Dienstag, 26. März 2013

Abraham Lincoln Vampirjäger



Regie: Timur Bekmambetow

Die Jagd auf die Vampire der Südstaaten...

Timur Nuruachitowitsch Bekmambetow gelang mit seinem dritten Spielfilm "Wächter der Nacht"  der Durchbruch. Der Fantasythriller basiert auf dem gleichnamigen Roman des russischen Bestsellerautors Sergei Lukianenko.  Die Fortsetzung "Wächter des Tages" war zwar wesentlich schwächer,  übertraf aber an der Kasse  den Erfolg des ersten Teils. Der Film spielte allein in Russland über 30 Millionen Dollar ein und stellte damit einen neuen Rekord auf.
2008 folgte das US-Debüt "Wanted", der Comic Thriller mit Angelina Jolie spielte weltweit 341 Millionen Dollar ein. Es folgte mit "Abraham Lincoln Vampirjäger" mit einem weitaus weniger großen Erfolg, aber immerhin kam der etwas andere Vampirfilm auf ein weltweites Einspielergebnis von 109 Millionen Dollar.
Der Film selbst hat Licht und Schatten.  Die von vielen sehr begeistert aufgenommen ausufernden Actionszenen mit hohem Faktor der computeranimierten Tricks und Schauwerten, z.B. eine aufwändig-aufregende Actionsequenzen mit in Panik geratenen Wildpferden oder auch ein Zügüberfall inklusive brennender Brücke bieten hohe Schauwerte und effektive Visualisierung. Auf der Strecke bleibt aber gerade in diesen Szenen die Atmosphäre, denn eigenartigerweise ist der abgefahrene Kost´ümgrusler immer dann gut, wenn er auch den old fashioned Touch ausspielen kann, so ist er in seinen gelungsten Momenten fast schon wie ein "Hammer Movie" anzusehen.
'Der Film erzählt vom Doppelleben des wohl bekanntesten amerikanischen Präsidenten...Abraham Lincoln (Benjamin Walker), der bereits als Kind im Jahr 1818 Bekanntschaft mit Vampiren macht, ohne zu wissen, dass es sich um diese Species handelt. Seine Eltern arbeiten auf der Plantage eines gewissen Jack Bart (Marton Csokas), der in der Nacht die Pulsadern von Abes Mutter mit einem Messer öffnet, während die schläft. Die Mutter stirbt, der kleine Junge, der die Bluttat beobachtet kann, sinnt auf Rache. Doch er muss erst erwachsen und Anwalt werden, ehe seine Stunde als Jäger gekommen ist. Nebenbei wird er dann auch noch zum amerkanischen Präsident und heiratet Mary Todd (Mary Elizabeth Winstead). Auf seinem persönlichen Rachefeldzug trifft er auf den Muttermörder, doch dieser entpuppt sich dann als echter Vampir - ein gewisser Henri Sturgess (Dominic Cooper) rettet Lincoln das Leben. Mit diesem entschliesst er sich auf üppige Vampirjagd zu gehen, denn besonders in den Südstaaten sind diese Blutsauger weit verbreitet. Damit der Norden nicht infiziert wird und alle Menschen frei sein können, findet dann auch der blutige Sezessionskrieg statt.  Die Grenze zwischen Vampirjagd und Sklavenbefreiung wird dann immer weniger ersichtlich. Lincoln zur Seite stehen der Josuah Fry Speed (Jimmy Simpson), aus Sprienfield, Illionois und Abes farbiger Jugendfreund  Will Johnson (Anthony Mackie). Der Rest ist Geschichte und eine Frage von Dreidimensionalität...

Wie gesagt: Nur bedingt gelungen. Unterhaltsam ist der Film natürlich, auch temporeich. Eine gute Kameraarbeit von Caleb Deschanel (Passion Christie, Killer Joe, Willkommen Mr. Chance) ist zu loben. Der Film ist auch konsequent humorlos und zieht völlig ernsthaft und unbeirrt seine absurde Geschichtserzählung durch. Mir persönlich waren die CGI Tricks zuviel des Gutes.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Looper



Regie: Rian Johnson

Ich und Ich...

