Mittwoch, 14. Mai 2025

Das 10. Opfer


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Elio Petri

Jäger und Opfer...

Nicht erst seit "The Hunger Games", "The Purge" oder "Battle Royale" erfreuen sich Zukunftsfilme mit dem Thema von staatlich genehmigten Spielen ohne Grenzen, also mit echten Mördern und echten Opfern, einer großen Beliebtheit. Der Filmkenner erinnert sich an "Death Race", an "The Running Man", an "The Tournament", an "Das Millionenspiel" oder an Elio Petris 1965 inszenierten "Das 10. Opfer". Für seinen Politthriller "Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger" gewann er 1971 den Oscar als bester fremdsprachiger Film. Weitere bekannte Filme sind "Zwei Särge auf Bestellung" oder "Der Weg der Arbeiterkasse ins Paradies. Im 21. Jahrhundert ist der Dritte Weltkrieg gerade zu Ende gegangen. Um einen möglichen vierten Krieg zu verhindern, erhalten Gewalttätige die Möglichkeit, an der "Großen Jagd“ teilzunehmen, der beliebtesten Unterhaltungsform der Welt. Diese Veranstaltung zieht Teilnehmer an, die nach Ruhm und Reichtum streben. Der Wettbewerb umfasst zehn Runden, wobei jeder Teilnehmer fünf Runden als Jäger und fünf als Opfer absolviert. Wer nach zehn Runden noch übrig ist, erlangt immensen Reichtum und kann sich zur Ruhe setzen. Caroline Meredith (Ursula Andress), die als Opfer auftritt, hat gerade ihren neunten Abschuss getägt und zwar erfolgreich und ist als Nächste als Opfer auf der Jagd nach dem zehnten. Um ihren finanziellen Gewinn zu maximieren, strebt Meredith einen makellosen Abschuss vor laufender Kamera an, nachdem sie sich ein bedeutendes Sponsoring der Ming Tea Company gesichert hat. Marcello Poletti (Marcello Mastroianni) wird als Opfer ausgewählt; seine Gewinne aus sechs Abschüssen wurden jedoch bereits von seiner Geliebten Olga(Elsa Martinelli) und seiner Ex-Frau Lidia (Luce Bonefassi) ausgegeben. Um ihren Plan auszuführen, reist Caroline nach Rom und übernimmt die Rolle einer Reporterin, die die sexuellen Vorlieben italienischer Männer erforschen soll. Sie bittet Marcello um ein Interview im Venustempel. Marcello ahnt etwas Ungewöhnliches und plant, Caroline vor den Kameras eines konkurrierenden Fernsehsenders von einem Krokodil angreifen zu lassen. Caroline kann jedoch entkommen. Später lockt Caroline Marcello an den Strand und überzeugt ihn von ihrer Liebe. Nachdem sie Marcello unter Drogen gesetzt hat, bringt sie ihn zurück zum Venustempel. In einer dramatischen Wendung erschießt Caroline Marcello live im Fernsehen und stellt fest, dass er die Waffe mit Platzpatronen geladen hat. Marcello rächt sich, indem er auf sie schießt, doch ihre kugelsichere Rüstung rettet sie. Marcello und Caroline beschließen, der großen Jagd zu entkommen, ein Flugzeug zu besteigen und schließlich zu heiraten. Der Film endet damit, dass der Pilot sie mit einem Blumenregen überschüttet und eine Waffe zieht. Auf wen er von den Beiden die Waffe richtet, bleibt im Dunkel..









