Regie: Lee Cronin
Mutter Sohn Konflikt..
Böse Kinder sind ein überaus beliebtes Motiv im Horrorfilm Genre.
In den 50er Jahren bewies Mervyn LeRoy in "Böse Saat" den Beweis, dass
das Böse schon in die Wiege gelegt wurde und auch das Kindermädchen Miss
Giddens hatte im "Schloß des Schreckens" diverse Beweise gesammelt,
dass ihre behüteteten Kinder von Dämonen besessen sind. In dem
spanischen Horrormovie "Ein Kind zu töten" zeigte Regisseur Narciso
Ibanez Serrador sogar eine ganze Insel mit gemeinen Kindern. Nicht zu
vergessen die kleine Regan in "Der Exorzist", die vom Teufel besessen
ist und in "Das Omen" zeigt Clive Donner den kleinen Jungen Damien als
den Antichrist, der auf die Erde geschickt wurde. In jüngerer Zeit
ängstigte auch die kleine "Orphan" in Jaume Collet Seras Film.
"Hole in the Ground" ist ein Film des irischen Regisseurs Lee
Cronin, bei dem sich - ähnlich wie Nicholas McCarthys "Prodigy" die
Mutter fragt, wer ihr Sohn wirklich ist. Denn sie bemerkt eine
Veränderung an ihm und damit wird auch der große 50er Jahre
ScienceFiction Horror "Die Dämonischen" zitiert, in dem sich die
Menschen im Umfeld auch plötzlich verändern, obwohl sie genauso aussehen
wie vorher. Aber das Gefühl ist da, dass die Eltern nicht die richtigen
Eltern sind oder der Onkel ein ganz anderer ist, obwohl sich sein
Aussehen überhaupt nicht verändert hat.
So geht es der jungen Mutter Sarah 0`Neill (Seana Kerlake), die mit
ihrem Jungen Chris (James Quinn Markey) aufs Land zieht, um ein neues
Leben ohne Mann zu beginnen. Der Junge hat Fragen, warum der Vater nicht
dabei ist und man merkt ihm seine Anspannung etwas an. Doch die Mom
verspricht ihrem Sohn, dass nun alles besser wird. Ausserdem wird er
bald neue Freunde an der neuen Schule finden. Das gemietete Hause
befindet sich etwas ausserhalb des Dorfes, ganz nah am Wald und am Tag
des Einzugs baut Sarah fast einen Unfall, denn sie hat eine kleine alte
Frau (Kati Outinen), die auf der Straße stand fast überfahren. Die alte
Frau ist ganz in schwarz gekleidet, murmelt undeutlich ein paar Worte
und fixiert Chris, der im Auto sitzt. Ein weiteres Treffen mit der Frau
wird noch grusliger...denn sie behauptet schreiend, dass Chris nicht der
Sohn von Sarah ist. Vom Ehemann (James Cosmo) der verwirrten Alten
erfährt Sarah, dass Noreen - so heißt die Alte - dasselbe auch von ihrem
eigenen Sohn behauptete. Der Junge kam vor Jahren bei einem Unfall ums
Leben, aber vorher war Noreen der felsenfesten Meinung, dass das Kind
"ein Schwindler" wäre.
Bald hat auch Sarah dieses Gefühl. Leidet die Frau vielleicht am
sogenannten Capgras-Syndrom oder aber ist tatsächlich etwas mit Chris
geschehen, als er für kurze Zeit in den Wald lief und sich dort
versteckte ?
Dieser Frage geht der Film nach und er erfindet natürlich damit das
Rad des Horrorfilms nicht neu. Aber der Regisseur war klug genug den
Schwerpunkt auf Suspence und unheimliche Stimmung zu legen und die
obligatorischen Schockeffekte wegzulassen. Stattdessen wird der
Zuschauer in einer Balance gelassen, in dem beide Varianten "Mutter
dreht durch" oder "Sohn ist böse" gleich stark vertreten sind. Obwohl
der Junge nicht unbedingt Anlass gibt ein Teufel zu sein, glaubt dies
die Mutter durch ihre Beobachtungen. Aber entspringen diese Bilder
vielleicht ihrer Krankheit ? Das Ende liefert die Lösung, weil sie in
eine Richtung tendiert. Aber ein Spiegel könnte diese Wahrheit dann doch
wieder kippen. Denn wie sagte die verrückte Noreen "Im Spiegel erkennt
man die Wahrheit" und so lässt auch der Regisseur sein "Hole in the
Ground" offen für weitere Spekutalation.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen