Dienstag, 31. Oktober 2023

Halloween Ends


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: David Gordon Green

Nächstes Jahr, selbe Zeit...

Alle Jahre wieder ist es soweit....Michael Myers stattet seinem Heimatort Haddonfield in Illinois einen Besuch ab. Und dies tut der unermüdliche maskierte Serienkiller stets an Halloween. Die Produzenten Debra Hill und John Carpenter schufen ihn bereits in den ausgehenden 70er Jahren. Carpenter inszenierte den Horrorfilm "Halloween" und landete damit nicht nur einen echten Kassenhit, sondern der Film beeinflusste das gesamte Genre nachhaltig und der Erfolg zog bis heute 12 Fortsetzungen nach sich. Dabei fing alles in einer kalten Halloween Nacht des Jahres 1963 als der sechs Jahre alte Michael seine 17jährige Schwester Judith mit einem Küchenmesser erstach, die kurz zuvor mit ihrem Freund sexuellen Kontakt hatte. Er wurde ins Smith Grove Sanatorium eingeliefert und verbrachte die nächsten 15 Jahre in dieser Anstalt. Am 30. Oktober 1978 gelingt ihm die Flucht und er kehrt nach Haddonfield zurück, wo er am 31. Oktober (Halloween) einen blutigen Amoklauf startet. Bevorzugte Opfer sind Babysitter*innen im Teenageralter und deren intime Freunde. Im Laufe der vielen Jahre dezimiert sich die Zahl der Bewohner immer in dieser Nacht und zurück bleiben traumatisierte Hinterbliebene oder überlebende Opfer, die noch stärker traumasiert sind. Allen voran die tapfere Laurie Strode, stets gespielt von der Sympathieträgerin Jamie Lee Curtis. Die Macher der Serie behaupten zwar, dass "Halloween Ends" nun der endgültige Schlußpunkt diese seit Jahrzehnten beliebten Kinoserie darstellt, aber man mag es gar nicht so recht glauben. Denn immerhin spielte "Halloween Ends" weltweit 105 Millionen Dollar ein.  Als Regisseur kam nur David Gordon Green in Frage, der auch die letzten beiden Halloween Filme "Halloween" (aus dem Jahr 2018 und "Halloween Kills" (2021) inszenierte, nachdem Rob Zombie mit seinen beiden Versionen des Stoffes die Kultreihe wieder aufleben ließ. Nicht wenige Fans halten "Halloween Ends" für den schlechtesten Film der gesamten Serie, aber da würde ich heftig widersprechen. Er ist allemal gelungener als Greens beide Vorgänger, zumal er tatsächlich versucht neue Wege und eine gewisse Originalität in das stets ähnliche Ablaufschema zu integrieren. Ich halte "Halloween Ends" in weiten Teilen für gelungen. Natürlich darf Laurie, inzwischen Oma, nicht fehlen. Aber den Hauptpart muss sich sich diesmal mit dem ausgestoßenen Babysitter Corey Cunningham (Rohan Campbell) teilen, der ebenfalls in Haddonfield zum Mörder wurde. Es passierte während seiner Tätigkeit als Babysitter für den kleinen Jeremy Allen (Jaxon Goldberg), der ihm einen Streich spielt und ihn in den Dachboddn einsperrt. Gerade als die Eltern (Candice Rose und Jack William Marshall) wieder heim kommen, tritt Corey voller Panik die Tür auf und der kleine Jeremy fällt durch diese Wucht über das Treppengeländer in den Tod. Damit ist Corey der Psycho des Ortes und Laurie natürlich immer noch die Freakfrau, die diesen Michael Myers nie mehr aus dem Kopf gekommt. Corey wird zwar vom Vorwurf des Todschlags freigesprochen, doch er wird im Ort geächtet. Drei Jahre später leidet die Stadt Haddonfield immer noch unter den Folgen des jüngsten Amoklaufs von Michael Myers im Jahr 2018, während Michael verschwunden ist. Laurie Strode schreibt ihre Memoiren und lebt mit ihrer Enkelin Allyson (Andi Matichak)  zusammen. Unterdessen arbeitet Corey auf dem Schrottplatz seines Stiefvaters. Eines Tages wird er auf dem Weg nach Hause von Mobbern (u.a. Michael Barbieri) aus der High School angegriffen und verletzt sich dabei. Eine beobachtende Laurie bringt ihn in die Arztpraxis, in der Allyson arbeitet. Allyson und Corey entwickeln ab dieser Begegnung eine Beziehung und besuchen später eine Halloween-Party, bei der Corey von Mrs. Allen, die dort an der Bar sitzt, mit dem Tod ihres Jungen konfrontiert wird. Corey verlässt die Party und trifft auf die Highschool-Tyrannen, die ihn von einer Brücke werfen. Er wird von einem Unbekannten in die Kanalisation gezerrt. Es ist niemand anders als ein sichtlich geschwächter Michael Myers, der schon einige Male in den letzten Monaten Menschen in der Kanalisation ermordet hat, doch er lässt Corey am Leben, weil er spürt, dass auch er ein Mörder ist. Dies ist der Auftakt einer fatalen Beziehung, die bei Corey das Böse aufleben lässt und die bei Michael Myers wieder zu neuer Mordlust und Kraft führt...