Sein Spielfilmdebüt "Brick" finanzierte derFilmemacher Rian Johnson mit 450.000 Dollar, die er sich von Freunden und seiner Familie leihen mußte. Den Studios erschien der Highschoolfilm mit deutlichen Film Noir Anleihen zu unkonventionell, doch die positive Resonanz für den fertigen Film gab ihm schliesslich Recht. Für den zur damaligen Zeit 24 jährige Hauptdarsteller Joseph Gordon Levitt war es auch der Sprung zur Karriere, bis heute gelten seine damaligen Darstellungen aus "Mysterious Skin" oder "Brick" zu seinen besten Arbeiten.
"Looper" wurde von der Kritik gleich zu einem der besten Science-Fiction Filme der letzten Jahre hochgejubelt. Das mag zwar sein, aber man muss auch erkennen, dass gerade die Zukunftsfilme der letzten Dekade ja nun nicht gerade berauschend waren - von einigen Ausnahmen abgesehen - und nur schwerlich mit den ganz großen Klassikern des Genres "Alien", "Blade Runner", "Starship Troopers", "Fahrenheit 451" oder "2001" mithalten kann und auch kaum vergleichbar ist.
"Looper" hat mich von der Machart gleich an Andrew Nicc
ols "In Time" erinnert.  Der ist ähnlich verzwickt, gefällt aber irgendwie mit der konstruierten Story, ist gut fotografiert, durchgehend cool fürs ganz junge Publikum zugeschnitten und macht viel Tempo.
Ausserdem gibts reichlich Erinnerung an den "Terminator", am Ende gar mit etwas "Omen" Touch. Darüberhianus ist wieder Bruce Willis an Bord, der durch die Mitwirkung an "Twelve Monkeys" oder "Surrogates" langsam eine feste Größe im Science Fiction Fach darstellt.
Sehr markant ist die Arbeit der Maskenbildner, denn die haben aus dem hübschen Gesicht von Joseph Gordon-Levitt einen ganz anderen Typ gemacht - und zwar musste dies sein, weil Levitt und Willis eine Person sind. Allerdings zu verschiedenen Zeiten. Levitt als der "Looper" und Auftragskiller Joe Simmons lebt im Jahr 2044, dreissig Jahre später im Jahr 2074 wird er dann von Bruce Willis gespielt.
Die Off Stimme erklärt die technischen Errungenschaften dieser Zeit und da erkennt man schon den Unterschied zur Kinoversion von "Blade Runner", denn die drückte Stimmungen aus und erklärte nicht gar alles. Aber in der heutigen Zeit gilt der Kinobesucher wohl als denkfaul und so wird das ganze Szenario gleich erklärt, was m.E. eine Schwäche des Films darstellt.
Es gibt allerdings auch Stärken, denn Spannung ist auf alle Fälle gegeben. Im Jahr 2044 befinden sich die Vereinigten Staaten in einem sozio-ökonomischen Zusammenbruch, Gewalt ist an der Tagesordnung und ein kleiner Teil der  Bevölkerung hat durch eine Mutation schwache telekinetische Fähigkeiten erlangt. Der Junge Joe Simmons verdient seinen Lebensunterhalt als sogenannter "Looper“ für ein ominöses Syndikat, die sich einer Zeitreise Technologie bedient, um unliebsame Personen ermorden zu lassen,  die dem Regime, das in der Gegenwart arbeitet, in der Welt der Zukunft im Wege sind.
Diese Opfer werden in die Vergangenheit bugsiert, wo sie gefesselt und mit einem Sack über dem Kopf dem Looper zur Ermordung überstellt werden. Die Looper sind aber auch verpflichtet, das eigene Ich (30 Jahre älter) zu entsorgen, als Lohn winkt ein dreissig Jahre andauerndes Leben in gutem Wohlstand.
Und hier kommt dann die Problematik des jungen Simmons zum Tragen, der sein älteres Ich killen soll. Doch dieser entkommt und nun wird auch der junge Simmons vom Syndikat gejagt, weil er die Arbeit nicht ausgeführt hat. Er selbst hat nur noch eine Chance sein älteres Ich aufzuspüren. Die Spur führt ihn zu einer Farm, die bewohnt wird von einer Art Sarah Connor aus Terminator. Diese Sara (Emily Blunt) hat ein kleines Kind namens Cid (Pierce Gagnon),  der eine Schlüsselfigur der Story sein könnte...

Ingesamt überwiegen die positiven Anteile, auch wenn man bei einem Vertreter des heutigen Science Fiction Films gewisse Abstriche in der Dichte und Atmosphäre des Stoffes machen muss. Auch fehlt die mystische und unheimliche Komponente.
Das spektulierte Zeitreisemotiv ist aber durchaus geeignet für eine Gedankenanregung. Ist etwa der Tyrannenmord legitim, wenn man ihn vorher verhindert könnte ? Und...wie ist er verhinderbar ? Ist das eigene "Ich" nicht auch stark an der Zukunfsgestaltung involviert ?
 


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

Freitag, 1. März 2013

The Cabin in the Woods



Regie: Drew Goddard

Alles über Slasher und noch viel mehr...

"The Cabin in the Woods" ist ein üppiger Mix aus gängigen Horrormotiven, dieser wird äusserst wild und originell als ein Ganzes präsentiert. Dabei muss man eine gute Portion Humor mitbringen, denn mental geht der Film von Drew Goddard in die Comedyrichtung oder gar Horrorpartyfilmspaß wie Ajas "Piranha".
Dabei ist auch schon sehr bald klar, dass die 5 Protagonisten oder das Kanonenfutter für böse Monster Teil der versteckten Kamera sind. Verstehen sie Spass heisst also die Devise, nur ist das den fünf jungen Menschen und College-Studenten Dana Polk (Kristen Connolly), Holden McCrea (Jesse Williams), Marty Mikalski (Fran Kranz), Jules Louden (Anne Hutchison) und deren Freud Curt Vaughan (Chris Hemsworth) überhaupt nicht klar. Die machen einfach nur einen Ausflug in den finsteren Wald und dort steht eine Hütte, die sehr viel Ähnlichkeit mit der Hütte aus "Tanz der Teufel" hat. In der Nacht entdecken die Fünf dann auch einen Keller, ein schwarzes Zimmer und bald ist klar, dass sie nicht alleine dort sind.
Aber damit ist auch schon der konventionelle Part des Films ausgeschöpft, denn übergeordnet gibts da eine Einrichtung, die das blutige Szenario auf dem Bildschirm sieht und alles steuert. Darüberhinaus gibts einen Wettbewerb mit den Japanern, die viel Ringu beisteuern und viel zahlendes Volk. Aber das ist bei weitem erst die Spitze des Eisbergs...

Hier lebt das B-Movie merklich auf, die Macher machen was ganz Sonderbares mit der rituellen Zerhackstückelung junger Menschen und sorgen für ein recht gelunges Grusical.
Tatsächlich bietet der Film eine neue, einladende Vitalisierung des Slashergenres, was sich a) an der Kinokasse auszahlte und b) sogar zu einem Kritikererfolg wurde.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.