Samstag, 26. April 2025

Der Amphibienmensch


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Wladimir Tschebotarjow und Gennadi Kasanki

Der Seeteufel...

 "Der Amphibienmensch" ist ein Film von Wladimir Tschebotarjow und Gennadi Kasanki aus dem Jahr 1962 und spielt in einem südamerikanischen Fischerdorf, was für einen Sowjetfilm sehr ungewöhnlich ist. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Alexander Beljajew aus dem Jahr 1928. Die Geschichte dürfte auch den Oscarpreisträger Guillermo del Toro für seinen Film "Shape of Water" inspiriert haben. Die beiden russischen Filmemacher könnten sich auch von Jack Arnolds Klassiker "Der schrecken vom Amazon" beeinflusst worden sein und die Hauptfigur "der Seeteufel" ist ein früherer Leidensgenosse von Tim Burtons "Edward mit den Scherenhänden". Insgesamt beinhaltet dieser Science Fiction Fantasy Klassiker auch Anleihen bei "Romeo und Julia", denn die Liebesgeschichte, die der Zuschauer hier verfolgt ist traurig und endet nicht mit einem HappyEnd. Allein in der Sowjetunion sahen ca. 65 Millionen Zuschauer den Film im Kino. Er war somit zu seiner Zeit der erfolgreichste Kinofilm überhaupt. Im Mittelpunkt steht ein Jugendlicher namens Ichthyander (griechisch: Fisch+Mensch), der chirurgisch verändert wurde, um unter Wasser zu überleben.Die Dreharbeiten fanden in Baku, Azerbaidschan statt und der Zuschauer befindet sich größtenteils inmitten einer Gemeinschaft von Perlenfischern. Der Protagonist Ichthyander (Wladimir Korenew) ist der Adoptivsohn des Arztes und Wissenschaftlers Dr. Salvator (Nikolai Simonov), der dem Jungen das Leben rettete, indem er ihm Haifischkiemen implantierte und ihm so die Fähigkeit verlieh, unter Wasser zu leben. Ichthyander muss dieses Geheimnis jedoch vor der Welt bewahren. Sein friedliches Leben ändert sich, als er Guttiere (Anastassija Wertinskaja), die schöne Tochter eines Perlenfischers (Anatoli Simiranin), vor einem Hai rettet. Von ihr fasziniert, wagt sich Ichthyander in die Stadt, um sie zu finden, nur um zu erfahren, dass sie ihren Retter für den gierigen Geschäftsmann Pedro Zurita (Michail Kosakov) hält. Es kommt zu Konflikten, als Zurita, Guttieres Verehrer und späterer Ehemann, Ichthyanders Geheimnis entdeckt und versucht, seine Unterwasserfähigkeiten zum Perlenfischen auszunutzen. Ichthyander wird gefangen genommen und unter Wasser eingesperrt, was seine Fähigkeit zu atmen an Land beeinträchtigt. Obwohl er schließlich mit Hilfe von Verbündeten befreit wird, verschlechtert sich sein Gesundheitszustand so sehr, dass er dauerhaft im Meer leben muss. Guttiere wird unterdessen aus ihrer unglücklichen Ehe befreit, als ihr Vater Zurita tötet, doch die Liebenden werden auf tragische Weise für immer getrennt. Obwohl der Film in erster Linie eine Tragödie um eine verlorene Liebe ähnlich Romeo und Julia ist, kritisiert er auch Gier und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und spiegelt den Einfluss des Sozialistischen Realismus wider...








Die kameraarbeit in diesem farbenprächtigen Film wurde Eduard Rozovsky anvertraut. Die Kombination aus Seefahrerabenteuer, Liebesgeschichte, Monsterphantasie, Wasserballet und Tragödie ist ein seltsamer betörender Traum von Film. Im Dorf bricht zunächst Panik auf, denn der "Seeteufel" - in Wahrheit ein einsamer junger Mann, der die Liebe sucht - versteckt sich in den Tiefen des Meeres und taucht immer wieder auf und wird als Monster angesehen. 










Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Vij


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Konstantin Jerschow und Georgi Kropatschow

Drei teuflische Nächte...

