Dienstag, 16. Mai 2017
Train to Busan
Regie: Yeon Sang-Ho
Zombies fahren mit der Eisenbahn...
"Train to Busan" ist der ultimative Blockbuster des Jahres 2016 aus Südkorea. Dort lockte der Zombiethriller ca. 11,6 Millionen Zuschauer in die Kinos. Regisseur Yeon Sang-Ho schrieb und führte Regie. Bereits in seinem Animationsfilm "Seoul Station" stellte er die Vorgeschichte zu "Train to Busan" vor. Damit koppelte der Filmemacher zwei beliebte Film-Varianten: Zombie und Eisenbahnfilm. Durch letzteres Motiv erinnert der Film an "Snowpiercer" von Bong Joon Ho. Dieser präsentierte dem Zuschauer einen überlangen Zug, der durch ein Perpetuum mobile angetrieben wird. In "Train to Busan" wird der Zug zu einer Falle für alle Reisenden, weil sich ein infiziertes Mädchen (Shim Eun-kyung) kurz vor Abfahrt in den Zug retten kann. Doch sie mutiert sehr schnell zu einem Zombie. Hauptfigur ist der selbstsüchtige Fondsmanager Seok-Woo (Gong Yo). Die Frau hat sich von ihm getrennt, weil er immer nur an sich und seine Vorteile denkt. Dies begreift auch seine kleine Tochter Su-an (Kim Su-an), sie leidet wegen der Scheidung der Eltern. Der Vater schenkt ihr zu Geburtstag einen Artikel, den er ihr schon mal geschenkt hat. Dadurch kann das kleine Mädchen ihn dazu überreden, dass er mit ihr zusammen zur Mutter nach Busan fährt. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug KTX, der vom Bahnhof Seoul startet, ist man schnell am Zielort. Während der Papa schnell einschläft, macht das Mädchen einige sonderbare Beobachtung, die sie aus dem Fenster des abfahrenden Zuges noch wahrnimmt. Weil dem Mädchen langweilig ist, läuft sie durch andere Abteile. Dort lernt sie den kernigen Sang-Hwa (Ma Dong-Seok) mit seiner schwangeren Frau Sung-kyuung (Jeong Yu-mi) kennen. Die bekommen dann auch hautnah mit, dass ein Mädchen eine Zugbegleiterin angreift und in den Hals beißt. Diese verwandelt sich in einem Zombie. Zu zweit gehen die Zombinen auf die Bahngäste los. Hysterie macht sich breit. Auch unter einer Baseballmannschaft. Dort himmelt die Cheerleaderin Jin-hee (Ann Sohee) den Spieler Young-Gook (Choi Woo-shik) an. Auch die beiden mitreisenden Schwester In-gil (Ye Soo-jung) und Jong-gil (Park Myung-sin) werden in die Katastrophe mit hineingezogen. Besonders unangenehm fällt dabei der Chef eines großen Unternehmens (Kim Ui-Seong) auf, den der ist nur daran interessiert sich selbst zu retten...
Somit gibts einige Figuren zum Mitfiebern und noch einen echten Fiesling, dazu die Zombies die sich in Windeseile vermehren. Natürlich hat der Vater bei der Zombiekatastrophe genügend Zeit sich wieder auf seine Vaterpflichten zu besinnen und das vorherige Vernachlässigen wieder gut zu machen. Er wird einer der Helden im Kampf gegen die Untoten. Auch der bärenstarke Sang-Hwa zeigt größten Mut im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner, die Zombies breiten sich immer schneller aus. Es scheint kein Entkommen zu geben. Auch er wird zum Held. Ebenso der junge Baseballspieler. Neben den vielen Helden, gibts dann auch noch den gemeinen Feigling, der die Helden in auswegslose Lagen bringt. Dies alles spielt sich filmtechnisch auch in Hochgeschwindigkeit ab...wie der Zug. Die Stärke des Films ist sicherlich das enorme Tempo, dies erinnert stark an neue Zombieklassiker wie "World War Z" oder Zack Snyders Version von "Dawn of the Dead". So furios der Film auch ist - leider gibt es auch einen Hauch von Kitsch über Overacting und überdramatische Sterbeszenen. Dies sind vielleidcht die Schwächen von "Train to Busan", der sicherlich das Zeug zu einem Klassiker des Genres hat, ein Meisterwerk ist er trotzdem nicht geworden.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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