Sonntag, 31. Oktober 2021

Das zweite Gesicht

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joseph Ruben

Cousin und bester Freund...

"Das zweite Gesicht" (Originaltitel: The Good Son) entstand 1993 und zeigt zwei Kinderdarsteller in den Hauptrollen. Einer davon war der 1980 geborene Macauley Culkin, der zwei Jahre zuvor mit dem Megablockbuster "Kevin - allein zu Haus" einen Megahit landete und sofort zum begehrten Star wurde. Der Film von Chris Columbus spielte damals 476 Millionen Dollar ein. Der zweite Akteur war der 1981 gebürtige, damals noch völlig unbekannte Elijah Wood, der seine große Karriere erst noch vorhatte. Damals wusste er sicherlich noch nicht, dass er auch Weltstar werden sollte. Als "Frodo Beutlin" in der "Herr der Ringe Trilogie" schrieb er Kinogeschichte.
Trotz dieser beiden bekannten Kinderdarsteller und einem sehr guten Box Office Ergebnis von ca. 60 Millionen Dollar ist dieser subtile Thriller heute weitestgehend vergessen.
Schade, denn wenn man mal vom zu dick aufgetragenen und übertrieben dramatischen Ende auf dem Felsen absieht, ist dem Regisseur Joseph Ruben ein feiner Thriller gelungen, der bis zum Schluß den Zuschauer fesseln kann. Culkin spielt dabei die Rolle des vermeintlich guten Sohns, doch in Wahrheit offenbaren sich die teuflischsten Abgründe.
Aber bevor diese Familie vorgestellt wird, zeigt Ruben dem Zuschauer das Trauma seiner zweiten Hauptfigur. Mark Evans (Elijah Wood) verliert seine Mom, die an Krebs stirbt. Gerade in dieser schweren Trauerphase muss der Vater Jack (David Morse) für ein paar Wochen geschäftlich nach Japan. Diese Reise ist damit verbunden ein ganz großes Geschäft zu erzielen, was ihn für Jahre finanziell unabhängig machen würde. So hätte er Zeit den Tod der Frau - gemeinsam mit seinem Jungen - aufzuarbeiten. Sein Bruder Wallace (Daniel Hugh Kelley) und Schwägerin Susan (Wendy Grewson) bieten ihm an für diese Wochen der Abwesenheit den seit dem Schicksalschlag verschlossenen Jungen aufzunehmen. David macht Bekanntschaft mit den beiden Kids Henry (Macauley Culkin) und Connie (Quinn Culkin). Tatsächlich scheint diese Idee dem Jungen gut zu tun, denn er freundet sich sehr schnell mit den beiden anderen Kindern an. Henry bezeichnet ihn sogar als einen neuen Bruder, denn der leibliche Bruder Brian ist ebenfalls vor kurzem durch einen Unfall gestorben. Die beiden Jungs hängen täglich zusammen, doch bald bemerkt der zwölfjährige Marc, dass Henry auch eine äusserst dunkle Seite hat. Er erschießt einen Hund, verursacht durch eine lebensgroße Stoffpuppe einen Crash mehrerer Autos und er droht Mark an, dass ein Verrat viel schlimmere Taten nach sich ziehen könnte...




"Das zweite Gesicht" wird von den beiden Jungstars getragen und die Geschichte erinnert etwas an den Mervyn LeRoy Klassiker "Böse Saat", in dem Patty McCormack als fiese 8jährige Rhoda Penmark ihre schon sehr ausgeprägten Killerinstinkte auslebt. Ruben zeigt die Geschichte mit psychologischem Geschick. Vor allem das Gespräch zwischen Mutter und dem jungen Killer, das Aufschluß geben könnte über die Gründe seines teuflischen Verhaltens, ist gut in dem Filmgeschehen eingebettet. Henry gibt zwar nichts zu, aber der Zuschauer erahnt auch in welchem Dilemma dieser junge Übeltäter stecken könnte. Die etwas winterliche Location mit einigen einsamen Häusern direkt am Meer bringt viele Pluspunkte in Sachen Atmosphäre.





Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

Conjuring 3


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Chaves

Altar des Bösen...

