Sonntag, 7. August 2022

Herr der drei Welten


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Jack Sher
 
Lemuel Gullivers Reise in mehrere entlegene Länder ...
 
"Herr der drei Welten" oder "Die drei Welten des Gulliver", ein Film von Jack Sher aus dem Jahr 1960,  ist die Verfilmung des berühmten Romans "The Travels into several remote nations of the World by Lemuel Gulliver"" von Jonathan Swift. In aller Regel als Kinderbuch angesehen, lassen sich aber doch in dieser Robinsonade eines britischen Mediziners satirische Untertöne herauslesen.
Ein bisschen davon blieb bei Jack Shers hübscher Verfilmung in Technicolor noch erhalten, allerdings dominiert das Stop Motion Szenario von Tricktechniker Ray Harryhausen, dem vielleicht eine seiner schönsten Arbeiten gelang
Die Geschichte spielt im Jahr 1699. Dr. Lemuel Gulliver (Kervin Matthews) ist zwar ein exzellenter, jedoch völlig verarmter Mediziner und Chirurg, dessen Patienten ihn leider auch nur mit Naturalien bezahlen können. Seiner Verlobten Elizabeth (June Torburn) ist Reichtum nicht wichtig, Hauptsache die Liebe und das Miteinander stimmt. Doch Dr. Gulliver entscheidet sich für eine längere Schiffsreise mit Captain Pritchard (Noel Purcell), die ihm ein gutes Einkommen bringt. Doch es kommt auf hoher See zu einem Unglück - ein Sturm zieht auf und reißt Dr. Gulliver über Bord. Er hat jedoch Glück und wird auf Lilliput an Land gespült. Dieses Land mit winzigen Menschen sieht ihn ihm zuerst den bedrohlichen Riesen, doch durch sein Können und Wissen erlangt er den Status eines Helden. Dies ist jedoch nur von kurzer Dauer, Obwohl er den Streit mit dem Nachbarstaat Blefuscu - es geht darum, ob man Einer oben oder unten aufmachen darf - ohne Blutvergießen beenden konnte, fällt er in Ungnade beim Kaiser (Basil Sydney) und dessen Frau (Marian Spencer). Er muss fliehen und landet auf er großen Insel Brobdingnag. Dort wird er von einem riesigen Mädchen namens Glumdalkitsch (Sherry Alberoni) am Strand gefunden. Das Mädchen bringt das kleine Lebewesen zum König (Gregoire Aslan) und zur Königin (Mary Ellis), die vom zauberer Makovan (Charles Lloyd Pack) schlecht beraten werden. Der König selbst ist entzückt von dem kleinen Mann, denn er hat die schönste Spielzeugsammlung der Welt mit vielen lebendigen Miniaturwesen. Auch Elizabeth zählt bereits zu dieser Sammlung wie auch ein gefährliches Krokodil....






Mit dieser Stop Motion Horrorechse muss sich Gulliver natürlich bald auch einen Kampf liefern. Ebenso mit einem Rieseneichhörnchen. In weiteren Rollen sind Jo Morrow als Gwendolyne, Lee Patterson als Reldresal und Martin Benson als Flimnap zu sehen. Als Held ist Gulliver natürlich eine Wucht, denn er ist überzeugt von gewaltfreien Konfliktlösungen und war als Romanfigur seiner zeit sicherlich weit voraus. Kerwin Matthews spielte bereits bei Ray Harryhausens "Sindbads 7. Reise" das Titelheld die Hauptrolle und macht auch als Akademiker eine ganz gute Figur.







Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

Kampf der Welten


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Byron Haskin

Die Marsianer greifen an... 

