Dienstag, 5. Dezember 2017

Fear...Angst in der Nacht





















Regie: Jimmy Sangster

Internat des Grauens...

Der Name Jimmy Sangster ist sehr stark mit der kleinen britischen Hammer-Produktionsgesellschaft verknüpft. Dabei war er vor allem ein hervorragender Drehbuchautor und er schrieb die Manuskripte vieler Klassiker des Studios wie "Frankensteins Fluch", "Dracula" oder "Die Rache der Pharaonen". Natürlich trug er damit maßgeblich zum Erfolg der Hammer Films bei.
Am liebsten verfasste er Drehbücher zu Psycho- und Suspencethriller, die lagen ihm noch mehr als die gothischen Gruselfilme und seine Bücher für "Ein Toter spielt Klavier" (Regie: Seth Holt, 1961), "Haus des Grauens", "Der Satan mit den langen Wimpern" (Regie: Freddie Francis, 1962 + 1963) sowie "War es wirklich Mord ?" (Regie: Seth Holt, 1965) waren hervorragend. Anfang der 70er Jahre führte er auch dreimal Regie, doch "Frankensteins Schrecken", "Nur Vampire küssen blutig" und "Furcht in der Nacht" zählen nicht zu den ganz großen Klassikern von Hammer. Es sind aber alle drei charmante und unterhaltsame Genrearbeiten  Mit seiner letzten Regiearbeit "Furcht in der Nacht" konnte er sogar noch einen kleinen "Mini-Hitchcock" inszenieren.
Für den Film konnte Hammer-Ikone Peter Cushing in einer sehr sonderbaren Rolle verpflichtet werden und Joan Collins durfte Jahre nach "Land der Pharaonen" und lange vor dem "Denver Clan" eine böse Frau spielen.
Hauptfiguren sind aber das frisch verheiratete junge Ehepaar Robert (Ralph Bates) und Peggy Heller (Judy Geeson). Beide sind von Beruf Lehrer und Peggy hatte vor kurzem einen Nervenzusammenbruch. Ihrem Psychiater (James Cossins) erzählt sie in einer der Sitzungen, dass es ihr nun besser geht. Sie hat ihre große Liebe kennengelernt und beinahe schon überstürzt geheiratet. Daher gibt sie auch ihr Zimmer in der Pension von Mrs. Beamish (Gillian Lind) auf und freut sich auf ihr neues Zuhause auf dem Land. Robert arbeitet als Lehrer an einer Knabenschule, an der auch Peggy unterrichten soll. Aber ist das wirklich eine gute Adresse ? Im Vorspann fing die Kamera das Gelände der alten Knabenschule ein, man hörte einen engelhaften Schulchor, doch an einem Baum im Park sieht man die Beine eines erhängten Mannes.
Jedenfalls wird Peggy in London noch Opfer eines Angriffs durch einen unbekannten Mann. Während sie gerade in ihrem Zimmer telefoniert wird sie von einem schwarz gekleideten Mann von hinten gewürgt. Sie kann aber ihrem Angreifer eine Amprothese ausreißen, dann fällt sie in Ohnmacht. Weniger später wacht sie auf und sowohl der Arzt als auch Mrs. Beamish meinen, dass sie den Angriff nur in der Phantasie erlebt habe. Das wären die Nachwirkung des Nervenzusammenbruchs. Sie gibt sich damit zufrieden und hofft nun auf ein sorgenfreies Leben im Internat. Doch der Direktor Michael Carmichael (Peter Cushing) wirkt etwas merkwürdig. Noch undurchsichtiger ist seine attraktive Frau Molly (Joan Collins). Kurz nach dem Einzug wird Peggy erneut von Unbekannt angegriffen und gewürgt. Ist Peggy momentan paranoid oder gibts diesen Angreifer tatsächlich ?



Insgesamt ist "Fear in the Night" ein solider Hammer Schocker der Marke "Eine Frau soll verrückt gemacht werden" und steht damit natürlich in enger Verwandtschaft zu Klassikern wie "Mitternachtsspitzen", "Ein Toter spielt Klavier" oder "Flüsternde Schatten". Dabei ist der Plot tatsächlich etwas absurd, aber der Film ist straff und spannend inszeniert, dass dies gar nicht groß ins Gewicht fällt. Technisch ist der Film gut gemacht und der Zuschauer fiebert sogar ein bisschen der Auflösung entgegen, denn Judy Geeson macht eine gute Figur als ahnungsloses und etwas labiles Opfer eines fiesen Komplotts.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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