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Samstag, 3. August 2013

Reeker





















Regie: Dave Payne

Was will der Sensemann mit der Gasmaske ?

"Reeker" ist ein Film von Dave Payne aus dem Jahr 2005 und einer dieser Filme, die erst in den letzten Szenen ihre Logik und die Hintergründe offenlegen, dadurch auch am Ende richtig rund erscheinen. Auch wenn man dies bei dem Szenario nicht unbedingt erwartet hätte. Der Film ist eine Art bizarre Variante zu "Wrong Turn", ein bissel was von der langen Autoreise aus dem Tramedy-horrorfilm "Dead End" ist auch dabei.
Die Konstellation, die man am Anfang vorfindet, dürfte auch nicht neu sein. Wie so oft treffen sich 5 junge Menschen und machen eine Autofahrt. Mitten in der Wüste läuft nämlich eine Rave Party unter dem ominösen Namen "Area 52" und dort wollen sie hin. Da wäre einmal der Aufschneider Trip (Scott Whyte), der einem Drogendealer ne ganze Menge Excasy geklaut hat und sich nicht besonders angepasst den anderen gegenüber verhält. Gretchen (Tina Illman), eine Studentin aus Johannesburg, fährt den Wagen und will auf keinen Fall Ärger mit den Bullen. Der blinde Jack (Devon Gumersall) ist dabei, ebenso die Blondine Cookie (Arielle Kebbel), die gleich zu Beginn von Nelson (Derek Richardson) angemacht wird. Unterwegs kommen sie an einem Diner mit Namen "Halfway Motel" vorbei, von dort aus soll es weitergehen. Als sie bei der Weiterfahrt einen Unfallwagen sehen, kehren sie um, sie wollen im Motel Hilfe holen. Dort ist aber sonderbarerweise kein Mensch mehr. Alles scheint verlassen, das Handy funktioniert natürlich nicht (das berühmte Funkloch) und auch die Sender im Radio lassen sich nicht einstellen. Nur gelegentlich hören sie Sprachfetzen "Straße gesperrt" oder "Schwerer Unfall" - man beschließt diese Nacht in diesem verlassenen Motel zu verbringen. Doch sie bekommen Gäste, zuerst kommt Michael Ironside vorbei und anschließend der Reeker und der sieht irgendwie aus wie der berühmte Mann mit der Sense...

 "Reeker" wirkt ein wenig wie eine Independent Ausgabe gängiger Horrorfilme, bei denen junge Menschen von einem Killer gejagt werden. Hier hat er scheinbar übernatürliche Fahigkeiten, was ihn umso gefährlicher macht. Es gilt die Nacht zu überstehen. Man fühlt sich ein bisschen wie bei einer kleinen, privaten Apcalypse. Durch seine Eigenwilligkeit und durch eine gewisse Skurrilität hebt sich die Handlung etwas vom Schema F ab, die Story geht ihren eigenen Weg. Auch die Figuren haben eine gewisse eigenständige Note, die in der Gefahr zum Tragen kommt. Zuerst sieht auch hier alles nach althergebrachtem aus. Daher: Der Film ist gut für überraschungen und am Ende empfindet man doch, dass man einen kleinen fiesen und gar nicht doofen Reißer gesehen hat. 
 Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Psycho 2






















Regie: Richard Franklin

Mutter lebt...