Ein kultiger 60er Jahre Science Fiction Streifen, der sich sehr verspielt gibt und einen großen Reichtum an Details bietet. Ein Mann, der die Regeln erklärt und von Jacques Herlin gespielt wird und meint "The Big Hunt, unser Spiel hält die Welt in Atem, hat große Kriege abgelöst und verhindert und hat sogar das Problem der Überbevölkerung beseitigt - Wenn es dieses Spiel schon 1940 gegeben hätte, Hitler hätte sicher daran teilgenommen und der Zweite Weltkrieg hätte nie stattgefunden". Wie in seinen später entstandenen Genreverwandten zeichnet Elio Petri das Bild einer Welt, in der nur noch der massenmedial aufbereitete, legalisierte Mord die Menschen aus der allufassenden Lethargi zu reißen und ihnen den Adrenalinschub zu geben vermag, der ihnen beweist, dass sie noch leben. Sie können sich spüren...also noch eine Steigerung zur menschlichen Lust und Neugier Gewalt und Mord anzuschauen, wie damals in der Antike das römische Publikum, dass sich die Gladiatorenkämpfe genüsslich reinzog. Verglichen mit anderen Elio Petri Filmen ist es der vordergründig leichteste Film des Regisseurs, aber dennoch ist die Entspannung nur leichter Natur - denn das Lachen wird abgewürgt. Auch optisch hat der Film einiges zu bieten, denn das Setdesign, die Musik und die Kostüme standen ganz im Zeichen von Popart und den Swingin´60s. 











Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Die letzte Fahrt der Demeter


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Andre Ovredal

Dracula an Bord...

Der 1973 in Norwegen geborene André Øvredal realisierte mit dem Mystery-Dram "Future Morder" im Jahr 2000 seinen ersten eigenen Film. Neben Regie und Drehbuch hatte er den Film auch mitproduziert. 2010 inszenierte er dann den gelungenen Horrorfilm "Trollhunter", der bei Genrefans gute Beachtung fand. Dies gilt auch für den 2016 realisierten Mystery-Thriller "Autopsy of Jane Doe.  2019 drehte er seinen bislang größten Kinoerfolg mit "Scary Stories to tell in the Dark", der über 100 Millionen Dollar einspielte. Dementsprechend groß war die Erwartung auf den Nachfolgefilm.  Doch "Die letzte Fahrt der Demeter" aus dem Jahr 2023 erfüllte zumindest die Erwartungen der Produzenten nicht - 45 Millionen Dollar Budget, aber nur ein Einspielergebnis von ca. 22 Millionen Dollar. Leider muss man sagen, denn der Film, der auf einem Kapitel des Bram Stokers Roman "Dracula" basiert und größtenteils auf dem titelgebenden Schiff spielt, ist ebenfalls ein guter Horrorgrusler.  Die Handlung folgt der dem Untergang geweihten Besatzung des Handelsschiffs, die versucht, die gefährliche Seereise von Transsilvanien nach London zu überleben, während sie von einem legendären Vampir namens Dracula (Javier Botet) verfolgt wird. Am 6. August 1897 strandet das Handelsschiff Demeter in England. In den Trümmern findet die Polizei das Logbuch ihres Kapitäns Eliot (Liam Cunningham). Einen Monat zuvor hatte die Demeter in Varna, Bulgarien, angelegt, um Fracht für London in Empfang zu nehmen. Rumänische Arbeiter aus der Region liefern eine Ladung mit mehreren großen Holzkisten ans Dock. Nach der Auslieferung der Fracht wollen sie jedoch nicht weiterfahren und erklären stattdessen, das Gebiet vor Sonnenuntergang verlassen zu müssen. Einer der Männer zahlt dem Quartiermeister Wojchek (David Dastmalchian) und einem weiteren Besatzungsmitglied Olgaren (Stefan Kapicic) eine hohe Summe Geld und wünscht der Demeter eine gute Reise, bevor er mit den anderen abreist. Clemens (Corey Hawkins), Arzt und Absolvent der Universität Cambridge, hört zufällig, dass die Demeter Besatzungsmitglieder sucht. Er versucht, die Besatzung davon zu überzeugen, dass seine medizinischen Fähigkeiten und sein astronomisches Wissen ihn zu einer wertvollen Verstärkung machen würden. Wojchek weist ihn zurück und stellt stattdessen einen älteren Mann ein. Beim Beladen einer der Kisten erschrickt der Mann, als er ein Drachenemblem auf dem Container entdeckt. Er löst versehentlich die Takelage, wodurch die Kiste herunterfällt. Clemens wird Zeuge des Unfalls und eilt Eliots Enkel Toby (Woody Norman) zu Hilfe, damit er nicht von der losen Kiste erdrückt wird. Der zuerst eingestellte Mann erklärt das Drachenemblem zu einem "schlechten Omen“ und geht. Aus Dankbarkeit für sein Eingreifen stellt Eliot Clemens als Ersatz ein. An Bord des Schiffes fällt eine weitere Kiste herunter und bricht im Laderaum auf. Clemens findet darin eine Frau (Aisling Franciosi), begraben im Dreck. Sie scheint kaum noch am Leben zu sein, und er führt Bluttransfusionen durch, um (wie er glaubt) eine Infektion zu behandeln. Später, in der Ägäis, sehen Clemens und Olgaren eine mysteriöse, in Nebel gehüllte Gestalt an Deck. In der folgenden Nacht sind alle Tiere an Bord tot, einschließlich des Schiffshundes. Die Besatzung befürchtet einen Tollwutausbruch und wirft die Kadaver über Bord. Anna, die Frau in der Kiste, erwacht und warnt die Mannschaft vor einem "Monster“ aus Transsilvanien, einer Kreatur, die sich von Menschenblut ernährt. In ihrer Stadt, so erzählt sie, nennt man ihn Dracula, und sie sei ihm als "Blutsklavin“ übergeben worden, damit er die Stadt in Frieden verlasse. Sie erzählt, dass Dracula bereits an Bord des Schiffes sei und nach Nahrung suche, wobei sie mehrere Bisse an ihrem Körper enthülle. Dracula verfolgt die Mannschaft nachts...







