Sonntag, 25. November 2012
Shadow of a Vampire
Regie: E. Elias Merhige
Die Wahrheit über Max Schreck...
Max Schreck, geboren am 6. September 1879 in Berlin; verstorben am 19. Februar 1936 in München war ein deutscher Schauspieler, dessen bleibende Bekanntheit vor allem auf seiner Rolle als Vampir in Friedrich Wilhelm Murnaus legendärem Stummfilm "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" beruht.
Wegen Schrecks brillanter Darstellung des Graf Orlok wurde bereits in den 20er Jahren spekuliert, ob Schreck gar ein echter Vampir ist. Auch die Einwohner am einem der Drehorte in der Slowakei hatten Angst vor Max Schrecks Aussehen. Produzent Albin Grau schrieb damals: "Die geisterhaft bleiche Gestalt des Nosferatu-Darstellers wurde von der Bevölkerung mit entsetzten Blicken beobachtet und wie der Teufel gemieden".
E. Elias Merhiges "Shadow of the Vampire" aus dem Jahr 2000 greift diese Spekulation als eine Art Vexierspiel auf, während die Dreharbeiten dieses Stummfilmklassikers stattfinden.
Wir schreiben das Jahr 1921. Murnau (John Malkovich) wird bereits in Berlin neben Griffith und Eisenstein als der weltbeste Filmregisseur gefeiert.
Gemeinsam mit Produzent Albin Grau (Udo Kier) und Drehbuchautor Henrik Galeen (Aden Gillet) werden die ersten Studioaufnahmen mit dem Theaterstar Greta Schröder (Catherine McCormack) und Schauspieler Gustav von Wangenheim (Eddie Izzard) gedreht, der den Makler Thomas Hutter spielt.
Weil Murnau nicht die Rechte für Bram Stokers "Dracula" erhielt, benannte er die zentralen Figuren einfach um und sein Nosferatu bekommt den Namen Graf Orlok.
Und dieser soll von einem gewissen Max Schreck (Willem Dafoe) gespielt werden, ein angeblicher Schüler von Max Reinhard und Konstantin Stanislavski.
Murnau erzählt seiner Crew, dass dieser geniale Schauspieler das Method Acting betreibt und sich bereits seit geraumer Zeit komplett in die Rolle des Graf Orlok hineinversetzt hat, sich ausschliesslich kostümiert und geschminkt präsentiert und bereits am Drehort in der Tschechoslowakei wäre.
In Wahrheit ist Max Schreck allerdings ein echter Vampir, was nur der besessene Künstler Murnau weiss. Schreck soll als Gage für seine Leistungen das Blut der Hauptdarstellerin Greta Schröder bekommen. Doch während der Dreharbeiten kann Schreck seine Gier nach Blut nicht kontrollieren und hat es sich in den Kopf gesetzt den Kameramann Wolfgang Müller (Ronan Vibert) zu beissen. Durch dessen plötzlich auftretende, seltsame Krankheit muss der Dreh unterbrochen werden und mit Fritz Arno Wagner (Cary Elwes) ein neuer Kameramann ins Boot geholt werden. Immer mehr fasziniert der sonderbare Schreck die Filmcrew, denn seine Hingabe an die Rolle geht so weit, dass er auch Fledermäuse vor verblüfften Augenzeugen aussaugt....
Mit "Shadow of the Vampire" gelang Merhige ein sehr gelungener satirischer und völlig anderer Vampirfilm, der auch das Filmemachen zum Thema hat und einen wahnsinnigen Filmemacher, der über Leichen geht, beschreibt.
Eine grandiose Method Acting Leistung ist auch Willem Dafoe gelungen, der in einigen Szenen in genialer Weise "eins" mit seiner Figur Max Schreck als Nosferatu wird.
Besonders gruslig ist der Film natürlich nicht, eher eine nicht ernstzunehmende, amüsante Hommage sowie eine Refexion über das Filmemachen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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