Norman Bates (Anthony Perkins) ist eine gespaltene Persönlichkeit, deshalb verbrachte er wegen 7 Morden ganze 22 Jahre in der Psychiatrie. Jetzt kann er endlich, nachdem der therapeutische Durchbruch gelang, endlich in einer richterlichen Anhörung seine Freiheit erlangen.
Damals als 22 jähriger Motelbesitzer war er ein schüchterner, unauffälliger junger Mann, andererseits verkörperte der kranke Teil seiner Persönlichkeit die herrschsüchtige Mutter, die er als kleiner Junge vergiftet hatte. Als Mrs. Bates, deren Tod für einen Selbstmord gehalten wurde, begraben werden sollte, stahl er ihren Körper und konservierte ihn, um das Verbrechen ungeschehen zu machen. So lebte er mit seiner verstorbenen Mutter zusammen und sprach mit ihr, indem er ihre Stimme imitierte. Norman übernahm immer mehr die Rolle der eifersüchtigen Mama und ermordet in dieser Persönlichkeit viele jungen Frauen, an denen er als Norman interessiert ist. Unter anderem fiel ihm damals auch die junge Marion Crane (Janet Leigh) zum Opfer, deren Tod in der Dusche am Anfang von "Psycho II" noch einmal gezeigt wird.
Die Schweter der Ermordeten heiratete deren Liebhaber und eben diese Lila Loomis (Vera Miles) versucht nun mit allen Mitteln die Freilassung des für sie immer noch hochgefährlichen Psychopathen zu verhindern.
Doch dank Dr. Bill Raymonds (Robert Loggia) Gutachten wird Norman entlassen. Sein Weg zurück führt ihn tragischerweise in sein altes Zuhause, dem geheimnisvollem Haus im viktorianischen Stil und dem Motel weiter unten. In der Zwischenzeit wurden die Geschäfte von dem zwielichtigen Rohling Warren Toorney (Dennis Franz) getätigt, der das Motel zum Stundenhotel umfunktioniert hat.
Deshalb wird er von Norman fristlos auf die Straße gesetzt, Arheit findet er vorerst in einem Schnellrestaurant und findet mit den Arbeitskollegen wie Emma Spool (Claudia Bryar) und vor allem mit der jungen Mary (Meg Tilly) Verständnis für seine Rehabilitation.

 Doch es gibt jemanden, der die Ereignisse von damals nicht ruhen lassen möchte. Norman findet Zettel im Haus, von der Mutter geschrieben und bald kommuniziert die Tote wohl auch am Telefon mit ihrem Sohn...
Richard Franklin hat mit seiner Fortsetzung zum besten Horrorfilm aller Zeiten (gemeinsam mit Rosemarys Baby) eine sehr würdige Fortsetzung geschaffen, die liebevoll das große Original weiterspinnt und die spannende Geschichte mit einer überraschenden Wendung am Schluß beendet. Deshalb ist gerade auch diese markante Schlußszene im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Auch die Kameraarbeit von Dean Cundley darf lobend erwähnt werden.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Sonntag, 25. November 2012

Psycho


























Regie: Alfred Hitchcock

Mutter...

Marion Crane (Janet Leigh) arbeitet als Sekretärin in Phoenix, Arizona und verbringt ihre Mittagspausen gelegentlich heimlich in einer Absteige, um mit ihrem Lover Sam Loomis (John Gavin) Sex zu haben.
Beide wollen zwar mehr als das, doch für eine Beziehung reicht es nicht. An diesem Nachmittag beauftragt sie ihr Chef George Lowery (Vaughn Taylor) Geld des steinreichen Kunden Tom Cassidy (Frank Albertson), der mit seinen vielen Scheinen wild herumwedelt, schnellstens zur Bank zu bringen.
Doch Marion nimmt sich den Rest des Tages frei und flüchtet mit ihrem Auto und dem Geld - Ziel: unbekannt.
Als sie Californien erreicht, wird sie von einem Highway Patrol Officer (Mort Mills) am frühen Morgen kontrolliert. Der Mann schöpft Verdacht, weil Marion nervös wirkt und so schnell wie möglich weiterfahren will. In der nächsten Stadt tauscht sie ihr Auto bei dem ebenfalls argwöhnischen Autohändler California Charlie (John Anderson) um, setzt dann ihre Reise ohne erkennbares Ziel weiter fort.
Von diffusen Ängsten und auch einigen Gewissensbissen geplagt, muss Marion in der nächsten Nacht bei strömendem Regen ihre Fahrt unterbrechen und erreicht schliesslich das abseits von der Straße gelegene Bates Motel.
Der junge Eigentümer, Norman Bates (Anthony Perkins), lebt mit seiner Mutter nebenan in einem etwas unheimlich wirkenden Haus viktorianischen Stils. Der introvertierte Norman, der Vögel ausstopft, erzählt Marion, dass er keine Freunde hat und mit seiner inzwischen sehr kranken Mutter alleine lebt.
Und die Frau, die dort am Fenster sitzt, schimpft auch ziemlich laut, so dass Marion hören kann, wie ablehnend sie jungen Frauen gegenüber scheint und wie sehr sie diese Übernachtung krankhaft missdeutet.
Noch vor der nächtlichen Dusche entschliesst sich Marion am anderen Morgen wieder alles aufzuklären. Doch sie wird diese Dusche nicht überleben.