.Der Film bezieht seine gute Qualität neben der dichten Atmosphäre seiner schadenfrohen Grausamkeit - es ist tatsächlich eine intelligente, gut gemachte und manchmal geradezu gruselige Interpretation der Geschichte, die sowohl Horrorfans als auch Kinogänger gleichermaßen zu schätzen wissen. Nichts ist übertrieben inszeniert und dabei kann sich der norwegische Filmemacher auch auf die Beliebtheit der Filmfigur "Dracula" oder "Nosferatu" verlassen - das Monster, dass die Zuschauer bereits in den Verfilmungen von Murnau, Werner Herzog oder Francis Ford Coppola zum Fürchten brachte. Es ist letztlich eine zum Scheitern verurteilte Reise - der sehr effektive Filmschluß würde zwar auf eine Fortsetzung hindeuten. Aber durch den Flop ist dies nun wahrscheinlich unmöglich geworden. Oder doch nicht ????








Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

 

Cocaine Bear


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Elizabeth Banks

Drogen im Wald...

Armer Bär - "Cocain Bear, der sehr witzige und unterhaltsame Horrorbeitrag von Elizabeth Banks beruht auf einer wahren Begebenheit um einen amerikanischen Schwarzbären, der im Jahr 1985 einen Seesack voller Kokain gefunden, geschnüffelt und gefressen hat. Er starb leider an dieser Überdosis. Das Kokain wurde aus einem von Andrew C. Thronton II, einem ehemaligen Drogenfahnder und verurteilten Drogenschmuggeler gesteuerten Flugzeut abgeworfen, weil die Fracht zu schwer war. Thornton starb beim Absprung durch einen defekten Fallschirm und neben seiner Leiche wurde später auch die Leiche des Bären gefunden, der neben 40 geöffneten Plastibehältern voller Drogen gefunden wurde. Dies alles geschah im Bundesstaat Georgia - aber Angriffe des Tieres, wie im Film dargestellt, entspringen natürlich ausschließlich der Fantasie der Macher. Wer nun "Tucker and Dale" von Eli Craig schon sehr lustig fand, der wird vom "Cocaine Bear" begeistert sein.  1985 wirft der Drogenschmuggler Andrew C. Thornton II. eine Kokainladung aus seinem Flugzeug ab. Er versucht, mit einem drogengefüllten Seesack abzuspringen, schlägt sich jedoch bewusstlos am Türrahmen und stürzt tödlich ab. Seine Leiche landet in Knoxville, Tennessee, wo er von Bob (Isaiah Whitlock jr), einem örtlichen Ermittler, identifiziert wird. Er kommt zu dem Schluss, dass das Kokain wahrscheinlich vom Drogenboss Syd White (Ray Liotta) aus St. Louis stammt und der Rest fehlt. Im Chattahoochee-Oconee National Forest frisst ein Amerikanischer Schwarzbär einen Teil des Kokains. Er wird äußerst aggressiv und greift die Wanderer Elsa (Hannah Hoekstrah) und Olaf (Kristofer Hivju) an, wobei Elsa getötet wird. Im Nordosten Georgias lebt die