Regie: Rian Johnson
Die Erben von Luke Skywalker...
Die 8. offizielle Star Wars Episode heißt "The Last Jedi" (in
Deutschland: Die letzten Jedi) und ist eine positive Überraschung unter
den vielen derzeitigen Blockbuster-Hits. Mit 1,332 Milliarden
Einspielergebnis erreicht er derzeit Platz 11 in der Liste der
umsatzträchtigsten Filme aller Zeiten - was zwar phänomenal ist, aber
deutlich unter dem Einspielergebnis des Vorgängers "Das Erwachen der
Macht" (2.068 Milliarden Dollar) bleibt. Trotz des Umsatzrückgangs
erweist sich aber diese dreiteilige Neuauflage des Star Wars Phänomens,
dass inzwischen schon generationsübergreifend begeistert hat, auch um
einiges besser als die Episoden 1 bis 3, die von 1999 bis 2005 für
Kassenrekorde sorgten und allesamt vom Star Wars Vater George Lucas
inszeniert wurden.
"The Last Jedi" wurde inszeniert von Rian Johnson, der mit "Brick" und "Looper" bereits einige Achtungserfolge verbuchen konnte.
Auffallend ist auch der Zeitgeist, dem die Reihe im Hier und Jetzt
unterliegt: Inzwischen ist natürlich eine Frau die große Heldin, die
Macht wird mit ihr sein: Daisy Ridley - bekennende Veganerin und schon
sind wir beim zweiten großen Thema. "Die letzten Jedi" macht sich auch
für die Tierrechte stark - was ich besonders gut finde. Finn (John
Boyega), der Freund von Rey (Daisy Ridley) und seine Kameradin Rose Tico
(Kelly Marie Tran) haben gemeinsam mit R2-D2 (Jimmy Vee) eine Mission
in der glamourösen Vergnügungsstadt Canto bright zu erfüllen. Es geht um
nichts anderes als die Rebellen zu retten - doch zuerst befreien sich
die stolzen Fathiers - merkwürdig schöne Alienrenntiere mit ein bisschen
Hyänen-Aussehen), die von ihren Besitzern als Rennsklaven ausgebeutet
werden. Die Tiere werden genauso geschlagen wie die Kinder, die auf sie
aufpassen müssen. Auch Chewbacca wird sich ändern. Er, der bekennende
Fleisch(fr)esser wird beim Anblick der putzigen Porgs (eine total süße
Mischung aus Kaninchen, Hamster und Vogel) höchstwahrscheinlich zum
zukünftigen Veganer. Die Porgs sind ebenso ein Gewinn wie auch die
wunderschönen Eiskristallfüchse oder die ständig arbeitenden
Fischnonnen, die auf Ach-Tho, dem selbstgewählten Exil von Luke
Skywalker (Mark Hamill) leben. Dort versucht Rey den alten Haudegen für
das Aufleben der Rebellion wieder gewinnen zu können. Doch der ist stur
und kommt erst zur Besinnung als ihm Meister Yoda in einer Vision
begegnet. Fast zu spät schon um den angegriffenen Rebellenstützpunkt zu
retten, wo auch Prinzessin Leia (Carrie Fisher) weilt.
Inzwischen ist aber auch ein Machtkampf bei der Ersten Ordnung
ausgebrochen, wo Snoke (Andy Jerkis) der uneingeschränkte Herrscher ist.
Doch sein Schüler Kylo Ren (Adam Driver), der einmal der Sohn von Han
Solo war und diesen in "Das Erwachen der Macht" tötete und Armitage Hux
(Domhnall Gleeson), der auch mehr Macht möchte, erweisen sich vielleicht
als zukünftige Konkurrenten. Rey versucht Kylo wieder auf die gute
Seite zu ziehen, doch dies misslingt noch, weil der ganz andere Pläne
verfolgt. Auf der Seite der Rebellen ist der impulsive Poe Dameron
(Oscar Issac) fest entschlossen die erste Ordnung direkt zu bekämpfen.
Er eckt damit gegen die Strategie von Leias Vertretung, Vizeadmiral
Amilyn Holdo (Laura Dern) an, die eher mit ruhiger Hand agiert...
Ganz nebenbei taucht auch noch Gaststar Benicio del Toro auf, der
einen undurchsichtigen Codeknacker spielt. Dieser Star Wars Film dauert
beinahe epische 150 Minuten und wirkt in einigen Szenen wie ein total
opulentes Historienspektakel aus dem Weltall. Statt auf viel technischen
Schnickschnack hat man sich hier auf die guten Qualitäten der alten
Star Wars Filme von 1977 bis 1983 besonnen, auch wenn sich die Story vom
Helden, der eins mit der Macht werden will und soll und vom Bösen
verführt werden könnte, wiederholt. Das Rad wird also nicht neu
erfunden, es wird aber optisch perfekt neu aufgelegt und auch die
Figuren werden gut performt. So ist wie bereits im ersten Film der
geheimnisvolle Sohn von Han Solo, mit riesiger Macht ausgestattet, ein
echter Gewinn für die Reihe. Und Adam Driver spielt den ambivalent
wirkenden Jüngling des Teufels einfach klasse. Auch Daisy Ridley setzt
bei ihrem zweiten Star Wars Auftritt eine deutlich markantere Note. Für
Carrie Fisher war dieser edle Auftritt als Leia die letzte Filmrolle.
Die beliebte Schauspielerin verstarb im Dezember 2016 an den Folgen
eines Herzinfarkts.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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