Regie: David Gordon Green
40 Jahre, eine verdammt lange Zeit...
John Carpenters
Horrorfilm "Halloween" entstand 1978 und brachte es im Laufe der Zeit
auf 9 Fortsetzungen. Damit zählt sie zu den ganz wenigen Filmreihen, die
generationsübergreifend bis heute funktionieren. Regisseur David Gordon
Green hat beim 11. Teil aber beschlossen alle bisherigen Fortsetzungen
außer Acht zu lassen. Somit war Laurie Strode, die Heldin aus dem
Originalfilm, nie die Schwester von Serienkiller Michael Myers. Er lebte
auch bis zuletzt ununterbrochen in der Psychiatrie, wurde von Dr.
Loomis betreut und nach dessen Tod hat sich mit Dr. Ranbin Sartain
(Haluk Bilginer) ein adäquater Nachfolger gefunden, der den Mörder, der
seither nie mehr gesprochen hat, betreut und studiert.
Was ist aber aus Laurie geworden ? Vierzig Jahre nach dem
katastrophalen Ereignissen an Halloween ist sie natürlich schon
Großmutter. Und sie hat das Trauma von damals nie richtig überwunden.
Daher hat das Verhältnis zu ihrer Tochter Karen (Judy Greer) schon immer
etwas gelitten. Die hat selbst bereits eine beinahe erwachsene Tochter
(Andi Matichak), die Ally heißt und sich auf die Halloween Party freut.
Denn mit ihrem neuen Freund Cameron Elam (Dylan Arnold) hat sie sich die
Verkleidung als Bonnie and Clyde ausgedacht.
Mythos Michael Myers hat aber auch die beiden Podcasters Aaron
Corey (Jefferson Hall) und Dana Haines (Rhian Rees) auf den Plan gerufen
den Serienkiller in der Anstalt aufzusuchen und ihm ein Interview zu
entlocken. Doch der bleibt stur und still, auch in dem Moment als Corey
Michaels Maske aus der Tasche holt und mit ihr vor seinen Augen
herumschwenkt.
Es dauert noch ne Weile bis Michael zuschlägt, denn zuerst muss
eine Busfahrt organisiert werden, der die Insassen in eine andere
Einrichtung verlegen soll. Natürlich lässt es sich Dr. Sartain nicht
nehmen, seinen berühmten Patienten selbst zu begleiten - sicher ist
sicher. Doch wie es zu erwarten war, gelingt es Michael den Bus in einen
Unfall zu verwickeln und dann macht er sich auf den Weg nach
Haddonfield. Dort wo Laurie Strode schon wehrhaft für den Tag gerüstet
hat, an dem Michael zurückkehrt. Sie schießt ausgezeichnet und hat in
ihrem Haus einige Vorkehrungen in Sachen Sicherheit gemacht. So wurde
der Keller beinahe schon in einen Art Panicroom umfunktioniert. Michael
macht noch eine kleine Stippvisite an einer Tankstelle. Dort halten sich
auch Aaron und Dana auf. Bedauerlich, aber es ist so. Dann
Kameraschwenk auf das nächtliche Halloween Treiben in der beliebten
Kleinstadt Haddonfield. Eine Gestalt, die Michaels Maske trägt, läuft
zielsicher durch die Straßen...
Natürlich gabs in den vielen Fortsetzungen um Michael Myers
reichlich absurde Drehbucheinfälle, also Grund genug, die einfach mal zu
entfernen und dort weitermachen, wo es vor 40 Jahren aufhörte. Dennoch
haben die Drehbuchautoren von "Halloween 2018" eine ganze Menge
sonderbarer Nebenschaupätze eingebaut. So scheint der neue Psychiater
von Michael alles andere als ein Dr. Loomis zu sein, der in Michael
stets das unwiderruflich Böse sah, dass man vernichten müsse. Auch
Laurie ist mit einer Überdosis Paranoia ausgestattet, aber immerhin ist
es Jamie Lee Curtiz, die das spielen darf - die zweite Ikone der
beliebten Slasher Reihe. Und sie ist es auch, die aus ihrem angeblichen
Gefängnis daheim, die eigentliche Struktur offenlegt: Eine Falle für
Peiniger.
Regie führte David Gordon Green, der bereits für seinen Film "Prince Avalanche" den silberen Bären für die beste Regie gewann.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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