Da haben sich die Macher durchaus ein bisschen von Stephen King inspirieren lassen, vornhemlich bei "Es" - auch dort hockt der Bösewicht in der Kanalisation, von dort aus gelingt es ihm das Böse in seiner Umgebung zu platzieren. Damit gelangt Michael Myers immer mehr in den Bereich des Unnatürlichen, was sich eigentlich in den vorherigen Filme immer wieder angedeutet hat. Er ist einfach nicht totzukriegen und sein böses Wesen hat die Macht seine Umgebung zu infizieren. Die Liebesbeziehung ist ebenfalls storymässig sehr schlüssig. 





Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Montag, 30. Oktober 2023

The Popes Exorcist


 

 

 

 

 

 

 

 

 Regie: Julius Avery

Aus dem Tagebuch von Pater Amorth...

Der italienische Priester Gabriele Amorth, die Hauptfigur von Julius Averys Horrorfilm "The Popes Exorzist" hat tatsächlich gelebt. Er wurde 1925 geboren und verstarb 2016 und hat mehrere Bücher zum Thema "Exorzismus" verfasst, denn er war als Teufelsaustreiber ab 1986 in der Diozöse Rom beschäftigt.
Auf seine Initiative hin stieg die Anzahl der italienischen Exorzisten auf über dreihundert. Als oftmalige Ursache von Besessenheit nannte er die Beschäftigung mit okkulten Themen und Ritualen durch Pendeln, Totenbeschwörung oder Kartenlegen sowie das Aufsuchen von Wahrsagern. Er unterschied nie zwischen der weißen und der schwarzen Magie, denn er hielt sie beide für sehr gefährlich und ein Werk des Satans.  "Wer nicht an den Teufel glaubt, glaubt nicht an das Evangelium“ war sein Leitspruch und auch der des Papstes , der im Film von Franco Nero gespielt wird. Dabei wird sein Name nicht genannt, aber gemeint ist der damals amtierende Johannes Paul II. 
Die Geschichte, die der Film erzählt spielt im Jahr 1987.  Pater Gabriele Amorth (Russell Crowe), der persönliche Exorzist des Papstes, ist ein bodenständiger Rollerfahrender, humorvoller und praktischer Mann. Mit einem Auftrag des Papstes reist er in ein italienisches Dorf, in dem ein Mann scheinbar von einem Dämon besessen ist. Zusammen mit dem örtlichen Priester betritt Amorth den Raum, in dem der Mann gefesselt ist. Während Amorth ihn mit einem Sakramental der Benedikt-Medaille exorziert, verspottet er den Dämon und fordert ihn auf als Beweis seiner Existenz in den Körper eines Schweines zu wechseln . Als der Dämon aus dem Körper des Mannes fährt und Besitz von dem Tier ergreift, wird dieses mit einer Schrotflinte erschossen. Dieser Vorfall bringt Amorth in Schwierigkeiten mit einem Kirchengericht, da er ohne Erlaubnis seiner Vorgesetzten gehandelt hat. Ein Mitglied des Tribunals ist der freundliche afrikanischer Bischof Lumumba (Cornell John), aber der junge und einflussreiche amerikanischer Kardinal
Sullivan (Ryan O´Grady), ist sehr skeptisch was den praktizierten Exorzismus angeht. . Amorth antwortet, dass das Böse existiert und dass er keinen echten Exorzismus, sondern ein psychologisches Theater durchgeführt hat, um dem psychisch kranken Mann zu helfen. Angewidert verlässt Amorth das Tribunal. Der Papst beauftragt Amorth, einen besessenen Jungen namens Henry Vasquez (Peter DeSouza-Feighoney)  in Spanien zu besuchen. Henry, seine Mutter Julia (Alex Essoe) und seine rebellische Teenagerschwester Amy (Laurel Marsden) waren aus Amerika angereist, um eine mysteriöse alte spanische Abtei in Besitz zu nehmen, das einzige Vermächtnis von Julias Ehemann an seine Familie, nachdem er bei einem Autounfall, bei dem Henry anwesend war, ums Leben kam. Der traumatisierte Henry hat seit dem Unfall kein Wort mehr gesprochen. Nach einem unheilvollen Brand ziehen Arbeiter, die die Abtei restaurieren wollten ab. Und ab dieser Zeit geschehen übernatürliche Ereignisse, die mehr und mehr über Hand nehmen. Ein Dämon scheint von dem kleinen Jungen Besitz ergriffen zu haben...




