Regie: Christopher Nolan
Die Reise ins Wurmloch...
Christopher Nolan gilt spätestens seit "Inception", seinem
Science-Fiction Heist Movie über das Träumen als DER Kultregisseur des
zeitgenössischen US-Kinos. Viele seiner Filme wurden große Erfolge:
"Memento" aus dem Jahr 2000 beispielsweise oder "Insomnia", das Remake
eines skandinavischen Thrillers. Mit "Prestige" stellte er einen Kampf
der Magier-Meister vor. Am erfolgreichsten waren zweifelsohne seine drei
Batman Filme (Batman Begins, The Dark Knight und The Dark Knight
Rises). Besonders "The Dark Knight" konnte durch seinen legedären
Joker-Darsteller Heath Ledger begeistern.
Mit
"Interstellar" tritt der Regisseur die Nachfolge von "Gravity" an, der
ja an der Kasse äusserst erfolgreich 716 Millionen Dollar weltweit
einspielen konnte und das Science Fiction Genre darüberhinaus auch
extrem glaubwürdig vertreten konnte. Nolans Film wurde ebenso vom
Publikum gefeiert, das Box Office Ergebnis von 672 Millionen Dolllar war
phänomenal und auch die Kritik honorierte den sehr seriösen Ausflug in
die Zukunft. So konnten Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Huntre und
Scott Fisher den Oscar in der Kategorie "beste visuelle Effekte"
gewinnen. Ausserdem gabs Nominierungen für Hans Zimmers atmopshärisch
dichten Soundtrack. Ebenso nominiert waren Ton, Tonschitt und das beste
Szenebild. Erwähenswert ist noch, dass Christopher Nolan seine
Drehbücher selbst schreibt - vielleicht eines seiner Erfolgsgeheimnisse.
Als
großes Vorbild hatte er "2001 - Odyssee im Weltraum" im Kopf, einer
seiner erklärten Lieblingsfilme. Dieser Film ist unbestreitbar einer der
besten Filme aller Zeiten und in diese Klasse kann "Interstellar" zwar
nicht Einzug halten, dennoch hat der überlange Film (169 Minuten) nie
Längen und vor allem auch viele gute Szenen, die ihn zumindest
qualitativ nicht schlechter aussehen lassen wie Cuarons "Gravity".
Die
Geschichte spielt in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts. Leider
ist die Biosphäre unserer Erde sehr stark beschädigt. Die Existenz der
Menschheit ist somit auch auf Dauer bedroht. Blühende Industrien gehören
der Vergangenheit an. Die Anzahl der Menschen hat sich extrem
reduziert. Mit aller Kraft konzentrieren sich die Überlebenden auf die
Produktion von Nahrungsmitteln. Es werden Kartoffeln, Okra und Weizen
angebaut. Die meisten Menschen arbeiten in diesem Sektor. So auch der
ehemalige NASA Astronaut Cooper (Matthew McConaughy) der dem Ende der
Raumfahrt nachtrauert und nun als Witwer - gemeinsam mit seiner kleinen
Tochter Murphy (MacKenzie Foy), seinem 15jährigen Sohn Tom (Timothy
Chalamet) und seinem Stiefvater (John Ltihgow) - eine Farm
bewirtschaftet. Die zehnjährige Murphy galbut, dass sie in ihrem Zimmer
Botschaften von einem Poltergeist empfängt. Tatsächlich passieren in
diesem Kinderzimmer merkwürdige Phänomene. Da fliegen wie von
Geisterhand Dinge aus dem Regal, die sie dort hingestellt hat. Cooper
vermutet Morsezeichen...vielleicht aus einer anderen Welt ?
Durch
grassierende von Mehltau verursachte Pflanzenkrankheiten wird der Anbau
der lebensnotwendigen Nahrung immer schwieriger. Staubstürme gehören
zum Alltag. Auch die Hauptnahrungsquelle Mais ist zunehmend in Gefahr.
Eines
Tages entdeckt Murphy gemeinsam mit der Tochter das geheime Domizil der
NASA. Dort trifft er auf Professor Brand (Michael Caine) und dessen
Tochter Dr. Amelia Brand (Anne Hathaway) und erfährt von einem Wurmloch,
dass entdeckt wurde und das in eine andere Galaxie zu einem
Planetensystem um ein Schwazrs Loch führt. Vor einigen Jarhen wurden 12
Wissenschaftler durch dieses Wurmloch geschickt mit dem Ziel bewohnbare
Planeten zu finden, auf denen die Menschen weiter exisitieren könnten.
Von drei Astronauten dieses s.g. "Lazarus Programms" wurden Daten
empfangen. Somit könnten bewohnbare Planeten gefunden worden sein. Es
folgt natürlich die unvermeidliche filmische Geschichte mit einem
Raumflug, an dem Cooper teilnehmen wird. Er wird aber seine Familie
verlassen und Jahre unterwegs sein. Wegen der gravitationsbedingten
Zeitdilation ist es so , dass er seine Tochter bald in einer
Grußbotschaft erwachsen sieht (jessica Chastain) und im Laufe des Films
wird sie noch älter (Ellen Burstyn)...
Bevor es so richtig
tief ins Weltall geht, zeigt Christopher Nolan äusserst gelungene Bilder
vom Landleben in der Zukunft. Visuell ist der Film sehr gut aufgestellt
und auch die Spannungsmomente sind gut platziert in seinem
Weltraumabenteuer. Natürlich kann man auch bei "Interstellar"
kritisieren, dass alles etwas tiefgründiger daherkommt wie es
tatsächlich ist, aber das war ja bei "Inception" auch nicht anders. Vor
allem auf einer großen Leinwand kann auch "Interstellar" den Zuschauer
flashen...
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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