Die Horrorreihe "The Conjuring", die über die mysteriösen Fälle des Dämonologen-Ehepaars Ed und Lorraine Warren (in den Filmen werden sie von Patrick Wilson und Vera Farmiga gespielt) berichtet, ist eine echte Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2013 drehte Kultregisseur James Wan den Erstling, der mit 317 Millionen Dollar Einspielergebnis zu den 10 erfolgreichsten Horrorblockbustern aller Zeiten gehört. Teil 2, ebenfalls von James Wan inszeniert, schaffte einen ähnlich hohen Umsatz.
In einem Interview gab James Wan an, dass einem dritten Conjuring Film nichts im Wege stehen würde, denn die Geistergeschichten über die Warrens sind zahlreich. Natürlich darf man auch die Conjuring Ableger nicht vergessen zu erwähnen, es sind die "Annabelle" Filme und auch Corin Hardys düsterer Klosterhorror "The Nun" zählt dazu.
2021 gehen die Warrens in dritte "Conjuring" Runde. Während sie beim Vorgänger in London im Einsatz waren, müssen sie zwei miteinander zusammenhängende Mysterien miteinander verbinden. Zum einen im Haus der Familie Glatzel in Connecticut und später in Danvers, Massachusetts.
Der Film gönnt dem Publikum schon bei Beginn keine Atempause. Denn im Haus der Familie Glatzel im beschaulichen Brookfield, Connecticut hat sich ein teuflischer Dämon eingenistet. Und zwar im Körper des kleinen 8jährigen David (Julian Hilliard). Die Dämonologen Ed und Lorraine Warren sind hier natürlich voll in ihrem Element. Ein Exorzistenpriester (Steve Colter) muss her und den Jungen mit dem alten Ritual der Teufelsaustreibung von der bösen Macht befreien. Doch der Dämon ist stark. So stark, dass der Arne Johnson (Ruairi O´Connor), der Freund von Davids Schwester Debbie (Sarah Catherine Hook) den Dämon einlädt sich seinen Körper zu nehmen und stattdessen das kleine Kind in Ruhe zu lassen. Plötzlich kehrt in dem allgemeinen Tumult und Kampf mit dem Satan Ruhe ein und tatsächlich ist David wieder ruhig und befreit. Auch Arne merkt man zuerst nichts an. Doch das ändert sich kurze Zeit später. Denn der Leiter des Tierheims Bruno Sauls (Ronnie Gene Plevins) wird von Arne bestialisch ermordet. 22 Mal stach er auf sein Opfer ein. Er wird später sagen, dass er vom Dämon beherrscht wurde, der seine Sinne völlig manipulierte und er sozusagen im Opfer selbst einen Dämon sah. Nun droht dem jungen Kerl die Todesstrafe, denn er hat ja auch den Tat zugegeben. Die Warrens müssen nun versuchen der Verteidigung schlüssige Beweise zu liefern, dass der Mörder zum Zeitpunkt der Tat unter dem Einfluss einer vorübergehenden Besessenheit litt. Sie finden im Haus ein Totem. Dieses Relikt führt sie zu Pater Kastner (John Noble). In Visionen sieht Lorraine eine unheimlich aussehende Frau (Eugenie Bondurant), die vor einem Altar steht...





Und damit sieht der Zuschauer auch die unheimliche und gruselige Figur des Schreckens des Films. Das Gesicht der Darstellerin Eugenie Bondurant wird hängen bleiben und ihrer Präsenz ist es auch zu verdanken, dass "Conjuring 3" nicht nur eine weitere erfolgreiche Fortsetzung ist, sondern vielleicht bisher der stärkste Film der Reihe. Natürlich sind die Geschichten der Warrens immer reichlich absurd, das muss man schlucken. Aber schließlich ist Horror angesagt. Regisseur Michael Chaves hat einen guten Beitrag für das "Conjuring" Kosmos abgeliefert. Auch wenn ich die Warrens selbst für irre halte, aber einen weiteren Auftritt in Teil 4 werde ich mir nicht entgehen lassen.





Bewertung:7,5 von 10 Punkten. 

A Quiet Place 2


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Krassinski

Sei leise...

