Sonntag, 4. September 2022

Midnight


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Kwon Oh-seung

Ein hartnäckiger Serienkiller...

In den letzten Jahren haben die Filmemacher aus Südkorea eindrücklich bewiesen, dass sie sehr gute Filme machen können. Auch im Thriller Genre entstanden dort Klassiker wie "I saw the Devil" (Kim Jee-Won), "The Chaser" (Na Hong Jin) oder "Mother" (Bong Joon Ho) um nur drei davon zu nennen.
Daher sind die Erwartungshaltungen auch sehr hoch. Auch Kwon Oh-seungs Regiedebüt "Midnight" bekam von der Kritik gute Bewertungen. Der Serienkillerfilm zeigt eine Art Katz und Maus Spiel zwischen Opfer und Täter, aber verhalten sich diese so wie im Film gezeigt. "Midnight" aus dem Jahr 2021 lässt sich in zwei Hälften einteilen, der Anfang ist sehr gut gelungen und vielversprechend. Dann aber wird meistens nur noch gerannt und wenn das Opfer mal nicht vom Verfolger drangsaliert wird, dann regiert leider eine Unlogik, die den Film bis zum Ende begleitet. Lediglich der Schlußplot ist amüsant, aber auch wieder hoffnungslos für Gehörlose und stumme Menschen. Wenn man das sieht, dann denkt man unwillkürlich daran, dass sie lieber den ganzen Tag zu Hause in Sicherheit bleiben sollten.
Kyeong-mi (Jim Ki-Joo) ist wie ihre Mom (Gil Hae-yeon) taubstumm. Die junge Frau arbeitet als Gebärdensprachberaterin in einem Callcenter für Gebärdensprache. Rein zufällig macht sie auf dem nächtlichen Nachhauseweg auf den Straßen von Seoul eine schicksalshafte Begegnung. Sie sieht eine verletzte Frau (Kim Hye-yoon) in einer dunklen Ecke liegen und ihr Peiniger ist auch in der Nähe. Es ist der smarte Do-Sik (Wi Ha-joon), der nachts auf Menschenjagd geht. Do-Sik ist Serienkiller und er tötet wahllos. In seinem schwarzen Van liegt auch eine männliche Leiche. Der Psychopath ist wandlungsfähig wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Dabei hat er die junge Frau schon längst entdeckt und auch ihre Mom, die auf ihre Tochter wartet. Ein weiterer Protagonist ist So Jung-eun Bruder Jong Tak (Park Hoon), ein Wachmann, der seine Schwester noch vor einigen Stunden gewarnt hat nicht zu lange fortzubleiben, denn er weiß, dass ein Killer in der Metropole sein Unwesen treibt....




Die Hetzjagd durch die Nacht hat sicherlich gutes Potential, doch das Drehbuch spielt nach der Hälfte des Thrillers fast schon verrückt und lässt alle Beteiligten ziemlich unlogisch agieren. So hat der Killer schon ein Opfer, hat es sich aber in den Kopf gesetzt mehrere Frauen zu meucheln. Auch die Polizei kommt nicht gut weg. Da ging es auf der "Police Academy" noch professioneller zu. Der Täter hat immer wieder Glück, weil die Polizisten und auch später die Passanten völlig dumm dargestellt werden. Schade, denn die schauspielerischen Leistung sind sehr gut. Man nimmt Wi Ha jun die Rolle des harmlos wirkenden und eloquenten Psychopathen jederzeit ab und auch Jin Ki-Joo zeigt eine beachtliche Leistung als gehörlose Frau, die um ihr Leben kämpft. Vieles ist jedoch unrealistisch und diese Schwäche können auch von den guten Leistungen der Schauspieler nicht völlig kompensiert werden.




Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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