Regie: Steven R. Monroe
Eine Amerikanerin in den Katakomben von Sofia...
Schade, schade...das hätte ein neuer Klassiker des Rape´n Revenge Genres
werden können, denn in der ersten halben Stunde serviert uns der Regisseur
Steven R. Monroe eine Geschichte, die durch seinen Handlungsort New
York Potential hat, in die Fußstapfen von "Ein Mann sieht rot" zu treten. Die
Story fängt sehr vielversprechend an und zeigt die junge Katie (Jemma Dallender)
bei ihrer trostlosen Arbeit als Kellnerin und auch ihren Traum als Model
Karriere zu machen. Das Aussehen hat die junge Frau, aber das Portfolio mit
aussagekräftigen und künstlerisch überzeugenden Fotos fehlt noch. Doch die guten
Fotografen sind teuer, aber immerhin hat sie ein Inserat mit Telefonnummer
entdeckt, wo man kostenfreie Fotoshootings anbietet. Kurz nachdem Katie ihrem
Nachbarn Jayson (Michael Dixon) noch zeigte wie eine effektive Rattenfalle
funktioniert, schlittert sie selbst in den schlimmsten Alptraum ihres Lebens.
Der Fotograf Iwan (Joe Absolom) und seine Brüder Georgy (Yavor Baharov) und
Nicolay (Alexandar Aleksiew) hat sichtlich Gefallen an der jungen Frau, doch
sehr schnell merkt Katie, dass die drei Männer es darauf anlegen, dass sie sich
immer mehr entkleidet. Sie verlässt deren Wohnung, doch bekommt bald Besuch von
dem in sie verliebten Georgy, der ihr die Bilder vorbei bringt. Sie wimmelt den
Verehrer an der Tür ab, dieser dringt aber in einem unbeobachteten Moment in
ihre Wohnung ein und filmt die junge Frau während sie schläft. Als sie durch das
Blitzlicht wach wird, ist sie schockiert und schreit um Hilfe. Sie wird aber von
Georgy überwätigt und brutal vergewaltigt. Das ist aber erst der Anfang ihres
Leidensweges...
Denn sie wacht irgendwann in Bulgarien auf und somit wird einmal mehr der
böse, wilde Osten zum Kriegsschauplatz für einen Torture Film der ganz fiesen
Art. Und hier wird der Streifen zur expliziten Schau von Terror und Schmerz und
durch das bloße Abspulen des Racheplans nach dem Motto "Wie du mir, so ich Dir"
verpasst der Film seine Spannungskurve und degradiert sich selbst zum flachen
Herunterspulen von Racheszenen. Dabei hat alles so vielversprechend angefangen,
aber leider legt der Regisseur wenig Wert auf Tiefgang und vor allem auf die
geschädigte Psyche seines Opfers, die gemäss des Drehbuchs wie ein Rache-Roboter
zu agieren hat und so hart, brutal und kalt vorgeht, aber keinerlei plausibler
Emotion mehr fähigs ist. Sie spult ihr Racheprogramm herunter, wie das
emotionslose Aufsagen eines Gedichts. Mit anderen Worten: alles im zweiten Teil
des Films wirkt plump und auch nicht allzu logisch oder plausibel. Warum nehmen
die Täter ihr Opfer mit nach Osteuropa ? Und noch unglaubwürdiger, dass dann
auch noch das Wiedersehen von den Tätern systematisch geplant und auch vollzogen
wird. Als drastischer Höhepunkt wird Katie auch noch von einem Freund der
Familie mit einem Elektroschocker malträtiert. Eine der nachhaltigsten Szenen
dieser Tortur in Sofia. In Fankreisen reagierte man eher begeistert auf diesen
harten Rachethriller mit seinen sehr unschönen Szenen (da hatte die FSK
wahrscheinlich einen besonders lockeren Tag), ich bedauere eher, dass der Film
nach einem fulminanten Beginn zur stumpfsinnigen Gewaltorgie mutiert. Hier
dienen diese Szenen nicht mehr der Dramaturgie, sondern die Dramaturgie muss
sich zugunsten dieser Szenen völlig aufgeben. Schade, da wäre weniger viel mehr
gewesen...
Bewertung: 5 von 10 Punkten.
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