Dienstag, 22. Juli 2025

The Beast


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Bertrand Bonello

Reinigung der Gefühlswelt...

Bertrand Bonello wurde einem internationalen Kinopublikum durch seine kontroversen Filme "Haus der Sünde" oder "Nocturama" bekannt. Sein 2023 gedrehter Film "The Beast" hat mit "Künstlicher Intelligenz" ebenfalls ein sehr interessantes und diskussionswürdiges Thema und wagt einen Ausblick in die Zukunft. Im Jahr 2044 hat KI die meisten Arbeitsplätze weltweit übernommen. Obwohl KI die Rettung der Welt durch die Eindämmung des Klimawandels zugeschrieben wird, schätzt sie Menschen durch deren Fehler gering ein und hält die meisten von Ihnen aufgrund ihrer Emotionen für unfähig die richtige Entscheidungen zu treffen. Für die Jobs, die noch von Menschen ausgeübt werden können, ist ein überaus fortschrittliches, gesamthaftes und rationales Denken Pflicht.  Auf Vorschlag der KI willigt Gabrielle (Lea Seydoux, bekannt aus "Blau ist eine warme Farbe), eine dieser Personen, ein, sich einem Prozess zur Reinigung ihrer DNA zu unterziehen. Dies soll ihre starken Emotionen beseitigen und sie für bessere Jobs qualifizieren, denn sie ist mit ihrer jetzigen Tätigkeit unzufrieden. Zufällig begegnet sie dort Louis (George McKay) - beide finden sich sofort attraktiv.  Im Rahmen der Vorbereitung zu dem eigentlichen Reinigungsprozess sieht Gabrielle Erinnerungen an ihre früheren Leben. Zwischen den Reinigungssitzungen wird Gabrielle von Kelly (Guslagie Malanda), einem Androiden, überwacht. Gabrielles erste Reinigungssitzung führt sie in ein früheres Leben in Paris des Jahres 1910. Dort ist sie eine gefeierte Pianistin und besitzt mit ihrem Mann Georges (Martin Scali)) eine Puppenfabrik. Auch in dieser Zeit und in diesem Leben begegnet sie Louis und sie verlieben sich ineinander. Dabei wird Gabrielle von Angst geplagt. Sie hat dauernd das Gefühl es würde etwas schreckliches passieren. Was dann sogar so eintrifft. Während der Flutkatastrophe kommt es in der Puppenfabrik durch Kurzschluß zu einem verheerenden Brand und sie ertrinkt mit Louis. 2044 trifft Gabrielle Louis in einem Nachtclub. Er erzählt ihr, dass er noch immer zögert, sich einer Reinigung zu unterziehen, aus Angst, seine Gefühle zu verlieren. Sie vereinbaren, die Reinigung um einige Tage zu verschieben, doch Gabrielle geht trotzdem in die Klinik. Gabrielles zweite Reinigungssitzung führt sie in ein früheres Leben im Los Angeles des Jahres 2014. Dort ist sie ein unterbeschäftigtes Model und Schauspielerin, die sich als Haushüterin für das luxuriöse Haus eines Architekten über Wasser hält. In dieser Zeit  ist Louis ein frustierter Single der sich in Videos darüber beschwert, dass Frauen ihn nicht beachten und der sich langsam in einen Frauenhass hineinsteigert. Er folgt Gabrielle nach Hause, kann sich aber nicht dazu durchringen, sie anzusprechen. Nach einem Erdbeben geht Gabrielle auf Louis zu und bittet ihn, sie nach Hause zu begleiten, doch er weist sie zurück und sagt sich, dass sie ihn nur einer weiteren Demütigung aussetzen will. Doch diese Begegnung setzt sich am folgenden Tag fort. Louis hat eine Pistole dabei und will in das Haus eindringen, wo Gabrielle wohnt...






Nach einem etwas sperrigen Anfang steigert sich der Film und wird immer ein bisschen mysteriöser. Das Drehbuch ist hervorragend, auch wenn es sehr verkopft und etwas konstruiert wirkt. Wohin der Film am Ende steuert, ist tatsächlich erst zum Schluß durch einen menschlichen Aufschrei wirklich klar. Die Geschichte basiert lose auf einer Kurzgeschichte von Henry James und spielt auf drei Zeitebenen. 






Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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