Dienstag, 29. April 2014

Grizzly

























Regie: Richard Grindler

Der Bär, der der weiße Hai war...

"Grizzly" ist ein Tierhorror-Movie aus dem Jahr 1976 und wurde von dem sehr früh durch einen Helikopter-Absturz tödlich verunglückten Regisseur Richard Grindler realsiert. Dabei entstand der Reißer über den 3,50 m großen Monsterbär im Fharwasser des Erfolgs von Spielbergs "Jaws" als eine Art Remake, allerdings im Wald und nicht im Wasser spielend. Die kommerzielle Rechnung ging mit einem riesigen Einspielergebnis von weit über 30 Millionen Dollar bestens auf. Dabei ist der Film eine echte Trashgranate und wirkt aus heutiger Sicht auch unfreiwillig komisch. Der Film beginnt zwar idyllisch mit einem Hubschrauberflug des Militärveteranen Don Stober (Andrew Price), so bekommt der Zuschauer einen guten Einblick über die wunderbare Location, wo die Bestie lauert. In einem riesigen Nationalpark, die Wälder sind dort noch unberührt. Ein beliebter Ausflugs- und Urlaubsort für Individualisten. Zwei weibliche Wanderer wollen ihr Lager verlassen, als sie von einem riesigen Bären brutal angegriffen und getötet werden. Ein Fall für den Nationapark Chief Ranger Michale Kelly (Christopher George), der mit der Fotografin Corwin Alison (Joan McCall), der Tochter des Restaurant Besitzers des Parks ein bisschen rumflirtet und dabei Goldene Himbeeren verdächtige Dialoge abliefert. Ärger ist mit dem Parkchef Charley Kittridge (Joe Dorsey) vorprogrammiert, der ja glaubte der Chief Ranger und der Wissenschaftler Arthur Scott (Richard Jaeckel) hätten alle Braunbären ins Hochland vertrieben. Was die auch taten, aber Kelly ist sich eh sicher, dass es sich bei dem Killer um einen Grizzly aus Prähistorischer Zeit handelt. Was auch immer diese Species hier im Nationalpark im Jahr 1976 verloren hat. Als ein weiblicher Ranger als weiteres Opfer herhalten muss, nur weil sie beinahe nackt während einer Arbeitspause in der Nähe des Wasserfalls ein Bad nehmen wollte, spitzt sich der Streit zwischen Brody und Bürgermeister Vaughn...äh Kelly und Kittridge...über den riesigen Jäger zu. ..

 Ok, ein gewisser trashiger Charme kann man dem Film nicht ganz absprechen. Gedreht wurde in Clayton im Bundesstaat Georgia. Den Bär sieht man nicht allzu oft, zuerst macht es die Kamera möglich, dass der Zuschauer das Opfer mit den Augen des Bären wahrnimmt, wie er sich immer mehr heranschleicht und dann hechelnd und keuchend auf sein potentielles Mittagessen losgeht. Er ist auch ein ausgezeichneter Sprinter denn er holt alle seine Opfer spielend ein. Und Waldhütten sind für das putzige Monster aus dem Paläozän kein Hinterniss. Viel Spannung bietet der Film nicht, die Darsteller spielen durchweg schlecht, Einzig die Gegend, in der die Geschichte spielt, erzeugt ein bisschen gute Tierhorror-Atmosphäre.


Bewertung: 5 von 10 Punkten.

Sonntag, 13. April 2014

The Hunger Games - Catching Fire

























Regie: Franics Lawrence

Das Jubel-Jubiläum...