Für den ersten Teil von "A Quiet Place" gabs nicht nur eine Oscarnominierung für den besten Tonschnitt. Der dystopische Endzeitfilm wurde sogar vom American Film Institute in die Top 10 der besten Filme des Jahres gewählt. Hauptdarsteller waren Regisseur John Krassinski als Vater, die charismatische Emily Blunt als Mutter, die mit drei Kindern (vor allem die gehörlose Schauspielerin Millicent Simmonds spielte stark, ausserdem Noah Jupe als ihr Bruder und dazu noch ein kleines Baby) vor Ausserirdischen fliehen müssen, die nach einer mysteriösen Invasion die Menschheit zerstören möchte. Diese Aliens werden durch die kleinsten Geräusche angelockt, daher müssen sich die Menschen, die überleben wollen, ausserordentlich leise verhalten. Mit dem vergleichsweise geringen Budget von 17 Millionen Dollar schaffte der Horrorfilm an der Kinokasse ein phänomenales Ergebnis: 350 Millionen Dollar Umsatz weltweit. Damit schafft man es in die Top 10 der erfolgreichsten Horrorblockbuster aller Zeiten (Auf Platz 1 liegt dort der erste Teil von "Es") .
Es war also logisch, dass da eine Fortsetzung folgen wird. "A quiet Place 2" wurde ebenfalls von Krassinski inszeniert. Natürlich mit einem 3-4 fach erhöhtem Budget, das die Macher für effektivere Effekte ausgegeben haben. Das Box Office Ergebnis kommt zwar nicht ganz an den Erstling heran, doch mit beinahe 300 Millionen Dollar Kinoumsatz kann man sicherlich gut leben.
Da der Vater im Teil 1 stirbt, sind die Überlebenschancen für Mutter und Kinder (Blunt, Simmonds, Jupe und Baby) noch schlechter geworden.
Der Film beginnt aber mit einer furiosen Rückblende kurz vor der Invasion. Die Familie Abbott (damals lebte auch noch der vierjährige Beau) schaut begeistert einem Baseballspiel zu, bei dem der ältere Sohn Marcus mitspielt. Auch Emmett (Cillian Murphy), ein guter Bekannter aus der Nachbarschaft, ist mit seiner Familie dort. Während des Spiels werden alle Zeugen eines seltsamen wolkenartigen Objekts, das auf die Erde zurast. Das macht den Leuten Angst, das Spiel wird abgebrochen. Jeder versucht nach Hause zu gelangen. Es entsteht Chaos und Lärm - dann greifen feindliche Kreaturen an und beginnen mit dem Abschlachten des Species Mensch. Diese Aliens sind blind, haben eine gepanzerte Haut, sie ausserordentlich schnell und stark und greifen alles an, was ein Geräusch macht.
Über ein Jahr lang haben diese Kreaturen einen Großteil der Menschen getötet. Die gehörlose Regan hat aber entdeckt, dass hochfrequente Töne diese Ausserirdischen verwundbar machen. Die Familie wandert ohne erkennbares Ziel durch die Gegend, immer auf der Flucht vor diesen Monstern. Dabei treffen sie auf Emmett, der inzwischen die ganze Familie verloren hat und als Einsiedler versucht zu überleben. Es ist Regan, die Emmett neue Hoffnung geben kann. Es gelingt ihr, dass der Mann wieder an etwas glauben kann. Damit steht auch schon fest, dass die beiden auf die Suche gehen werden nach einer Insel, die bisher von den gefrässigen Biestern verschont blieb...



Wirklich Neues bietet Teil 2 jetzt nicht, aber er ist wie schon sein Vorgänger ziemlich unterhaltsam und die CGI Monster können sich sehen lassen. Sie werden nun auch nicht zuviel gezeigt, denn Krassinski kann sich auch ein zweites Mal auf seine Darstellerriege verlassen, denen es gelingt, dass man bei ihrem Überlebenskampf mitfiebert.




Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 
 

Witch: Subversion


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Park Hoon Jung

Über allem steht die Rache...