Mittelschülerin Dee Dee (Brooklynn Prince) mit ihrer Mutter Sari (Keri Russell), die als Krankenschwester arbeitet. Dee Dee schwänzt mit ihrem besten Freund Henry (Christian Convery) die Schule, um ein Bild von den Wasserfällen im Wald zu malen. Auf dem Weg dorthin finden sie einen verlorenen Kokainblock und nehmen etwas davon ein, bevor sie vom Bären angegriffen werden. Sari sucht mit Liz, einer Parkwächterin (Margo Martindale), und Peter (Jesse Tyler Ferguson) einem Naturschützer, nach den Kindern. Im Wald finden sie Henry, der sich an einen Baum klammert. Der Bär greift an, woraufhin Peter durch einen Haufen Kokain stolpert und Liz verletzt. Der Bär wird von dem kokainüberzogenen Peter angezogen und tötet ihn. Sari und Henry fliehen tiefer in den Wald, und Liz ruft um Hilfe. In St. Louis treffen Syd, sein verwitweter Sohn Eddie (Alden Ehrenreich) und der Fixer Daveed (O Shea Jackson jr) in Georgia ein, um das Kokain zu bergen, ebenso wie Bob. Auf der Forststation gerät Daveed in eine Schlägerei mit den örtlichen Kriminellen Ponytail (Leo Hanna), Vest (J.B. Moore) und Stache (Aaron Holliday). Nachdem die drei verprügelt wurden, nimmt Stache Daveed und Eddie mit, um etwas von dem Kokain zu bergen, das er in einem Pavillon versteckt hat. Liz kommt zurück zur Station, verfolgt vom Bären. Sie tötet versehentlich Ponytail, und der Bär metzelt Vest nieder. Die Sanitäter Beth und Tom werden ebenfalls Opfer von dem furiosen Bären. Dee Dee hat sich derweil in der Bärenhöhle versteckt, dort sind zwei Bärenjunge, die ebenfalls Gefallen an dem weißen Pulver gefunden haben...








Zum Glück hat das Drehbuch vorgesehen, dass kein Tier zu Schaden kommt. Auch Bärenmama und ihre beiden Kids überleben die Katastrophe, genau wie die Menschenmama mit ihrem Töchterchen und deren bestem Freund. Auch Rosetta, der Hund von Bob findet ein adquates Zuhause. Bei den Halunken ist die Sterblichkeitsrate etwas höher ausgefallen. Der Film bringt die Zuschauer immer wieder zum Lachen, er ist wild, dynamisch - trotz düsterem Gemetzel. Allan Henry, Stuntman und Schauspieler, spielte den Bären und wird als 2Bärendarsteller“ bezeichnet. Er verwendete speziell angefertigte, meterlange Gliedmaßenverlängerungen aus Aluminium, um die Bewegungen des Bären darzustellen. Während er den Bären spielte, hatte Henry keine Tracking-Markierungen im Gesicht, die die Animatoren in digitale Muskelbewegungen hätten umsetzen können. Stattdessen diente er den Animatoren als wichtiger Bezugspunkt, um die Körperlichkeit und den emotionalen Zustand des Bären zu erzeugen. Der Film war ein Hit an der Kinokasse, er spielte 90 Millionen Dollar ein.






 
Bewertung. 8 von 10 Punkten.