Begeisterung doch rückläufig war. Möglicherweise hat es auch
mit den inzwischen vielen Star Wars Ablegern wie "Rogue One" oder "Han
Solo" zu tun. Fest steht aber, dass im Laufe der ganzen Jahre die Magie
dann doch auf der Strecke blieb. Obwohl "Der Aufstieg Skywalkers" gar
kein schlechter Film ist. Es geht ihm aber auf dem Höhepunkt der
Geschichte irgendwie die Puste aus.
Vielleicht weil man zu vieles ahnt, was später passiert.
Heldin der Geschichte ist natürlich wieder Rey, gespielt von Daisy
Ridley - ehemalige Schrottsammlerin, Mitglied des Widerstands, letzte
Jedi Ritterin, Lehrling von Luke Skywalker (Mark Hamill) und Enkelin von
Palpatine (Ian McDiarmid). Der Antagonist ist Kylo Ren, gespielt von
Adam Driver - er gefällt mir von allen neuen Figuren am besten, weil er
am stärksten den Kampf zwischen Gut und Böse verkörpert. Er ist nicht
nur der Sohn von Leia Organa (Carrie Fisher) und Han Solo (Harrison
Ford), sondern auch der Oberste Führer des Ersten Ordens, Neffe von Luke
Skywalker und Enkel von Darth Vader.
Wie immer gehts um den
ewigen Kampf. Bei den Rebellen sind Finn (John Boyega), Poe (Oscar
Isaac), Chewbacca (Joonas Suotamo), R2-D2, BB-8, C-3PO und Maz Kanata
(Oscarsiegerin Lupita Nyong´o) mit dabei....
Und natürlich auch
Carrie Fisher, die ursprünglich eine zentrale Rolle als Leia Organa
übernehmen sollte, aber im Dezember 2016 unerwartet starb. Für ihre
Szenen verwendete Regisseur J. J. Abrams nicht verwendetes Filmmaterial
aus "Das Erwachen der Macht" und "Die letzten Jedi" verwendet. Technisch
ist der Film natürlich top - für die visuellen Effekte, für den
Tonschnitt und für die Filmmusik gabs auch drei Oscarnomierungen. Aber
Technik ist nicht alles, so bleibt am Ende ein bisschen Enttäuschung,
obwohl Daisy Ridley und Adam Driver ihr bestes gaben, jedoch ihre
Charaktere stellenweise von den Schauwerten unterdrückt wurden.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.