Sonntag, 25. November 2012

Piranha 3D


Regie: Alexandre Aja


Urzeitmonsterfische bei der Jagd...
 Jeder Generation ihr persönlicher Piranha-Film: Während das Tierhorrorklassiker-Original bereits 1978 von Joe Dante mit viel Trash, einfachsten Mitteln und guten Schauspielern eine unterhaltsame Alternative zum großen menschenfressenden weissen Hai schaffen konnte ist die bereits 3. Verfilmung des Klassikers mit einem federführenden Alexandre Aja um ein wesentlich blutiger als das Original. Der heutige Kinozuschauer legt halt viel Wert auf spektakuläre Szenen, Schocks, Splatter- und Goreeinlagen zuhauf und mag es gerne knallig.
Unter diesen Gesichtspunkten macht Richard Dreyfuß, der Haifischjäger aus "Jaws" den Anfang. Natürlich geht er auch auf Fischjagd. Sein Boot treibt durch einen kristallklaren, azurblau aussehenden See.
Doch der Darsteller überlebt die ersten 3 Filmminuten nicht. Denn nachdem er ein Erdbeben spürt, wird unter ihm ein Zugang zu einem bisher isolierten Höhlensystem unter dem see freigelegt, wo eine seit 2 Millionen Jahren ausgestorbene Piranha-Spezies überlebt hat. Ihren unstillbaren Hunger nach Fleisch haben die größeren Brüder heutiger Piranhas bislang durch Kannibalismus gestillt - jetzt ist natürlich ein Jagdrevier offen gelegt worden, bei dem das Motto nicht wie auf dem Kinoplakat "Es gibt Fisch, Baby" sondern logischerweise "Es gibt Mensch, Baby" heissen müsste.
Denn wie im Original gibt es verschiedene Gefahrenzonen:
Da wäre einmal eine riesige Strandparty am Lake Victoria, dort tummeln sich hunderte feierfreudige Studenten beim Spring Break. Der 17jährige Jake Forester (Steven R. McQueen), dessen Mom Julie Forrester (Elizabeth Shue) der örtliche Sheriff ist, soll während Mutters Abwesenheit auf seine zwei kleinen Geschwister Laura (Brooklynn Broulx) und Zane (Sage Ryan) aufpassen soll.
Der hat aber andere Pläne und lässt sich stattdessen von Regisseur Derrick Jones (Jerry 0´Connell) als Reiseführer auf dessen Jacht anheuern - wo wir dann bei Handlungsort Zwei angekommen sind. Lange Überreden musste man den Jungen nicht, denn die zeigefreudigen und offenherzigen Mädels und Models Crystal (Riley Steele) und Danni (Kelly Brook) will er sich auch nicht entgehen lassen. Zudem kommt dann überraschend sein Schwarm Kelly (Jessica Szohr) mit.
Der immergeile und schlecht gelaunte Regisseur dreht zur Zeit einige neue erotische Szenen für seine Internetseite "Wide Wide Girls".
Höhepunkt ist dann eine Unterwasserszene mit den zwei nackten Grazien, die sich zu den Klängen von Leo Delibes Oper "Lakme" im blauen Tief räkeln.
Doch von langer Dauer ist dieser erotische Schwenk nicht, denn in unmittelbarer Nähe lauern natürlich schon die Biester.
Doch da es zeitgemäß auf Kurs "Schlachtplatte" geht heißt es immer wieder Szenewechsel zum Strand, denn hier tummeln viele heiße Bunnies, hier gibt es nacktes Fleisch ohne Ende, makaberer Humor, deftige Splattereinlagen und kübelweise Blut....

Neben Elisabeth Shue und Richard Dreyfuß gibt es auch ein Wiedersehen mit Christopher Lloyd, der natürlich wie immer einen verrückten Wissenschaftler spielt und Ving Rhames als Deputy.
Adam Scott mimt den Forscher Novak Razinsky, was in sofern wichtig ist, da er noch Hauptpart einer sehr makabren Szene werden wird.
Ansonsten ist das natürlich alles sehr grobschlächtig, derb angeboten und mit einigen Zoten angereichert. Auf ein spannendes Drehbuch oder auf interessante Charaktere hat man total verzichtet, denn "Piranha 3 D" ist ausschliesslich ein "Bilderfilm" für Splatter- und Gorefans. Der Schrecken menschenfressender Fische ist als Partyfilm angelegt, bei dem sich kalkulierter derber Humor mit der Lust an schrecklichen Bildern verbindet. Natürlich sind die Fische, anders als in Joe Dantes Originalfilm, durch CGI Effekte optisch klasse geworden, die prähistorische Species bekommt schon alleine deshalb viele "Close ups" als würden sie sagen "Ich schau Dir in die Augen, Kleines...äh Großes" bevor sie im Kollektiv zubeissen, dass kein Knöchlein übrig bleibt.
Alexandre Aja konnte mit "Piranha 3 D", der zwar von der Kritik mehrheitlich zerissen wurde, einen guten Kinoerfolg verbuchen und bleibt weiterhin seinem Metier "Neuverfilmung/Remake" treu. Man fragt sich, welchen Klassiker er nach "Mirrors", "The Hills have eyes" und "Piranha" als nächstes effektiv aufgemotzt und aufgerüstet darbietet.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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