Regie: James Wan
Die Bestie, die bei mir wohnt... 
Wenn man James Wans Film "Malignant" (dtsch: 
Bösartig) lediglich aus dem kommerziellen Gesichtspunkt betrachtet, dann
 ist dies einer der weniger Kinoflops des Erfolgsregisseurs. Der Film 
kostete 40 Millionen Dollar, spielte allerdings nur 34 Millionen Dollar 
wieder ein.
Künstlerisch gesehen würde ich diesen Horrorfilm als
 zwiespältig betrachten. Im Grund lebt der Film vom Nichtwissen des 
Zuschauers und man weiß in der ersten Filmhälfte nicht allzu viel. 
Lediglich klar ist eine (zumindest) mentale Verbindung einer jungen Frau
 zu einem üblen Mörder. Einige Kritiker haben aufgrund des 
haarsträubenden Plots und der drastischen Mordsequenzen eine Art 
Verwandtschaft zum Giallo gesehen, die ich eigentlich nicht unbedingt 
teilen kann. Das hohe Budget sieht man erst bei einigen sehr markanten 
Sequenzen, beispielsweise bei einer Verfolgungsjagd durch ein dreckiges 
unterirdisches Gewölbe. Dabei bewegt sich der Killer zumindest teilweise
 rückwärts, was einen guten Effekt abgibt. Natürlich regiert gesamthaft 
zu oft der CGI Effekt, hier hätte ich mir eine etwas sparsamere Version 
der Action gewünscht, denn die bedrohliche und unheimliche Atmosphäre 
wird durch die Vielzahl der Effekte sehr unterdrückt.
Die erste Szene führt den Zuschauer zurück ins Jahr 
1993. Dort behandeln die Psychiater Dr. Florence Weaver (Jacqueline 
McKenzie), Victor Fields (Christian Clemenson) und John Gregory (Amir 
AbulEla) den psychiatrischen auffälligen Jungen namens Gabriel im Simion
 Research Hospital. Der Junge verfügt über besondere Kräfte,so hat er 
die Fähigekit die Elektrizität zu beeinflussen und seine eigenen 
Gedanken über den Lautsprecher des Krankenhauses zu übertragen. Eines 
Nachts kommt es zur Katastrophe, denn der Junge tötet bei einem 
Ausbruchsversuch mehrere Mitarbeiter. Es vergehen 27 Jahre. Madison Lake
 (Annabelle Wallis) ist eine schwangere Frau, die in Seattle lebt. Ihr 
Ehemann Derek (Jake Abel) hat ein massives Aggressionsproblem und 
verprügelt seine Frau in diesem Zustand. Sie schlägt mit dem Kopf an der
 Wand auf und fängt an zu bluten. Danach schließt sie sich ins 
Badezimmer ein. Während sie dort oben angstvoll auf dem Boden kauert, 
wird Derek von einem unbekannten Mann im schwarzen langen Mantel 
attackiert und bestialisch ermordet. Die Detektives Regina Moss (Michole
 Briana White) und Kekoa Shaw (George Young) stehen vor einem Rätsel. 
Madison wird ebenfalls verletzt und ins krankenhaus eingeliefert. Von 
ihrer Stiefschwester Sydney (Maddie Hasson) erfährt sie am anderen 
Morgen, dass sie ihr Kind verloren hat. In den folgenden Tagen verändert
 sich Madison zunehmend, sie wird von Vision über grausame Morde 
geplagt. Es fühlt sich für sie so an, als wäre sie live am Tatort mit 
dabei. Doch leider sind das keine Träume, denn diese Morde geschehen 
tatsächlich und durch dieses spezielle Täterwissen, dass die junge Frau 
an die Ermittler weitergibt, wird sie natürlich zur absoluten 
Hauptverdächtigen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Todesopfer Ärzte 
sind, die Madison aus ihrer Kindheit kennt...
Mehr sollte nicht verraten werden, denn der Plot ist eigentlich ziemlich interessant konstruiert. Wie bereits erwähnt setzt der Regisseur an einer bedeutenden stelle im Film viel mehr auf einen krachenden Actiongehalt, anstatt die Story mit subtilem Horror zu verstärken. Dennoch ist der Film stellenweise recht spannend. Als McGuffin kommt ein Pokal zum Einsatz, den der Mörder bei seiner ersten Bluttat mitgehen lässt und diesen Pokal als totbringende Waffe verändert. Mit diesem goldenen Ritualdolch nimmt er Rache, obwohl es kurzerzeit so aussieht als würde diese Bestie lediglich der Phantasie einer vorbelasteten Frau entspringen. Sozusagen ein imaginärer Freund aus idyllischen Kindertagen.
Bewertung: 6 von 10 Punkten. 
 
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