Samstag, 1. Februar 2014

Hexensabbat

























Regie: Michael Winner

Schöner Wohen im Brooklyn Brownstone Haus...

1977 drehte Michael Winner mit "Hexensabbat" (Original: The Sentinel) eine Art B-Picture von Polanskis grandiosem Horrorfilm "Rosemarys Baby". Wie im Vorbild spielt die Geschichte in einem luxuriösen Mietshaus in New York. Nur etwas kleiner als das Bramford-Building (Dakota-Haus) ist das wunderschöne Brooklyn Brownstone Haus, das in mehrere geschmackvoll eingerichtete Wohnungen aufgeteilt ist. Die Fassade des Hauses ist mit Efeu bepflanzt. Dort hin zieht es das schöne Model Alison Parker (Christina Raines), die vor einiger Zeit einen Selbstmordversuch überlebte und sich seither wieder einigermassen gefangen hat. Halt gibt ihr auf jeden Fall ihr Freund, der Rechtsanwalt Michael Lerman (Chris Sarrandon), der eigentlich heiraten möchte und ein Luxusappartment für zwei mieten möchte. Lerman steht bei den Bullen (Eli Wallach/Christopher Walken) immer noch in Verdacht seine Frau ermordet zu haben. Alison entscheidet sich dann spontan für die 400 Dollar teure Wohnung im Brownstone Haus. Einen der Mitbewohner sieht sie bei der Besichtigung vor dem Fenster im obersten Stock sitzen. Es soll ein bilinder Priester namens Pater Halliran (John Carradine), der dort zurückgezogen lebt und wohl die ganze Zeit am offenen Fenster verbringt. Sehr seltsam...aber warum auch nicht ? Alison jedenfalls muss in dieser Zeit von ihrem Vater Abschied nehmen, zu dem sie ein sehr gespanntes Verhältnis hatte. Zurück in New York lernt sie die neuen Mitbewohner des Hauses kennen. Alle etwas seltsam und verschroben. Da wäre mal der eigenartige Mr. Chazen (Burgess Meredith) mit seiner Katze und seinem Wellensittich. Unten im Parterre wohnt ein lesbisches Pärchen (Sylvia Miles/Deborah Ruffin) , die noch merkwürdiger drauf sind. Und Alison selbst hat seit dem Einzug ins Haus gesundheitliche Probleme. Sie leidet an Schlaflosigkeit, fällt immer mal wieder für einige Sekunden in Ohnmacht und hat Alpträume, in denen ihr der Vater beim Gruppensex mit jungen Frauen erscheint. Als sie sich bei der Immobilienmaklerin (Ava Gardner) wegen dem Lärm im Haus beschwert, der so stark ist, dass die Lampen im Haus wackeln, bekommt sie die beängstigende Nachricht, dass nur sie selbst und dieser alte Priester das Haus bewohnen. Aber wer sind diese anderen Menschen im Haus mit denen sie noch gestern eine Geburtstagsparty der Katze gefeiert hat ?


 Der Höhepunkt des Films ist die Szene, in denen die Pforte der Hölle dargestellt wird. Alison wird dabei von deformierten und grotesken Gestalten durch das Geisterhaus gejagt. Wie so oft inszenierte Michael Winner eher grobschlächtig, aber ich finde das macht er auch durchaus sehr gut. Immerhin gehen klasse Filme wie "Kater Hauch", "Lawman", "Chatos Land", "Scorpio, der Killer" oder "Ein Mann sieht rot" auf das Konto des recht unterschätzten britischen Regisseurs. Man muss natürlich ein Faible für überzeichnete und übertriebene Szenen haben, aber die Gruseleffekte sind doch recht effektiv, auch wenn sie sich vor allem in den sehr grotesken Momenten zeigen. Die Traumsequenzen finde ich auch sehr gelungen und sorgen für eine schräge Note. Wie gesagt: Ein Meisterwerk darf man nicht erwarten, aber dafür die Bekanntschaft mit einem eher unbekannten Okkultschocker aus den 70er Jahren mit dementsprechendem Flair. 


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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