Regie: Wladimir Tschebotarjow und Gennadi Kasanki
Der Seeteufel...
"Der Amphibienmensch" ist ein Film von Wladimir Tschebotarjow und Gennadi Kasanki aus dem Jahr 1962 und spielt in einem südamerikanischen Fischerdorf, was für einen Sowjetfilm sehr ungewöhnlich ist. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Alexander Beljajew aus dem Jahr 1928. Die Geschichte dürfte auch den Oscarpreisträger Guillermo del Toro für seinen Film "Shape of Water" inspiriert haben. Die beiden russischen Filmemacher könnten sich auch von Jack Arnolds Klassiker "Der schrecken vom Amazon" beeinflusst worden sein und die Hauptfigur "der Seeteufel" ist ein früherer Leidensgenosse von Tim Burtons "Edward mit den Scherenhänden". Insgesamt beinhaltet dieser Science Fiction Fantasy Klassiker auch Anleihen bei "Romeo und Julia", denn die Liebesgeschichte, die der Zuschauer hier verfolgt ist traurig und endet nicht mit einem HappyEnd. Allein in der Sowjetunion sahen ca. 65 Millionen Zuschauer den Film im Kino. Er war somit zu seiner Zeit der erfolgreichste Kinofilm überhaupt. Im Mittelpunkt steht ein Jugendlicher namens Ichthyander (griechisch: Fisch+Mensch), der chirurgisch verändert wurde, um unter Wasser zu überleben.Die Dreharbeiten fanden in Baku, Azerbaidschan statt und der Zuschauer befindet sich größtenteils inmitten einer Gemeinschaft von Perlenfischern. Der Protagonist Ichthyander (Wladimir Korenew) ist der Adoptivsohn des Arztes und Wissenschaftlers Dr. Salvator (Nikolai Simonov), der dem Jungen das Leben rettete, indem er ihm Haifischkiemen implantierte und ihm so die Fähigkeit verlieh, unter Wasser zu leben. Ichthyander muss dieses Geheimnis jedoch vor der Welt bewahren. Sein friedliches Leben ändert sich, als er Guttiere (Anastassija Wertinskaja), die schöne Tochter eines Perlenfischers (Anatoli Simiranin), vor einem Hai rettet. Von ihr fasziniert, wagt sich Ichthyander in die Stadt, um sie zu finden, nur um zu erfahren, dass sie ihren Retter für den gierigen Geschäftsmann Pedro Zurita (Michail Kosakov) hält. Es kommt zu Konflikten, als Zurita, Guttieres Verehrer und späterer Ehemann, Ichthyanders Geheimnis entdeckt und versucht, seine Unterwasserfähigkeiten zum Perlenfischen auszunutzen. Ichthyander wird gefangen genommen und unter Wasser eingesperrt, was seine Fähigkeit zu atmen an Land beeinträchtigt. Obwohl er schließlich mit Hilfe von Verbündeten befreit wird, verschlechtert sich sein Gesundheitszustand so sehr, dass er dauerhaft im Meer leben muss. Guttiere wird unterdessen aus ihrer unglücklichen Ehe befreit, als ihr Vater Zurita tötet, doch die Liebenden werden auf tragische Weise für immer getrennt. Obwohl der Film in erster Linie eine Tragödie um eine verlorene Liebe ähnlich Romeo und Julia ist, kritisiert er auch Gier und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und spiegelt den Einfluss des Sozialistischen Realismus wider...
Die kameraarbeit in diesem farbenprächtigen Film wurde Eduard Rozovsky anvertraut. Die Kombination aus Seefahrerabenteuer, Liebesgeschichte, Monsterphantasie, Wasserballet und Tragödie ist ein seltsamer betörender Traum von Film. Im Dorf bricht zunächst Panik auf, denn der "Seeteufel" - in Wahrheit ein einsamer junger Mann, der die Liebe sucht - versteckt sich in den Tiefen des Meeres und taucht immer wieder auf und wird als Monster angesehen.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.