Mittwoch, 13. Mai 2020

Hole in the Ground



















 Regie: Lee Cronin

Mutter Sohn Konflikt..

Böse Kinder sind ein überaus beliebtes Motiv im Horrorfilm Genre. In den 50er Jahren bewies Mervyn LeRoy in "Böse Saat" den Beweis, dass das Böse schon in die Wiege gelegt wurde und auch das Kindermädchen Miss Giddens hatte im "Schloß des Schreckens" diverse Beweise gesammelt, dass ihre behüteteten Kinder von Dämonen besessen sind. In dem spanischen Horrormovie "Ein Kind zu töten" zeigte Regisseur Narciso Ibanez Serrador sogar eine ganze Insel mit gemeinen Kindern. Nicht zu vergessen die kleine Regan in "Der Exorzist", die vom Teufel besessen ist und in "Das Omen" zeigt Clive Donner den kleinen Jungen Damien als den Antichrist, der auf die Erde geschickt wurde. In jüngerer Zeit ängstigte auch die kleine "Orphan" in Jaume Collet Seras Film.
"Hole in the Ground" ist ein Film des irischen Regisseurs Lee Cronin, bei dem sich - ähnlich wie Nicholas McCarthys "Prodigy" die Mutter fragt, wer ihr Sohn wirklich ist. Denn sie bemerkt eine Veränderung an ihm und damit wird auch der große 50er Jahre ScienceFiction Horror "Die Dämonischen" zitiert, in dem sich die Menschen im Umfeld auch plötzlich verändern, obwohl sie genauso aussehen wie vorher. Aber das Gefühl ist da, dass die Eltern nicht die richtigen Eltern sind oder der Onkel ein ganz anderer ist, obwohl sich sein Aussehen überhaupt nicht verändert hat.
So geht es der jungen Mutter Sarah 0`Neill (Seana Kerlake), die mit ihrem Jungen Chris (James Quinn Markey) aufs Land zieht, um ein neues Leben ohne Mann zu beginnen. Der Junge hat Fragen, warum der Vater nicht dabei ist und man merkt ihm seine Anspannung etwas an. Doch die Mom verspricht ihrem Sohn, dass nun alles besser wird. Ausserdem wird er bald neue Freunde an der neuen Schule finden. Das gemietete Hause befindet sich etwas ausserhalb des Dorfes, ganz nah am Wald und am Tag des Einzugs baut Sarah fast einen Unfall, denn sie hat eine kleine alte Frau (Kati Outinen), die auf der Straße stand fast überfahren. Die alte Frau ist ganz in schwarz gekleidet, murmelt undeutlich ein paar Worte und fixiert Chris, der im Auto sitzt. Ein weiteres Treffen mit der Frau wird noch grusliger...denn sie behauptet schreiend, dass Chris nicht der Sohn von Sarah ist. Vom Ehemann (James Cosmo) der verwirrten Alten erfährt Sarah, dass Noreen - so heißt die Alte - dasselbe auch von ihrem eigenen Sohn behauptete. Der Junge kam vor Jahren bei einem Unfall ums Leben, aber vorher war Noreen der felsenfesten Meinung, dass das Kind "ein Schwindler" wäre.
Bald hat auch Sarah dieses Gefühl. Leidet die Frau vielleicht am sogenannten Capgras-Syndrom oder aber ist tatsächlich etwas mit Chris geschehen, als er für kurze Zeit in den Wald lief und sich dort versteckte ?



Dieser Frage geht der Film nach und er erfindet natürlich damit das Rad des Horrorfilms nicht neu. Aber der Regisseur war klug genug den Schwerpunkt auf Suspence und unheimliche Stimmung zu legen und die obligatorischen Schockeffekte wegzulassen. Stattdessen wird der Zuschauer in einer Balance gelassen, in dem beide Varianten "Mutter dreht durch" oder "Sohn ist böse" gleich stark vertreten sind. Obwohl der Junge nicht unbedingt Anlass gibt ein Teufel zu sein, glaubt dies die Mutter durch ihre Beobachtungen. Aber entspringen diese Bilder vielleicht ihrer Krankheit ? Das Ende liefert die Lösung, weil sie in eine Richtung tendiert. Aber ein Spiegel könnte diese Wahrheit dann doch wieder kippen. Denn wie sagte die verrückte Noreen "Im Spiegel erkennt man die Wahrheit" und so lässt auch der Regisseur sein "Hole in the Ground" offen für weitere Spekutalation.
 





Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

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