Mitte der 50er Jahre arbeiteten die beiden Filmemacher  Byron Haskin und George Pal sehr oft zusammen. Haskin war ein versierter Kameramann und ein Effektenspezialist, er saß auch manchmal auf dem Regiestuhl und produzierte Filme. Seine bekanntesten Regiearbeiten sind "Vierzehn Jahre in Sing Sing", "Die Schatzinsel" und "Kampf der Welten". Letzterer wurde von George Pal produziert. Pals beste Regiearbeit ist sicherlich "Die Zeitmaschine". Er inszenierte auch "Doc Savage", "Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm" und "Der kleine Däumling. Sowohl Haskin für seine Spezialeffekte als auch Pal für seine Zeichentrickfilme wurden mehrfach für den Oscar nominiert. George Pal durfte 1944 sogar einen Ehrenoscar in Empfang nehmen. Auch die Gemeinschaftsarbeit für "Kampf der Welten" sollte sich lohnen. Der Film gilt heute als der vielleicht zynischste und wissenschaftsfeindlichste aller Science-Fiction Klassiker der 50er Jahre. Wissenschaftlicher Fortschritt, den die Aliens aus dem All präsentieren, erweist sich als massive Quelle der Bedrohung. Die Spezialeffekte, für die Gordon Jennings verantwortlich war, erhielten sogar einen Oscar. Zu den Nominierten gehörten auch Editor Everett Douglas und Tonmeister Loren L. Ryder.
In Südkalifornien ist der angesehene Atomwissenschaftler Dr. Clayton Forrester (Gene Barry) mit zwei Kollegen bei einem gemütlichen Angelausflug als ein leuchtendes Flugobjekt in der Nähe der Stadt Linda Rosa abstürzt. Handelt es sich um einen Meteoriten ? Jedenfalls muss er seinen Ausflug beenden und als er an der Einschlagstelle eintrifft, lernt er die USC-Dozentin für Bibliothekswissenschaft Sylvia Van Buren (Ann Robinson), die mit ihrem Onkel Pastor Matthew Collins (Lewis Martin) dort ist. Die Freude ist genauso groß wie die Neugier der Menschen. Am Abend ist der Absturz das Thema beim Square-Dance Ball. Nur drei Männer bewachen die Stelle. Dort bewegt sich der Boden und beim näheren Hinsen öffnet sich eine runde Luke. Es ist ein Raumschiff. Die Männer winken mit der weißen Fahne, doch alle drei werden von einem Hitzestrahl der Marsmenschen getötet. Diese unbekannte Species sucht neuen Lebensraum auf der Erde, aber vorher wollen sie die Ureinwohner des Planeten Erde vernichten. Sie halten nichts von Frieden. Vom Aussehen her sind sie eher etwas abstoßend mit ihren dreifarbigen Glühbirnenaugen. Während die Menschen in Kalifornien um ihr Leben kämpfen, sind auf der ganzen Erde Raumschiffe gelandet und viele Großstädte liegen bereits in Schutt und Asche...




Am Ende haben die Menschen alle Waffensysteme ausprobiert um die Invasion zu beenden. Doch selbst die Atombombe versagt. Vernichtet werden die Invasoren jedoch von den "niedrigsten Wesen, die Gott in seiner Weisheit ins Leben gerufen hat" - gewöhnliche Bakterien, an die sich die Menschen schon gewöhnt haben. Doch für die Eindringlinge vom Mars sind sie zerstörerisch. So geht dieser "War of the Worlds" noch einmal glücklich zu Ende. Genauso wie Robert Wise in seinem Klassiker "Am Tag, als die Erde still stand" zeichnet haskin, dank des versierten Drehbuchs von Barre Lyndon; ein düsteres Bild vom Menschen. Sie sind egoistisch und in den schwierigsten Kampfhandlung erweist sich der Mob als ebenfalls zerstörerisch, wenn es darum geht nur noch den eigenen Vorteil zu sehen. Die Vorlage zum Film bildete der Roman von H. G. Wells aus dem Jahr 1898, den bereits Orson Welles im Jahr 1938 als Hörspiel extrem legendär und vor allem total realistisch inszeniert hatte. So wirklichkeitsecht, dass es zu echter Panik kam, weil die Radiohörer glaubten, dass tatsächlich Ausserirdische auf der Erde gelandet sind. 2005 drehte Steven Spielberg seine Version zu "The War of th Worlds" - sein Film mit Tom Cruise in der Hauptrolle wurde zwar im 21. Jahrhundert angesiedelt, doch tatsächlich kommt diese Verfilmung dem Originalroman von H.G. Wells am nächsten - die Drehbuchautoren Koepp und Freidman übernahmen teilweise komplette Dialoge Wort für Wort aus dem Roman.





Bewertung: 7 von 10 Punkten.