Samstag, 25. Dezember 2021

Das Schreckliche Geheimnis des Dr. Hichcock


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Riccardo Freda

Besessen von einer Toten....

Der 1962 entstandene Gothic-Grusler "Das schreckliche Geheimnis des Dr. Hichcock" (Original: L'orribile segreto del Dr. Hichcock) wurde von Riccardo Freda, einem Wegbereiter des italienischen Horrorfilms, inszeniert. Freda drehte einige Sandalenfilme und wurde für seinen 1956 entstandenen Vampirstreifen "Der Vampir von Notre Dame" von Fans des Horrorfilms sehr gelobt. Bei diesem Film war kein Geringerer als Mario Bava als Kameramann dabei. Bava soll auch einige Teile des Films inszeniert haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass "Das schreckliche Geheimnis des Dr. Hichcock" optisch und auch thematisch sehr an die Klassiker von Mario Bava erinnert. Erinnerungen werden aber auch an die fast zeitgleich entstandenen Edgar Allen Poe Verfilmungen von Roger Corman wach. Nicht nur Ausstattung und Szenenbilder sind verwandt, auch auf die morbide Dauerstimmung hat der Regisseur nicht verzichtet.
Die Geschichte spielt im Jahr 1885 im spätviktorianischen London. Dort lebt der angesehene Mediziner Dr. Bernard Hichcock (Robert Flemyng) mit seiner schönen Frau Margarete (Teresa Fitzgerald). Hichcocks Forschungsgebiet am University College Hospital ist die Anästhesie. Doch Hitchcock hat ein schreckliches Geheimnis. Er empfindet Lust am Sex mit toten Frauen. Daher versetzt er durch seine Kentniss die eigene Frau immer wieder mit einem Betäubungsmittel in einen Tiefschlaf, der sie wie eine Scheintote wirken lässt. Er begeht bei einem dieser sonderbaren Sexpraktiken aber einen verhängnisvollen Fehler: Ein viel zu hohe Dosierung, die seiner Frau das Leben kostet. Schuldgefühle plagen ihn, er kann nicht mehr in dem Haus leben und so überlässt er das Haus seiner treuen Haushälterin Martha (Harriet Medin). Zwölf Jahre hört man nichts von ihm, doch dann taucht er plötzlich - wiedervermählt mit der viel jüngeren Cynthia (Barbara Steele) wieder in seiner alten Heimat London auf. Er bezieht das Haus. Doch die neue Mrs. Hichcock fühlt sich in diesem Haus nicht wohl, denn scheinbar hat ihr Gatte noch immer nicht mit dem Tod der ersten Frau abgeschlossen. Alles in diesem Herrenhaus erinnert an die Vorgängerin. Und ihr Mann scheint sich auch verändert zu haben...




In der Rolle des möglichen Retters der armen Cynthia ist Silvano Tranquilli als Dr. Kurt Lowe zu sehen. Diese Konstellation erinnert ein bisschen an "Das Haus der Lady Alquist". Aber auch Hichcocks "Rebecca" hat sicherlich etwas Inspiration gegeben - unter anderem ist die Haushälterin Martha eine softe Variante von Miss Danvers. Die Handlung ist aufgrund der morbiden Neigung der Hauptfigur natürlich mystisch. Sein nekrophiler Hang und auch der Wunsch eine Tote wieder zum Leben zu erwecken. Zwei Bedürfnisse, die sich beißen. Das Ganze ist schaurig schön in Szene gesetzt worden, die stimmungsvolle Musik von Roman Vlad verstärkt das Gothic Vergnügen.





Bewertung: 8 von 10 Punkten.

 

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