So folgt Julius Averys Film, der weltweit ca. 77 Millionen Dollar einspielte, seinem Vorbild "Der Exorzist" von William Friedkin, der bis heute iin seiner Sparte unerreicht bleibt. Keine schlechte Idee, dieses "lieber gut geklaut, als schlecht geschrieben" und tatächlich hat der Film eine sehr starke erste Hälfte und die Darsteller Russell Crowe oder Franco Nero machen ihre Sache sehr gut. Leider setzten auch hier - wie in vielen neuen Horrorfilmen - die Macher darauf, dass der Höhepunkt der Geschichte vollgespickt mit lauter Schockmomenten sein muss, was die Atmosphäre stark beeinträchtigt. "Weniger ist mehr" wäre die Lösung gewesen, so bleibt ein eher mittelmßiger Gesamteindruck. In der Rolle von Pater Esquibel ist Daniel Zoyatto zu sehen.





Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Sonntag, 29. Oktober 2023

Evil Dead Rise


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Lee Cronin

Die Teufel hören nicht auf zu tanzen..

Alles begann Anfang der 80er Jahre: Die fünf jungen Erwachsenen Ashley, Cheryl, Linda, Scotty und Sherlly machen Urlaub in einer einsamen Waldhütte in Tennessee. Als die fünf beim Essen Geräusche aus dem Keller vernehmen, geht Scotty in den Keller, um nachzusehen, was dort vor sich geht. Daraufhin folgt Ash ihm, die beiden finden dort das dämonische Buch "Necronomicon" und ein Tonbandgerät. In der folgenden Nacht hören sie angsteinflössende Stimmen von draußen....so begann der Siegeszug für einen der populärsten Horrorfilme aller Zeiten. 1981 gelang mit dem Horrorfilm "Tanz der Teufel" (Originaltitel: Evil Dead) sehr schnell ein ultimativer Kultstreifen für die Horrorgemeinde. In den 80er Jahren galt dieser Film als einer der furchteinflößendsten Genrebeiträge. Durch den Erfolg - der Film spielte weltweit ca 30 Millionen Dollar ein - entschied sich Raimi zwei Fortsetzungen zu drehen. "Tanz der Teufel 2" kam 1988 in die Kinos und "Armee der Finsternis" vier Jahre später. Es dauerte aber 20 Jahre, bis man sich entschied die "Evil Dead" Reihe fortzusetzen. 2013 drehte Fede Alvarez seine Version von "Evil Dead", die bei einem Budget von 17 Millonen Dollar ca. 100 Millionen Dollar an der Kinokasse umsetzte. Grund genug für einen Nachschlag, der von Lee Cronin in Szene gesetzt wurde und mit einem weltweiten Ergebnis von 146 Millionen Dollar der bisher erfolgreichste Film der Serie ist.
Natürlich ist und bleibt der Erstling von Sam Raimi der absolute Favorit der Fangemeinde, aber Lee Cronin, der auch das Drehbuch schrieb, liefert mit seiner eigenständigen Geschichte zur Serie einen guten Genrevertreter ab. Lediglich beim "Showdown" wird vielleicht ein bisschen zuviel geboten. In dieser Endphase verliert der Film dadurch ein bisschen Substanz. Vorher hat die Geschichte aber gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauer gespielt und beweist, dass der besitzergreifende und übermächtige Dämon weiterhin angsteinflössend ist. Zum guten Gelingen trugen natürlich auch Szenenbildner Nick Bassett und Kameramann Dave Garbett bei, die die beklemmende und klaustrophobische Atmosphäre in einer Etage des eher schäbigen Wohnblocks noch verstärken.
Bevor der Dämon aber in der Stadt sein Unwesen treibt, gehört die erste Szene einer Hütte am See. Es ist aber keine idyllische Szene, sondern dort kommt es zur Katastrophe: Die scheinbar kranke Jessica (Anna Maree Thomas) skalpiert ihre Cousine Teresa (Mirabei Pease) und enthauptet deren Freund Caleb (Richard Crouchley). Dann endet die blutige Szene und der Zuschauer wird mit den Ereignissen des Vortages konfrontiert. Schauplatz ist ein verkommener Apartmentkomplex in Los Angeles. Dort lebt Ellie (Alyssa Sutherland) mit ihren Kids Danny (Morgan Davies), Bridget (Gabriele Ecols) und  Kassie (Nell Fisher). Sie bekommt überraschend besuch von ihrer hochschwangeren jüngeren Schwester Beth (Lily Sullivan).
Dann wird das Gebäude von einem Erdbeben erschüttert, während die Kids gerade vom Pizzadienst zurück kommen und im Tiefgaragenparkplatz eine verborgene Kammer freilegen. Danny untersucht die Sache und entdeckt religiöse Artefakte, drei Schallplatten aus dem Jahr 1923 und ein seltsames Buch, das er in sein Zimmer mitnimmt, weil er glaubt, er könnte es möglicherweise verkaufen und das Geld verwenden, um Ellie zu helfen. Der Junge weiß natürlich nicht, dass er durch dieses Buch dem Dämon Einlass in die Wohnung verschafft...




Phasenweise ist der Film hochspannend. Die körperliche Bedrohung der gesamten Familie sowie der unmittelbaren Nachbarschaft wird hervorragend eingefangen. Am Ende, wie bereits erwähnt, etwas zuviel an Goreszenen. Aber auf diese Ekelszenen haben die vorherigen Filme der Reihe natürlich auch gesetzt. 





Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.