Park Hoon Jung ist eine der großen Regiehoffnungen Südkoreas. Man traut dem Filmemacher zu, dass er an die internationalen Erfolge von Boon Jong-Ho, Park Chan Wok und Kim Jee Won anknüpfen kann. Bereits sein 2014 entstandener Gangsterfilm "New World" erhielt sehr gute Kritiken und lockte im eigenen Land mehr als 4 Millionen Zuschauer in die Kinos. Sein 2020 entstandener Film "Night in Paradise" wurde aufgrund der Corona Pandemie an Netflix verkauft, man versprach sich nicht sehr viele Einnahmen im Kino.
Wobei sein vorangegangener Mysterythrller "Witch Subversion" mit 25 Millionen Dollar Einspielergebnis im eigenen Land fast das Fünffache der Produktionskosten wieder einspielte.
"Witch Subversion" ist natürlich deutlich inspiriert von Blockbustern wie "X-Men" oder "Bourne" - denn es geht um Menschen mit besonderen Fähigkeiten und die ihre Talente durch Wissenschaftler oder Geheimbünde noch weiter ausbauen können. In "Witch Subversion" ist die Protagonistin die 18 jährige Koo Ja-Joon (Kim Da-Mi), die solche Fähigkeiten hat und damit rückt sie verwandtschaftlich in die Nähe von Joe Wrights Actioner "Wer ist Hanna ?" mit Saoirse Ronan. Nur weiß Koo Ja-Joon nicht, dass sie überhaupt solche Kräfte hat. Denn sie hat als 8jährige ihr Gedächtnis verloren. Der Zuschauer sieht allerdings was dieses Trauma ausgelöst hat. Als 8jährige muss sie aus einem mysteriösen Labor fliehen, viele Menschen kommen dabei uns Leben. Die Wissenschaftlerin Dr. BAek (Jo Min-su) und ihre Mitarbeiter Mr. Choi (Park He-Soon) suchen die Kleine um sie zu töten, doch die bleibt spurlos verschwunden. Da sie zu jung ist, um draußen zu überleben, wird die Suche abgebrochen. Doch das Mädchen überlebt, weil sie von Herr (Choi Jung Woo) und Frau Goo (Oh Mi-Hee) gefunden, gerettet und schließlich adoptiert wird. 10 Jahre vergehen. Immer wieder wird Koo Ja-Joon von heftigen Migräneattacken geplagt und ganz kleine Erinnerungsfetzen tauchen in den Gedanken auf, ohne diese Bilder entschlüsseln zu können. Das Mädchen hat aber in vielen Dingen großes Talent. Sie ist die Beste in der Schule und singen kann sie auch. Als in Seoul zu einem Talent-Gesangscontest aufgerufen wird, meldet ihre beste Freundin Do Myung Hee (Go Min-Si) sie dort an. Das Event wird live im TV übertragen und plötzlich tauchen lauter Menschen auf, die Koo Ja-Joon kennen wollen und die meisten machen auch keinen sympatischen Eindruck. Im Zug nach Seoul setzt sich ein junger Mann mit besonderen Fähigkeiten (Choi Woo-Shik) zu den beiden Mädchen, der ebenfalls felsenfest behauptet sie von früher zu kennen. Doch das Mädchen bleibt weiterhin ahnungslos. Bald merkt sie, dass sie in größter Gefahr schwebt...




Die südkoreanischen Filmemacher verstehen ihr Geschäft, die Geschichte ist effektiv und spannend erzählt. Natürlich angereichert mit einer Menge Blut und Gewalt. Es ist aber vor allem die Fähigkeit coole Figuren zu präsentieren, so wandelt sich die Heldin immens und der Junge mit den besonderen Fähigkeiten gehört zu einer Kampfelite, bei dem auch ein Mädchen mit langem Haar, gespielt von Jung Daeun, eine besondere Lust an Bosheiten hat. Der Regisseur hat auch einen doppelten Boden entworfen, der die Spannung am Laufen hält.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Memoir of a Murderer


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Won Shin-Yun

Tagebuch eines Mörders, das zur Erinnerung dient...

