Donnerstag, 24. Juli 2025

Tunnel der lebenden Toten


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gary Sherman

U-Bahn Tunnel des Grauens... 

Der amerikanische Regisseur Gary Sherman ist ein Spezialist für Horrorfilme wie "Tot und begraben" oder "Poltergeist 3" . Bereits sein erster Spielfilm in diesem Genre "Tunnel der lebendigen Toten" bekam eine Saturn Award Nominerung in der Kategorie "Bester Horrorffilm". Als attraktives Zugpferd ist auch Christopher Lee in einer kleinen Rolle zu sehen, der Film ist eine britische Produktion.  Spät in der Nacht finden die Studentin Patricia Wilson (Sharon Gurney) und ihr Freund, ein amerikanischer Austauschstudent, Alex Campbell (David Ladd), in der Station Russell Square der Londoner U-Bahn einen bewusstlosen Mann (James Cossins) im Treppenhaus. Aus Angst, er könnte Diabetiker sein, durchsucht Patricia seine Brieftasche und findet eine Karte mit der Aufschrift „James Manfred, OBE“. Sie informieren einen Polizisten, stellen jedoch fest, dass Manfred verschwunden ist. Inspektor Calhoun (Donald Pleasence) wird beauftragt, das Verschwinden zu untersuchen. Calhoun befragt Alex und vermutet zunächst, dass er und Patricia den Mann ausgeraubt haben. Calhouns Kollege, Detective Sergeant Rogers(Norman Rossington) erzählt ihm von der Geschichte der Londoner U-Bahn, insbesondere von den viktorianischen Eisenbahnarbeitern, die die Tunnel unter schrecklichen Bedingungen bauten, und von einer urbanen Legende, wonach Nachkommen, die einen Einsturz von 1892 überlebt hatten, noch immer unter der Erde leben könnten, da immer mal wieder Menschen unter mysteriösen Umständen in der U-Bahn verschwinden.  Ende des 19. Jahrhunderts wurden acht männliche und vier weibliche Arbeiter kleiner, maroder Baugesellschaften, die unter erschwerten Bedingungen eine U-Bahn Station unterhalb des britischen Museums bauten, verschüttet und aus finanziellen Überlegungen aufgegeben.  Tatsächlich überlebt von der Öffentlichkeit unbemerkt eine kleine Gruppe den unterirdischen Einsturz in rettenden Nebenstollen und ernährte sich in der Folgezeit kannibalistisch. Seit jenem Jahr, 1892, fallen diesen Kannibalen immer wieder Personen zum Opfer, die den Verschütteten bzw. deren Nachkommen über Generationen das Überleben in stillgelegten Tunneln sichern.Währenddessen muss eines der letzten überlebenden Mitglieder einer Familie (Hugh Armstrong) dieser Eisenbahnarbeiter mit ansehen, wie seine schwangere Lebensgefährtin stirbt;In einer leeren Kammer liegt Manfreds verstümmelter Körper. Der Mann, nun völlig allein, gerät in Rage und ermordet drei Wartungsarbeiter brutal. Eines Abends fahren Alex und Patricia mit dem Zug nach Hause und steigen am Bahnhof Holborn aus. Patricia bemerkt, dass sie ihre Schulbücher im Zug vergessen hat. Alex versucht, sie zu holen, doch die Türen schließen sich, bevor er aussteigen kann. Patricia schreit, sie werde ihn zu Hause treffen. Doch als der Zug abfährt, wird Patricia von hinten angegriffen...









Hugh Armstrongs Rolle als „The Man“ sollte ursprünglich von Marlon Brando gespielt werden, doch Brando musste absagen, als sein Sohn Christian an einer Lungenentzündung erkrankte. Christopher Lee erklärte sich bereit, diesen Kurzauftritt Film zu machen, da er mit Donald Pleasence zusammenarbeiten wollte. Sicherlich ist der Film eine kraftvolle und schrecklich beunruhigende Verkörperung des Descent-Mythos, aufgebaut auf der Beziehung zwischen unserer selbstgefälligen Oberflächenwelt der Technologie, des sozialen Fortschritts und der moralischen Emanzipation und einer Unterwelt, die die schlimmsten Bedingungen darstellt, unter denen Leben und Menschlichkeit, wie erniedrigt auch immer, überleben können.Man wird an die Morlocks aus "Die Zeitmaschine" erinnert - aber auch an den Hammer Klassiker "Das grüne Blut der Dämonen", der ebenfalls in den Londoner Katakomben oder U-Bahn Schächten spielt. Die Optik des Films wählte natürlich schon bedingt durch die Location "Underground" eine dunkle Machart und die Macher setzten auf Dreck und Schmutz. Donald Pleasance ist natürlich ein Profi, der dem Ermittler spitzfindige, ironische und auch zynische  Eigenschaften gibt. Er ist aber ein Mann ohne menschliche Bindungen, der sich mit seiner Abgeschiedenheit und Einsamkeit arrangiert hat und daher auch zu extremer Egozentrik neigt. Der von der Beulenpest befallene Kannibale ist natürlich optisch unsagbar schrecklich und abstoßend, aber unwiderlegbar menschlich. Seine Tragik existiert neben der rohen, abstoßenden Gewalt. 












Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.  

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