Sonntag, 13. Juli 2025

Border


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ali Abbasi

Trolle...

Für das aussergewöhnlich gute Makeup im Film "Border" wurden die Schweden Göran Lundström und Pamela Goldammer bei der Oscarverleihung 2019 mit einer Nominierung in der Kategorie "Make up and Hairstyling" belohnt. Im Original hieß der originelle Fantasy Film "Gräns" - Ali Abbasi schrieb das Drehbuch und führte auch Regie. Bei der Vergabe des europäischen Filmpreises gab es vier reguläre Nominierungen (Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch und beste Hauptdarstellerin Eva Melander), doch in allen  vier Kategorien gewann der polnische Film "Breitengrad der Liebe". Immerhin gab es für die visuellen Effekte von Peter Hjorth einen Jurypreis. Es ist sehr schade, dass sich solch ein spezieller Film nicht gegen seinen kühlen und melancholischen Konkurrenten, denn "Border" überrascht immer wieder mit neuen einfallsreichen und nicht vorhersehbaren Wendungen. Tina (Eva Melander) arbeitet beim schwedischen Zoll und nutzt ihren ausgeprägten Geruchssinn, um Schmuggelware sowie menschliche Emotionen wie Schuld und Scham aufzuspüren. Sie hat ein stark neandertalisches Aussehen und lebt mit Roland (Jörgen Thorsson), einem Hundetrainer, in einem abgelegenen Haus im Wald. Eines Tages wittert Tina an der Grenze eine Speicherkarte mit Kinderpornografie, und ihr Vorgesetzter (ann Petren) bittet sie um Mithilfe bei den anschließenden Ermittlungen. Am nächsten Tag erscheint ein fremder Mann (Eero Milonoff) mit ähnlichen Gesichtszügen wie Tinas am Zoll. In seiner Tasche finden sich Maden und ein Gerät, das der Mann als Madenbrutkasten bezeichnet. Tina lässt ihn passieren, doch er kehrt bald zurück und meldet sich freiwillig zur Leibesvisitation. Tina ist verblüfft, als sie erfährt, dass der Mann weibliche Genitalien und eine große Narbe am Steißbein hat. Der Mann stellt sich als Vore vor und erklärt, in einem nahegelegenen Hostel zu übernachten. Tina geht in ein Pflegeheim, um ihren Vater (Sten Ljunggren) zu besuchen, der ihr nicht ähnlich sieht. Auf die Frage nach der Herkunft ihrer Narbe erzählt Tinas Vater ihr, sie sei als kleines Kind auf etwas gefallen. Sie besucht daraufhin das Hostel, wo sie Vore beim Essen von Maden von einem Baum vorfindet. Er gibt ihr eine, die sie auch isst. Tina bietet ihm ein Zimmer in ihrem Gästehaus an, und er nimmt an. Tina nimmt ihn mit nach Hause. Er versucht, sie zu küssen. Rolands Verdacht wird geweckt. Tina begleitet die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung der mutmaßlichen Pädophilen und entdeckt eine Kamera mit Aufnahmen eines sexuell missbrauchten Säuglings. Die Polizei verhaftet die Bewohner, kann aber den Täter nicht identifizieren. Während eines Gewitters betritt Vore Tinas Haus, und die beiden drängen sich unter einem Tisch zusammen, verängstigt vom Blitz. Schließlich küssen sie sich. Tina gesteht später, dass sie eine Chromosomendeformation hat, die ihr Sex erschwert und es unmöglich macht, Kinder zu bekommen. Vore erklärt ihr, dass es keine Missbildung sei und sie ignorieren solle, was die Menschen über sie sagen. Tina staunt, als ein erigierter Penis aus ihrer Leiste hervortritt. Die beiden lieben sich, woraufhin Vore Tina erklärt, dass sie genau wie er ein Troll sei und hoffe, Kontakt zu einer Gruppe von Trollen aufzunehmen, die in Finnland ein verborgenes Leben führen. Tina ist begeistert von ihrer neuen Identität und beginnt, mehr wie ein Troll zu leben. Schließlich fasst sie den Mut, Roland hinauszuwerfen. Sie bemerkt, dass Vore seinen Kühlschrank zugeklebt hat. Als sie ihn öffnet, findet sie ein seltsames Baby in einem Pappkarton. Vore erklärt Tina, dass das Baby ein Hiisi sei, ein unbefruchteter Trollembryo, der bald sterben werde. Vore plant, den Hiisi als Wechselbalg zu benutzen und wartet darauf, heimlich ein echtes menschliches Baby durch den sterbenden Trollembryo zu ersetzen....








Das schwedische Fantasydrama mischt gekonnt sozialen Realismus und übernatürlichen Horror und hat das Zeug zu einem Kultklassiker. Die Hauptfigur hat ein besonderes Verhältnis zu Wildtieren. Die Geschichte ist spannend, unvorhersehbar und brillant. Eva Melander erhielt für ihre Darstellung den schwedischen Filmpreis Guldbagge. 








Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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