Der 2. Teil eines Dreiteilers hat es bei mir immer etwas schwer, denn es bleibt am Ende einiges offen und macht den Eindruck eines halbfertigen Films. Genau wie "Das Imperium schlägt zurück" oder "Die zwei Türme" wird man auch "Catching Fire" auch erst dann treffender einschätzen können als im Heute und Hier, weil sich erst in der Gesamtheit die Stärke des Ganzen erkannt werden wird oder auch nicht. Denn ein bisschen ermüdet hat mich dieser zweite Teil schon, zumal er sich sehr stark an den ersten orientiert - mit einem Unterschied:  Statt der 74. Hungerspiele finden in "Catching Fire" die 75. Spiele statt. Der erste Teil hatte mit dem Sieg von Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und Peeta Mellark (Josh Hutcherson) zum ersten Mal zwei Gewinner, was natürlich sehr stark gegen die Regeln des Kapitols entsprach, aber nicht mehr zu vermeiden war und die Gründungsväter geschwächt sowie deren Präsident Snow (Donald Sutherland) maßlos entzürnt hat. So wurde die mutige Katniss zum Idol der unterdrückten Menschen und hat zumindest ein bisschen die Distrikte mental vereint. Die junge Frau wurde auch zur Figur des Widerstands. Dies alles ist dem Präsidenten ein Dorn im Auge und er sinnt Pläne die aufkeimenden Protestbewegungen im Keim zu ersticken. Man wird wohl Katniss töten müssen. Mit dem neuen Spielemacher Plutarch Heavensbee (Philip Seymour Hoffman) hat er einen fiesen Verbündeten und so werden die Regeln für die anstehenden 75. Spiele verändert. Es müssen ehemalige Sieger gegeneinander antreten. So will es das Schicksal, dass Katniss erneut mit Peeta die Spiele bestreiten muss und daher keine Zeit für ihre Liebe mit Gale (Liam hemsworth) hat, sie muss mit Peeta das tragische Liebespaar spielen. Tragisch verliebt in Katniss ist aber auch Peeta und in diesen Hunger Spielen geht es zuerst mal vornehmlich darum, dass man unter den Mitspielern Verbündete findet. Die Crew, darunter Haymitch Abernathy (Woody Harrelson), Modedesigner Cinna (Lenny Kravitz) und Effie Trinket (Elisabeth Banks) haben alle Hände voll zu tun, die beiden Kämpfer des Districts 12 zu betreuen. Mit dem Widersacher Finnick Odair (Sam Claflin) könnte zumindest ein Verbündeter im Kampf gefunden sein. Und dann beginnt das Jubel Jubliäum auch schon...

und funktioniert beinahe genauso wie in Teil 1. Da die Struktur sehr ähnlich ist, ist die Originalität natürlich auch schon reduziert. Aber wie gesagt: Man wird noch abwarten müssen, wie sich die Geschichte im letzten Teil entwickelt und wie die Dystopie gesamthaft wirkt. Hier bin ich mir noch unschlüssig. Einerseits ist die Beklemmung dieser Zukunftsvision immer mal wieder gut eingefangen, der Film von Francis Lawrence ist auch wie Teil 1 eine phasenweise treffsichere Mediensatire. Der Höhepunkt besteht aber jeweils aus der Hatz durch die Wälder und muss sich den Vorwurf gefallen lassen eine zahme Version von Japans "Battle Royale" zu sein.


Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

Blutgletscher

























Regie: Marvin Kren

Steinböcke des Grauens...

Eine Forschungsstation in 3.500 Meter Höhe: Dort lebt und arbeitet seit mehreren Jahre der Techniker Janek (Gerhard Liebmann) mit seinen Kollegen Birte (Hille Beseler), Falk (Peter Knaack) und Harald (Felix Römer), die noch nicht so lange dort oben sind wie Janek. Sein bester Freund ist Hund Tinnie. Die Forscher sind dort um Daten für den Klimawandel zu sammeln. Auch sollen sie den Rückgang der Gletscher dokumentieren. Janek ist insofern der Aussenseiter der Gruppe, da er aufgrund einer enttäuschten Liebe, nicht mehr allzu viel von seinen Mitmenschen erwartet. Er trinkt gerne mal zuviel und schottet sich von dem Rest ab, Tiere und Technik sind für ihn interessanter. Dieser heutige Tag, an dem die Geschichte spielt, ist aus zweierlei Tatsachen besonders interessant. Zum einen findet in einigen Stunden ein PR-Termin mit der Ministerin (Brigitte Krenn) statt, die mit einer Delegation des Umweltministerium auf dem Weg zur Station ist. Der zweite Höhepunkt des Tages ist dann die Entdeckung eines rotgefärbten Gletschers. Er ist am Schmelzen und eine sonderbare rote Flüssigkeit tritt dort aus. Sehr bald entpuppt sich dieser vermeintlich blutender Gletscher als Hort gefährlicher Mikroorganismen. Diese haben nicht nur bei der dortigen Tierwelt grauenerregende Mutationen zur Folge, sondern auch beim Menschen. Und letzterer ist an der bluttriefenden Misere nicht ganz unschuldig. Während die drei anderen die Entdeckung vor der Delegation geheim halten möchten, erkennt Jannek die Gefahr und versucht die Wanderer zu warnen. Doch diese werden schon von einem mutierten Vogel und einem Rieseninsekt angefallen. Da Steinböcke ebenfalls mutieren, ist für eine Menge Action gesorgt...

