Regie: David Gordon Green
Nächstes Jahr, selbe Zeit...
Alle Jahre wieder ist es soweit....Michael Myers stattet seinem Heimatort Haddonfield in Illinois einen Besuch ab. Und dies tut der unermüdliche maskierte Serienkiller stets an Halloween. Die Produzenten Debra Hill und John Carpenter schufen ihn bereits in den ausgehenden 70er Jahren. Carpenter inszenierte den Horrorfilm "Halloween" und landete damit nicht nur einen echten Kassenhit, sondern der Film beeinflusste das gesamte Genre nachhaltig und der Erfolg zog bis heute 12 Fortsetzungen nach sich. Dabei fing alles in einer kalten Halloween Nacht des Jahres 1963 als der sechs Jahre alte Michael seine 17jährige Schwester Judith mit einem Küchenmesser erstach, die kurz zuvor mit ihrem Freund sexuellen Kontakt hatte. Er wurde ins Smith Grove Sanatorium eingeliefert und verbrachte die nächsten 15 Jahre in dieser Anstalt. Am 30. Oktober 1978 gelingt ihm die Flucht und er kehrt nach Haddonfield zurück, wo er am 31. Oktober (Halloween) einen blutigen Amoklauf startet. Bevorzugte Opfer sind Babysitter*innen im Teenageralter und deren intime Freunde. Im Laufe der vielen Jahre dezimiert sich die Zahl der Bewohner immer in dieser Nacht und zurück bleiben traumatisierte Hinterbliebene oder überlebende Opfer, die noch stärker traumasiert sind. Allen voran die tapfere Laurie Strode, stets gespielt von der Sympathieträgerin Jamie Lee Curtis. Die Macher der Serie behaupten zwar, dass "Halloween Ends" nun der endgültige Schlußpunkt diese seit Jahrzehnten beliebten Kinoserie darstellt, aber man mag es gar nicht so recht glauben. Denn immerhin spielte "Halloween Ends" weltweit 105 Millionen Dollar ein. Als Regisseur kam nur David Gordon Green in Frage, der auch die letzten beiden Halloween Filme "Halloween" (aus dem Jahr 2018 und "Halloween Kills" (2021) inszenierte, nachdem Rob Zombie mit seinen beiden Versionen des Stoffes die Kultreihe wieder aufleben ließ. Nicht wenige Fans halten "Halloween Ends" für den schlechtesten Film der gesamten Serie, aber da würde ich heftig widersprechen. Er ist allemal gelungener als Greens beide Vorgänger, zumal er tatsächlich versucht neue Wege und eine gewisse Originalität in das stets ähnliche Ablaufschema zu integrieren. Ich halte "Halloween Ends" in weiten Teilen für gelungen. Natürlich darf Laurie, inzwischen Oma, nicht fehlen. Aber den Hauptpart muss sich sich diesmal mit dem ausgestoßenen Babysitter Corey Cunningham (Rohan Campbell) teilen, der ebenfalls in Haddonfield zum Mörder wurde. Es passierte während seiner Tätigkeit als Babysitter für den kleinen Jeremy Allen (Jaxon Goldberg), der ihm einen Streich spielt und ihn in den Dachboddn einsperrt. Gerade als die Eltern (Candice Rose und Jack William Marshall) wieder heim kommen, tritt Corey voller Panik die Tür auf und der kleine Jeremy fällt durch diese Wucht über das Treppengeländer in den Tod. Damit ist Corey der Psycho des Ortes und Laurie natürlich immer noch die Freakfrau, die diesen Michael Myers nie mehr aus dem Kopf gekommt. Corey wird zwar vom Vorwurf des Todschlags freigesprochen, doch er wird im Ort geächtet. Drei Jahre später leidet die Stadt Haddonfield immer noch unter den Folgen des jüngsten Amoklaufs von Michael Myers im Jahr 2018, während Michael verschwunden ist. Laurie Strode schreibt ihre Memoiren und lebt mit ihrer Enkelin Allyson (Andi Matichak) zusammen. Unterdessen arbeitet Corey auf dem Schrottplatz seines Stiefvaters. Eines Tages wird er auf dem Weg nach Hause von Mobbern (u.a. Michael Barbieri) aus der High School angegriffen und verletzt sich dabei. Eine beobachtende Laurie bringt ihn in die Arztpraxis, in der Allyson arbeitet. Allyson und Corey entwickeln ab dieser Begegnung eine Beziehung und besuchen später eine Halloween-Party, bei der Corey von Mrs. Allen, die dort an der Bar sitzt, mit dem Tod ihres Jungen konfrontiert wird. Corey verlässt die Party und trifft auf die Highschool-Tyrannen, die ihn von einer Brücke werfen. Er wird von einem Unbekannten in die Kanalisation gezerrt. Es ist niemand anders als ein sichtlich geschwächter Michael Myers, der schon einige Male in den letzten Monaten Menschen in der Kanalisation ermordet hat, doch er lässt Corey am Leben, weil er spürt, dass auch er ein Mörder ist. Dies ist der Auftakt einer fatalen Beziehung, die bei Corey das Böse aufleben lässt und die bei Michael Myers wieder zu neuer Mordlust und Kraft führt...
Da haben sich die Macher durchaus ein bisschen von Stephen King inspirieren lassen, vornhemlich bei "Es" - auch dort hockt der Bösewicht in der Kanalisation, von dort aus gelingt es ihm das Böse in seiner Umgebung zu platzieren. Damit gelangt Michael Myers immer mehr in den Bereich des Unnatürlichen, was sich eigentlich in den vorherigen Filme immer wieder angedeutet hat. Er ist einfach nicht totzukriegen und sein böses Wesen hat die Macht seine Umgebung zu infizieren. Die Liebesbeziehung ist ebenfalls storymässig sehr schlüssig.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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