Ein paar Tage später versucht Marions Schwester Lila Crane (Vera Miles) mit Hilfe des Detektivs Milton Arbogast (Martin Balsam) die Verschwundene zu finden. Die erste Spur führt natürlich zuerst zu Lover Sam. Der Rest ist genauso Filmgeschichte...
"Psycho" ist DER Horrorfilm schlechthin und hat das Genre bis heute maßgeblich beeinflusst. Darüberhinaus ist "Psycho" ein perfekter Film, der von Anfang bis Ende in allen nur erdenklichen Gesichtspunkten 100 % überzeugen kann.
Großartige Darsteller, Anthony Perkins gelangte mit der Rolle des Norman Bates zu Weltruhm.
Die Duschszene mit Janet Leigh ist sicherlich eine der bekanntesten Filmsequenzen aller Zeiten und brannte sich ins kollektive Gedächtnis ein.
Dazu ist die Story (Drehbuch: Joseph Stefano) bis ins kleinste Detail schlüssig konzipiert und Kameramann John L. Russell (Im Zeichen des Bösen) schafft Bilder und Einstellungen für die Ewigkeit.
Ein nervenaufreibender und unvergessener Score vom genialen Bernard Herrmann passt optimal und erzeugt zusätzlich nervenaufreibende Spannung.
Seinerzeit sowohl ein Riesenerfolg beim Publikum als auch bei der Kritik sehr umstritten und teilweise aufgrund der Brutalität und auch dem lockeren Umgang mit moralischen Werten beinahe als skandalös.
Natürlich gebührt Alfred Hitchcocks Horrorschocker ein Platz in der ersten Reihe des Filmolymp


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Samstag, 24. November 2012

Motel


























Regie: Nimrod Antal

Übernachten sie nie in amerikanischen Motels oder slowakischen Hostels

Motel" von Regisseur Nimród Antal soll eine Art Hommage an Alfred Hitchcocks Psycho sein. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf das unnerreichte Vorbild: Das Motel selbst, ja sogar ausgestopfte Vögel auf dem Empfangstresen, heruntergerissener Vorhang im Badezimmer. Auch der graphisch kunstvoll gestaltete Vorspann von Trey Shaffer soll Hitchcock like einstimmen.
David und Amy Fox (Luke Wilson/Kate Beckinsale) verlassen die amerikanischen Highways und fahren mit ihrem Wagen auf Nebenstrassen, die Gegend menschenleer und die für diese Filme wichtige Autopanne (diesmal ist ein Eichhörnchen schuld dran) bleibt nicht aus, so beschliessen sie die Nacht in einem nahegelegenen Motel zu verbringen. Das Paar steht kurz vor der Scheidung, die Laune ist am Siedepunkt. Das Zimmer macht es nicht besser, Kakerlaken, verschmutztes Wasser. Die Videos, die für die Gäste rumliegen sind trashige, schlecht gemachte Splatterhorrorfilme, in denen schreiende Menschen abgeschlachtet werden....aber plötzlich erkkennen die beiden, dass das Gezeigte auf den Videobändern sich in ihrem schäbigen Motelzimmer abspielt..hier produziert der schmierige Hotelmanager mit seinen fiesen mordlustigen Helfern seine eigenen Snuff-Videos. Von einer Sekunde auf die andere gehts ums nackte Überleben...

 Hitchcock-Verweise - sehr löblich,  "Motel" ist richtig spannende Genreware mit B-Movie Charakter und ganz guten Suspence-Momenten.  Die Klasse des Meisters  erreicht der Film zwar nicht, vielleicht deshalb weil das Thema Snuff-Video irgendwie nicht nur eklig, sondern auch unangenehme Gefühle verursacht.
"Motel" provoziert aber nicht mit unnötigen Tabubrüchen, der Film bezieht seine Spannungsmomente in der Konstellation zwischen den Jägern und den Gejagten und dies läuft konventionell nach den gängigen Mustern des Genres ab, die meisten Szenen und Einlagen werden dem Horrorfilmfan bestens bekannt vorkommen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Donnerstag, 22. November 2012

Jack Ketchums The Lost


 

Regie: Chris Sivertson

Der Boy mit den Bierdosen in seinen Stiefeln....

