Gäste im Keller....
"Crawl" ist
nach dem spektakulären "Piranha 3D" Remake aus dem Jahr der zweite
Tierhorrorfilm von Alexandre Aja. Aja wurde im Zuge der Reihe besonders
harter französischer Horrorschocker mit "High Tension" im Jahr 2003
schlagartig bekannt und im Anschluß drehte er mit "The Hills have Eyes"
und "Mirrors" zwei überaus erfolgreiche Remakes. "Horns" aus dem Jahr
2013 gab seinem Hauptdarsteller Daniel Radcliffe einmal mehr die
Gelegenheit sich von seinem "Harry Potter" Image erfolgreich zu lösen.
Er blieb damit auch dem Horrorgenre treu und auch "Crawl" spielte mit 87
Millionen Dollar auch gutes Geld an der Kinokasse ein.
Mit Kaya Scodelario als Haley Keller hat "Crawl" auch eine sehr
attraktive Hauptdarstellerin. Und zumindest die erste Hälfte dieses
spektakulären Reißers ist ausserordentlich gut gelungen. Leider macht
Aja dann den Fehler, den viele Horrorregisseure begehen, weil sie meinen
immer noch einen weiteren Schrecken hinzufügen zu müssen. Dies wird
vielleicht einige Special Effecs Fans glücklich machen und die Fans, die
schwärmen, wenn nach jedem Horror gleich der nächste Kommt. Freunde von
subtilem Horror werden allerdings bemerken, dass "weniger meistens
mehr" bedeutet und durch die ständige Action irgendwann die Logik völlig
untergeordnet das Nachsehen hat.
Optisch sieht "Crawl" aber klasse aus und setzt gleich zu Beginn
auf Hochspannung. In Florida wartet die Bevölkerung voller Sorge auf
den kommenden Hurrikan der Kategorie 5.
Haley Keller (Kaya Scodelario) ist eine Studentin, die Ambitionen
hat eine Weltklasse-Schwimmerin zu werden. Trainiert wurde sie schon als
kleines Mädchen von ihrem ehrgeizigen Vater Dave. Leider ist die Ehe
der Eltern aber bereits in die Brüche gegangen. Haley gibt sich eine
große Mitschuld, denn der Vater war bei jedem Wettkampf mit dabei und
die Mutter fühlte sich immer mehr vernachlässigt. Nun ist Mom gemeinsam
mit ihrem Lover in Paris und Haley telefoniert noch mit ihrer älteren
Schwester Beth (Morfydd Clark), die in Boston lebt. Die macht sich
Sorgen wegen dem aufkommenden Sturm, von dessen Ankündigung bereits
landesweit in den Nachrichten gewarnt wird. Eigentlich wäre es
vernünftiger zuhause in Sicherheit zu bleiben, doch Dad meldet sich
nicht und Haley macht sich Sorgen. Daher fährt sie mit Hund immer weiter
in die Nähe des Hurricans. Die straßen sind schon abgesperrt. Sie
findet zwar das Auto des Vaters vor dem Ferienhaus, doch er antwortet
nicht. Sie findet ihn nach einer gewissen Zeit im Keller, wo es auch
schon hineinregnet und der Boden schon massiv feucht und aufgeweicht
ist. Er liegt verletzt am Boden. Doch die beiden Menschen sind nicht
alleine in diesem dunklen Keller...
Und ab hier kommen die CGI Alligatoren zum Einsatz und die sehen
einfach klasse und zum Fürchten aus. Zuerst haben es Haley und der
verletzte Dad mit einem - sehr großen - Elemplar zu tun. Doch durch das
Unwetter bleibt die Echse nicht allein und es gesellen sich mehr und
mehr weitere gefrässige Reptilien dazu. Dieses Szenario bleibt lange
extrem spannend und glaubwürdig. Erst auf dem Höhepunkt des Films kippt
es etwas, denn der Horror kommt mehr und mehr überdreht daher. Schade.
Aja hat vieles richtig gemacht, aber leider für mich nicht alles. Gut jedenfalls, dass dem Wauzi nichts passiert.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.