Vorhang auf für einen sehr aussergewöhnlichen Serienkillerfilm aus Südkorea: "Memoir of a murderer" heißt der Thriller von Regisseur Won Shin-yun, der 2017 in die nationalen Kinos kam und bereits nach nur 5 Tagen über eine Million Besucher zählte. Der Film spielte landesweit ca. 15 Millionen Dollar und steht ganz in der Tradition der neuen Thriller-Klassiker des Landes wie beispielsweise "Memories of a murder" von Bong Joon Ho aus dem Jahr 2003, "I saw the Devil" von Kim Jee-Woon (2010) oder der 2008 realisierte Erstling von Na Hong Jiin "The Chaser"
Der Originaltitel lautet übersetzt "Tagebuch eines Mörders, das zur Erinnerung dient" und basiert auf dem Roman von Kim Young-Ha.
In der Geschichte steckt eine ganze Menge von Suspence und genau wie dem Protagonisten Byeong-Soo (Sol Kyung-Gu) wird dem Zuschauer der Boden unter den Füßen weggezogen. Es liegt daran, dass der Mann mit Alzheimer Diagnose sich immer schlechter erinnern kann. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis macht ihm immer mehr einen Strich durch die Rechnung. Ausserdem hatte Byeong-so vor genau 17 Jahren einen Autounfall, der sein Leben ab diesem Zeitpunkt völlig umkrempelte und er seine Passion nicht mehr ausübte. Seine Leidenschaft war bis zu diesem Zeitpunkt das Töten. Bereits als Teenager (wird Shin Ki-Joon gespielt) wird er zum Mörder seines gewalttätigen Vaters (Jung In-Gyeom), der nicht nur ihn dauernd verprügelte, sondern auch seine Schwester (Kim Hye-Joon) und die eigene Frau (Choi yoo-Song). Ab diesem Zeitpunkt wird der Teenager zum Serienmörder, er sieht sich als Helfer für unterdrückte Menschen und ermordet einfach deren Peiniger. Die Leichen vergräbt er im Wald. Er heiratet und die Familie bekommt eine Tochter, die Eun-He (als Kind: Sjin Rin-Ah, als Erwachsene Kim Seol Hyun) heißt. Irgendwann stirbt die Mutter und Byeong-Soo wird zum Alleinerziehenden. Er führt nach aussen ein ganz normales Leben, aber heimlich lässt er das Töten nicht. Doch nach dem Unfall hört schlagartig damit auf. Jetzt nach 17 Jahren hat er diese gravierenden Gedächtnislücken. Er wird von seiner Tochter gepflegt, manchmal besucht er seine Schwester, die als Schwester Maria (Gil Hae-Yeong) im Kloster lebt. Im Ort verschwinden neuerdings wieder Frauen. Der Ermittler (Oh Dal Su) geht davon aus, dass der selbe Serienkiller sein fieses Hobby wieder aufgenommen hat. Aber Byeon-Soo kann sich nicht erinnern für diese neuen Taten verantwortlich zu sein. Eines Tages passiert ihm ein Auffahrunfall mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, bei dem sich durch den Aufprall der Kofferraum öffnet und ein schwarzer Sack zu sehen ist, daraus tropft Blut. Der Unfallgegner (Kim Nam Gil) und der EX-Serienkiller schauen sich nur kurz an, dann ist für Byeong-soo klar, dass sein Gegenüber der gesuchte Serienmörder ist. Doch ist seine Wahrnehmung durch Krankheit und früherem Unfall getrübt ? Denn der junge Mann arbeitet bei der Polizei und es stellt sich gar heraus, dass er seit kurzem mit Eun-He befreundet ist...




Es beginnt eine wilde Achterbahnfahrt der Erinnerungen und Wahrnehmungen und sehr oft funktioniert das Gedächtnis nur noch ganz, ganz schlecht. Dann schließen sich nach und nach wieder ein paar Lücken im Gedächtnis, doch es ist nicht sicher, wem Byeong-soo noch trauen kann. Vor allem nicht sich selbst ? Der Regisseur spielt mit dem Zuschauer und inszeniert die Geschichte furios bis zum Ende. Auch vom Schlagabtausch der beiden Männer profitiert der Film, sie spiegeln sich phasenweise gegenseitig, was auch psychologisch interessant ist. Trotz seiner ernsten Themen besteht der Spaß hauptsächlich darin, sich von den unzähligen Twists und Wendungen mitreißen zu lassen und dem Mysterium auf die Spur zu kommen. Dabei bleibt er spannend bis zum Ende, das es dann tatsächlich schafft, einem noch ein letztes Mal die Kinnlade runterklappen zu lassen.




Bewertung: 9 von 10 Punkten.