Sonntag, 11. Juni 2017

The Great Wall




















Regie: Zhang Yimou

Gefrässige grüne Toa Tie Monster....

Fünf Jahre war es still um den erfolgreichen chinesischen Regisseur Zhang Yimou, der in den späten 80ern und frühen 90ern lange Zeit mit Aufführverboten für seine Filme durch die chinesichen Zensurbehörden belegt war.  Seine Themen spielten sich im ländlichen China ab und zeigten gesellschaftliche Veränderungen und starke Frauen (Rote Laterne, Das Leben der Quiu Ju) des Landes. Inspiriert durch Ang Lees Welterfolg "Tiger and Dragon" drehte er auch spannende Wuxia und martial Arts Streifen wie "Hero", "House of the flying daggers" oder "Der Fluch der goldenen Blume". Es folgten der knallige "A Woman, a gun and a noodle Shop" und der dramatische "Flowers of Love".  Mit "The Great Wall", das ein Budget von ca. 150 Millionen Dollar brauchte, präsentiert er erstmalig einen Blockbuster mit amerikanischen Geldern. Die chinesisch-amerikanische Co-Produktion spielte aber das Geld sehr schnell wieder ein - inzwischen ist ein Box Office Ergebnis von 332 Millionen Dollar zu verzeichnen. Somit ist "The Great Wall" - auch wenn die Kritik zwiespältig ausfiel - sein bisher erfolgreichster Film. Auch wenn "The Great Wall" eindeutig ein Mainstream Blockbuster Film darstellt, ist Zhang Yimou aber seiner Linie dennoch treu geblieben - und verfilmt weiterhin chinesische Geschichten.
"The Great Wall" meint die chinesiche Mauer und erzählt dem Zuschauer ein Märchen, eine Sage oder eine chinesiche Legende. Angesiedelt ist die Geschichte in der Song-Dynastie (von 960 bis 1276 nach Christus). In dieser Zeit reisen europäische Söldner ins Reich der Mitte, sie suchen nach dem Schwarzpulver, dem ersten bekannten Explosivstoff und für den Besitzer von ungeheurem Wert - denn damit kann man Schlachten und Kriege gewinnen. Mit zu diesem räüberischen Söldnertrupp gehören William Garrin (Matt Damon) und Pero Tovar (Pedro Pascal). Sie sind auf der Flucht vor feindlichen Khitan-Truppen als sie von einem Monster angegriffen werden. Einige Söldner sterben dabei, William gelingt es mit der Hilfe eines magnetischen Steins dem Tier die Kralle abzutrennen.
Einen Tag später stehen sie vor der großen Mauer und werden gefangengenommen.
Dort erfahren sie, dass es sich bei diesem furchteinflössenden Wesen um einen Taotie handelt. Einem Vielfraß von saurierähnlicher Gestalt und alle 60 Jahre als Armee zum Leben erweckt - vor allem erscheint es den Menschen, die mit Gier und Völlerei in Verbindung gebracht werden. Die riesige Armee des Kaisers (Wang Junkai) hat die Aufgabe, dass die Monster die hohe imposante Mauer nicht überqueren können. Und die ist gut vorbereitet mit einer Nahkampf-Truppe, einer Akrobatikeinheit, den Bogenschützen und weiteren Spezialeinheiten. Bald bemerken William und Pero, dass es nicht einfach ist den ort zu verlassen. Mit dem undurchsichtigen Ballard (Willem Dafoe) lernen sie einen weiteren Europäer kennen, der schon Jahre lang in der Festung gefangen gehalten wird. Die mutigsten Kämpfer von General Wus (Eddie Peng) Armee  in der bevorstehenden Schlacht mit den monsterhafen Fabelwesen sind Lin Mae (Tiang Jin), Wang (Andy Lau) und der junge Peng Yong (Lu Han). Im ersten Angriff schlagen sich auch William und Pero sehr gut, so werden sie zu Verbündeten der Armee. Doch noch immer existiert der Plan das Schwarzpulver in der Festung zu entwenden und zu türmen. Doch William spürt immer mehr Verantwortung für diesen Kampf gegen die Tao Tei, die vermutlich aus einem grünen Meteor stammten, der 2000 Jahre zuvor im Gouwo-Berg abstürzte. Lediglich dieser Magnet könnte eine Chance sein die Monster unschädlich zu machen. Zumindest bei einem gefangenen Exemplar gelingt dies. Doch die Königin der gefrässigen Echsenwesen hat schon einen Tunnel durch die große Mauer gegraben und nähern sich der Hauptstadt des Reiches....




Mit Matt Damon konnte ein Big Star für die Hauptrolle gewonnen werden, aber der Film hat auch noch andere interessante Figuren zu bieten. Die kommen aber etwas zu kurz, weil der Schwerpunkt des Monstermärchens auf den Tricks und CGI Effekten liegt. Die sind zwar gut gemacht, aber nehmen der Geschichte dann aber doch etwas an magischer Atmosphäre. Stattdessen gibts aber grandiose Bilder zum Bestaunen - wie in jedem Zhang Yimou Film. Die beiden oscarnominierten Kameramänner Stuart Drybrurgh (Das Piaon) und Zhao Xiaoding (House of the flying daggers) liefern eine hervorragende Leistung. Und die Tao Tie sind schon richtig originelle Kinomonster mit ihren grünen Körpern und riesigen Mäulern.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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