Regie: M. Night Shymalan
Hau das Ding weg...
Seit er seine Frau Colleen (Patricia Kalember) durch einen
tragischen Autounfall verlor - verursacht durch Ray Reddy (M. Night
Shyamalan), der am Steuer eingeschlafen ist - hat der ehemalige Reverend
Graham Hess (Mel Gibson) dem Glauben abgeschworen und arbeitet nur noch
als Farmer. Er will ein guter Dad für seine beiden Kinder Morgan (Rory
Culkin) und Bo (Abigail Breslin) sein, immerhin unterstützt ihn sein
jüngerer Bruder Merrill (Joaquin Phoenix) bei der Aufgabe, der nach dem
Tod von Colleen zu seinem Bruder aufs Land gezogen ist.
Dort
wird die Familie Zeuge eines unglaublichen Phämomens in den Feldern.
Sie entdecken mysteriöse Kornkreise, die ca. 200 Meter groß sind und nur
sehr schwer mit einem Nachbarschaftsstreich in Verbindung gebracht
werden können. Officer Caroline Pasky (Cherry Jones) berichtet bei ihrer
Untersuchung von anderen seltsamen Vorfällen: Haustiere haben in den
letzten Tagen vermehrt ihre Familie angegriffen. Und im Fernsehen werden
weltweit auch in anderen Städten von diesen mysterösen Kreisen im Korn
berichtet. Es wird immer sicherer, dass die Welt von Aliens besucht
werden. Und möglicherweise kommen sie nicht in friedlicher Absicht, denn
es könnte auch eine Invasion bevorstehen. Graham Hess beschliesst mit
seinen Lieben die Nähe eines Gewässers aufzusuchen, da er vermutet, dass
die Ausserirdischen Wasser nicht mögen. Doch er wird überstimmt und so
versucht sich die Familie im Haus zu verbarrikadieren...
Nach
"Sixth Sense" und "Unbreakable" der dritte Film von M. Night Shyamalan,
der mit einem verblüffenden Ende aufwarten kann. Dies wurde so eine Art
Markenzeichen seiner Filme und mit jedem neuen Werk hagelte es mehr
Kritik für diese ganz spezielle Eigenheit des Regisseurs, der sein
ganzes Drehbuch (schrieb er immer selbst) vor allem auf den Plot am Ende
auszurichten weiß. Hier erhalten die letzten Worte der sterbenden Frau,
die der Reverend bei seinem Auftauchen am Unfallort als schon völlig
weggetretenes Statement angesehen hat, eine ganz andere übergreifende
Dimension und befkügelten den Filmemacher zu einer emotionalen
Gegenüberstellung von Glaube und Zufall. Und dies ist wie in seinen
vorigen Filmen verblüffend gut und effektiv ausgelotet. Natürlich gibts
ein paar Hänger, etwa in der Form, dass die Aliens mal wieder - wie so
oft - kein Wasser vertragen. Aber ansonsten punktet Shyamalan vor allem
durch ein großartiges Setting - die Farm, die Felder, der Blick aufs
ländliche, fundamentalistische Amerika - all dies macht sein Science
Fiction Beitrag wieder zu etwas Besonderem. Ähnlich seinen vorigen
Werken bleibt der Regisseur seiner spirituellen Grundstimmung treu. Der
Weltuntergang fokusiert sich auf ein einsames Farmhaus inmitten von
Feldern - das Finale findet im Keller statt, in dem sich die Familie
gegen die bösen und feindlichen Invasoren verbarrikadiert. Es sind
Klopfgeräusche hinter den Mauern, schrille Tonsignale aus einem Babyfon
oder das Jaulen eines Hundes - wir wissen die Feinde sind da und lauern
vor der Tür. Hier funktioniert Shyamalans beklemmende Paranoiastudie zum
dritten Mal. Ganz stark ist auch seine Sichtweise auf den Umgang der
Familie untereinander und ist emotional ganz wirkungsvoll, wenn der
trauernde und wütende Hess plötzlich ganz sentimental wird und seinen
Kindern die schönsten Liebeserklärungen macht - wo er doch eben noch den
schlimmsten Vater-Sohn Konflikt austrug. Hier schimmert eine große
Begabung als wichtiger Filmemacher durch. Seine Wertschätzung als
wichtiger Filmemacher litt allerdings mit dieser dritten Auflage eines
Plottwist-Films.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.