Regie: Gerad Johnstone
Ans Geisterhaus gefesselt...
Gerard Johnstone hat mit "Housebound" einen Horrorfilmspaß
inszeniert, der es in Sachen "Kult" mit DEM großen Klassiker des kleinen
Filmlandes in diesem Genre. Peter Jacksons "Braindead" aufnehmen
könnte. Dabei macht sich der Regisseur einen Spaß daran, immer wieder
mit neuen Entwicklungen die Story zu verfeinern, wenn am Anfang alles
noch nach Komödie aussieht, wandelt sich das Bild bald zu einem von
"Poltergeist" beiinflussten "Haunted House" Horror. Dazwischen
platzieren sich Splatter, großartig choreographierte Slapsticknummern,
ein bisschen Splatter, ein bisschen "Ghostbusters" und reichlich
sonderbare Filmfiguren. "Housebound" gefällt sich in der Rolle einer
filmischen Wundertüte, die die Spannbreite zwischen Komik und Spannung
perfekt vollziehen kann, schön hin- und herpendelt - ohne das
Wesentliche zu verlieren. Am Ende hat man einen in sich geschlossenen,
sehr gelungenen Genrebeitrag gesehen, bei dem es genauso sehr darauf
ankommt was passiert und auch wie es passiert. Darüberhinaus bietet
dieses Haus eine wunderbare Filmkulisse, das optisch an vergangene
Jahrzehnte erinnert. Das finstere Anwesen und die Nachbarhäuser werden
im Laufe der Handlung immer mehr zu wichtigen Darstellern.
Ja, sogar in den Wänden herrscht reges Leben.
Mit
Drogen und Kleinkriminalität bestreitet die junge Kyle Bucknell
(Morgana 0´Reilly) ihre Zeit. Aber beim Klau eines Geldautomaten stellt
sich die junge Diebin so doof an, dass sie geschnappt und verhaftet
wird. Natürlich gibts für einen solchen jungen Menschen nicht gleich
Knast, der alles noch schlechter machen könnte - sie wird mit einer
elektronischen Fußfessel ausgestattet dazu verurteilt im Haus ihrer
ebenso konservativen wie redseligen Mom Miriam (Rima Te Wiata) den
Hausarrest zum Nachdenken zu nutzen. Doch Kyle erweist sich als Biest,
sie sitzt nur noch vor dem Fernseher und versucht Mom und Stiefvater
Graeme (Ross Harper) psychisch zu terrorisieren. Wachmann Amos (Glen
Paul Amos) sorgt dafür, dass Kylie die Grenzen, die die Fessel vorsieht,
einzuhalten und Sozialarbeiter Dennis (Cameron Rhodes) bietet
therapeutische Gespräche an, die Kylie aber arg verabscheut. Mutter ist
überzeugt davon, dass es in ihrem schon etwas baufälligen Haus immer
wieder spukt. Kylie kann ihre Mom zuerst überhaupt nicht ernst nehmen,
doch bald hört auch sie merkwürdige Geräusche oder sieht auch schon mal
einen Schatten vorbeihuschen. Ausser ihrer Mom glaubt ihr aber keiner,
warum auch ? Sie ist eine Straftäterin, die immer mal wieder mit Drogen
ihr Bewusstein erweitert. Irgendwan kann sie aber Amos überreden zum
gemeinsamen Ermitteln. Man findet heraus, dass das alte Haus ehemals ein
Heim für psychiatrisch Kranke war und es soll hier auch eine junge
Insassin ermordert worden sein...sogar in dem jetzigen Zimmer vo
Kyle....
Der Film funktioniert in vielen Bereichen sehr gut.
Einerseits bietet er klassische Gruselmomente, die zwar nicht neu sind,
aber gut inszeniert wurden. Der Film wird auch getragen von einem
überzeugenden Darstellerensemble. Neben Hauptdarstellerin Morgana
O´Reilly sind vor allem Rima Te Wata als Mom und Cameron Rhodes als
dieser komische Therapeut sehr gut besetzt.
Gerard Johnstones Film ist eine mit Bravour gemeisterte, äusserst gelungene Mischung aus Grusel und Komik.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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