 "Blutgletscher" ist ein Film des Österreichers Marvin Kren, der in die Fußstapfen von "Das Ding aus einer anderen Welt" wandeln möchte. Gut gelungen sind die Charaktere: Allesamt keine Sympathieträger, der versoffene Janek kann daher zum Helden werden, natürlich punktet er durch die Liebe zu seinem treuen Hund Tinnitus, dem eigentlichen Star des Films. Gut auch die Figur der mutigen Ministerin, die in der Gefahr ihren Mann steht. Ansonsten gibts einige Skurrilitäten, nette putzige Handmade Mutanten, aber auch eine Menge Trash. Die Liebesgeschichte zwischen Janek und Tanja (Edita Malovcic) funktioniert nicht besonders gut, sie nimmt der Geschichte auch ein bisschen an Dynamik. Am Ende erinnert man sich an Ripleys kuriose Muttergefühle in "Aliens Resurrection". Von den Effekten darf man aufgrund des geringen Budgets nicht allzu viel erwarten. Insgesamt ist der Film trotz seiner Nähe an ein großes Vorbild in seinen besten Momenten recht originell.


Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

Mittwoch, 9. April 2014

The Resident

























Regie: Anti Jokinen

Der Stalker wohnt gleich nebenan...

"The Resident" von Anti Jokinen gehört zu den neuen Filmen des Hammer Studios, nachdem man das legendäre Prouktionsunternehmen 2007 wieder reanimiert hat. Möglicherweise hat von der Story auch der spanische Filmemacher Jaume Balaguero profitiert, denn sein 2 Jahre später entstandener Psychothriller "Sleep Tight" erzählt ebenfalls die perfide Geschichte eines Soziopathen, der in andere Wohnungen eindringt und das Objekt seiner Begierde chloroformiert. Dabei gelang dem Spanier die bessere Umsetzung, dennoch ist Jokinens New York-Thriller unterhaltsam und phasenweise spannnend inszeniert. Darüberhinaus konnte  Hilary Swank für die Hauptrolle gewonnen werden. Ausserdem ist das Hammer-Urgestein Christopher Lee in einer wichtigen Nebenrolle zu sehen.
Die Notaufnahme-Chirurgin Juliet Deverau (Hilary Swank) hat natürlich beruflich alle Hände voll zu tun und ist überaus engagiert in ihrer Aufgabe Leben zu retten. Privat liefs allerdings in der letzten Zeit nicht ganz so gut, denn ihr Freund Jack (Lee Pace) hat sie mit einer anderen Frau betrogen. Das Paar trennte sich. Trotzdem sind die Gefühle für den Ex immer noch stark. Um einen Tapetenwechsel hinzubekommen, mietet sie sich ein neues Appartment in einem großen Haus in zentraler Lage. Alles scheint ein genialer Glücksgriff zu sein, die Miete nicht astronomisch hoch. Vermieter ist der symathische Max (Jeffrey Dean Morgan) der momentan das ganze renoviert, dessen Großvater, der eine recht kauzige Art an sich hat, lebt im gleichen Stockwerk wie Juliet. In der ersten Zeit im neuen Appartment freundet sie sich etwas mit Max an, der ebenfalls an einem Kennenlernen nicht abgeneigt ist. Es bahnt sich eine Affäre an, aber noch immer ist Jack präsent in den Gedanken. Er meldet sich auch per Handy. Währenddessen hat Juliet immer mehr den Verdacht, dass sie in ihrer Wohnung heimlich beobachtet wird...

 Die Kamera von Guilermo Navarro fängt die unheimliche Geschichte gut ein, auch die Schauspieler machen ihre Sache recht gut. Ein bissel bleibt die psychologische Komponente und die Charakterzeichnung auf der Strecke - daher ist auch der ähnlich gelagerte "Sleep Tight" um einiges fesselnder und atmosphärischer. 
Bewertung: 6 von 10 Punkten.