Jack Ketchum ist das Pseudonym des 1946 geborenen US Schriftstellers Dallas Mayr.
Seine Romane sind kompromisslos und beschreiben Themen wie Gewalt, Brutalität, sexuelle Ausschweifungen. Vor allem die Sexualität ist im teilweise prüden, konservativen Amerika immer ein gewisses Problem und daher werfen ihm manche Kritiker Gewaltpornographie vor. Ketchum ist bekennender Elvis Presley-, Dinosaurier- und Horrorfan.
"The Lost" enstand 2001 und wurde 2005 von Chris Sivertson verfilmt. Es war die erste Verfilmung eines Ketchum Romans und mit "Girl next door (dtsch: Evil)", "Red" und "Offspring" setzte sich die filmische Entdeckungsreise fort.
Man fühlt sich stark erinnert an die Filme von Larry Clark, die sich ebenfalls mit einer gewissen Ziellosigkeit der Jugend befassen und diese Kids abgestumpft gegenüber von Gewalt zeigen. "The Lost" ist eine schräge, wie auch brilliante Studie über Gewalt, über die langsame Abstumpfung durch eine gewisse Alltäglichkeit, schlussendlich ihrer Tolerierung und über die Faszination von Brutalität und Macht.
Es erzählt die Geschichte des jugendlichen Psychopathen Ray Pye (Marc Senter), der tatsächlich in seinen coolen Gehabe und seinen Manirismen etwas an den King of RocknRoll erinnert und seiner beiden labilen wie hörigen besten Freunde, Jennifer (Jay Ashter) und Tim (Alex Frost).
Die drei hängen im Sommer am See ab. Ray beobachtet die beiden Camperinnen Lisa Steiner und Elise Hanlon. Ein Kuss, den die beiden Mädchen austauschen, bringt ihm zum Ausrasten. Die Freunde müssen tatenlos mit ansehen, wie ihr Kumpel Schüsse auf die wehrlosen jungen Frauen abfeuert. Lisa wird dabei getötet, Else kann schwerverletzt fliehen.
Vier Jahre später stirbt die seither im Koma liegende Elise Hanlon an den Spätfolgen. Der Detective Charlie Schilling (Michael Bowen)ist immer noch an der Auflösung des Falles interessiert und versucht in dieser typisch amerikanischen Kleinstadt Sparta, New Yersey die Ermittlungen wieder aufzunehmen und den einzigen Verdächtigen von damals, Ray Pye, doch noch zu überführen. Ray leidet stark an Minderwertigkeitskomplexen, kann dies aber durch seine vielen Frauengeschichten kaschieren. Er ist als Hotelmanager im Motel seiner resoluten Mom angestellt und bessert aber seine Kohle durchs Drogendealen auf. Gelegentlich meldet er sich am Rezeptionstelefon mit "Bates Motel".
Er baggert die neue Angestellte im Motel Sally Richmond (Megan Henning) an und ist fasziniert von der etwas abgründigen Katherine Wallace (Robin Sydney). Doch nichts läuft wie es Ray sich vorstellt. Bald ist die Stimmung explosiv und Ray erzählt faszinierend von den Morden der Manson Familie. Amoklauf liegt in der Luft...

Der Film ist ein weitestgehend unbekannter großartiger, aber auch bedrückender und beunruhigender Geheimtipp.
Er zeigt ein präzises Porträt einer Gruppe Jugendlicher und wie ein Verbrechen ihr Leben beeinflusst. Er demaskiert gleich zu Anfang den eitlen, wie auch attraktiven Psychopathen als ziemlich armes Würstchen mit einem Höchstmaß an Mnderwertigkeitskomplexen. Ray läuft deshalb so komisch durch die Gegend, weil er zerdrückte Bierdosen in seine Stiefel steckt, um grösser zu sein.
Eine echte Empfehlung für Leute, die sich auch an Filme herantrauen, die weh tun.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.