"Wiy" ist ein russischer Gothic Horror Film mit Fantasy und Märchen Anleihen aus dem Jahr 1967. Gemeisnam führten Konstantin Jerschow und Georgi Kropatschow die Regie, das Drehbuch von den zwei Regisseuren und Alexander Ptuschko geschrieben, es entstammt alten Volkssagen, die dem westlichen Publikum nicht sehr bekannt sind. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht aber zu der Legende von Sleepy Hollow oder dem Mario Bava Kulthorrorfilm "Die Stunde, wenn Dracula Kommt".  Als die Studenten eines Kiewer Priesterseminars in die Ferien nach Hause geschickt werden, verirren sich drei von ihnen mitten in der Nacht auf dem Land. Sie entdecken ein Bauernhaus und bitten die alte Frau (Nikolai Kutuzov) die wie eine Hexe aussieht, am Tor, sie übernachten zu lassen. Sie willigt unter der Bedingung ein, dass sie in getrennten Bereichen des Hofes schlafen. Als sich einer der Studenten, Khoma Brutus (Leonid Kuravlyov), in der Scheune zum Schlafen hinlegt, versucht die alte Frau ihn zu verführen, was er jedoch entschieden ablehnt. Sie hypnotisiert ihn, klettert auf seinen Rücken und reitet auf ihm wie auf einem Pferd durch die Landschaft. Khoma bemerkt plötzlich, dass sie fliegen, und erkennt, dass sie eine Hexe ist. Unter Berufung auf Christus zwingt er sie zur Landung und schlägt sie brutal mit einem Stock, bis sie sich in eine schöne junge Frau (Natalya Varley) verwandelt, die schreit, er töte sie. Von Angst erfüllt rennt Khoma zurück zu seinem Priesterseminar, wo ihm der Rektor mitteilt, die sterbende Tochter eines wohlhabenden Sotniks (Alexei Klazyrin) habe Khoma ausdrücklich gebeten, für ihre Seele zu beten. Er willigt widerwillig ein und stellt fest, dass er zu dem Hof ​​zurückkehrt, auf dem er die Hexe getroffen hat. Das Mädchen stirbt, bevor er ankommt, und zu seinem Entsetzen erkennt er, dass sie die Hexe ist und dass er ihren Tod verursacht hat. Der Sotnik verspricht Khoma eine große Belohnung, wenn er drei Nächte lang Wache hält und für ihre Seele betet. Tut er dies nicht, droht ihm schwere Strafe. Nach der Trauerfeier erzählen die Dorfbewohner die Geschichte eines Jägers, der von dem Mädchen verzaubert wurde und sie bat, ihn wie ein Pferd zu reiten, um Khoma an seine Begegnung zu erinnern. Khoma wird zur Kapelle gebracht, in der die Leiche des Mädchens liegt, und für die Nacht eingeschlossen. Er zündet alle Kerzen in der Kapelle an und beginnt, die Gebete zu sprechen. Er hält inne, um Tabak zu schnuppern, und als er niest, öffnet das Mädchen die Augen und steigt aus dem Sarg. Khoma zeichnet rasch einen heiligen Kreis aus Kreide um sich, der als Barriere dient. Das Mädchen hört ihn, kann ihn aber nicht sehen. Beharrlich versucht es, zu ihm zu gelangen, während er inbrünstig betet. Als der Hahn am Morgen kräht, kehrt das Mädchen zu ihrem Sarg zurück, und alle Kerzen erlöschen. Khoma betrinkt sich, um sich für die zweite Nacht zu stärken. Er zieht erneut den heiligen Kreis und beginnt zu beten. Der Sarg erhebt sich und schlägt gegen die Barriere des heiligen Kreises, was Khoma in Panik versetzt und ihn dazu veranlasst, um Gottes Schutz zu beten. Das Mädchen steht im Sarg auf, fliegt um den heiligen Kreis und ruft dabei wiederholt Khomas Namen. Als der Hahn kräht, kehrt der Sarg an seinen Platz zurück, und kurz nachdem sich das Mädchen niedergelegt hat, versucht sie, Khoma zu verfluchen, woraufhin sein Haar grau wird. Khoma versucht zu erklären, was in der Kapelle geschehen ist, und fleht den Sotnik an, ihn gehen zu lassen. Doch der Sotnik droht ihm mit tausend Peitschenhieben, sollte er sich weigern, und bietet ihm tausend Tscherwonzy, wenn er die Aufgabe erfüllt. Khoma versucht zu fliehen, wird aber von den Dienern des Sotniks aufgehalten und zurück zum Hof ​​gebracht. In der dritten und letzten Nacht zieht der betrunkene Khoma erneut den heiligen Kreis, bevor er mit seinen Gebeten beginnt. Das Mädchen beschwört verschiedene dämonische Gestalten, um ihn zu quälen, doch auch sie können den heiligen Kreis nicht überwinden. Schließlich beschwört sie Viy, ein großes menschenähnliches Wesen. Khoma glaubt, in Sicherheit zu sein, als er den Hahn krähen hört, doch als er Viy in die Augen sieht, zeigt Viy auf Khoma, und die Dämonen greifen ihn an. Der Hahn kräht erneut, und alle Dämonen fliehen. Khoma bleibt regungslos auf dem Boden zurück. Das Mädchen verwandelt sich wieder in die alte Frau und legt sich in den Sarg, der augenblicklich auseinanderfällt. Der Rektor betritt die Kapelle und eilt, als er sieht, was geschehen ist, zu den anderen, um es ihnen zu erzählen. Zurück im Seminar schlägt einer von Khomas zwei Freunden vor, auf sein Andenken anzustoßen, während der andere bezweifelt, dass Khoma tatsächlich tot ist....









Die Effekte des Films unterstützen die gruselige Geschichte bis zum ultimativen Angriff des Ungeheuers. Sie lenken nicht von der Story ab und der Zuschauer wird Zeuge, dass sich die Normalität, die Sicherheit gibt, auflöst. Die beiden kameramänner Fyodor Provorov und Viktor Pishchalnikov sind Meister irhes Fachs und ihre Bilder unterstreichen den herrschen Pessimismus dieser Erzählung, die einen mystischen Sagentouch besitzt. Es gibt schon früh erschreckende Momente, die hervorstechen, insbesondere die Szene mit der alten Hexedie allein schon Stoff für Albträume ist. Seinen Klassikerstatus erlangt der Film jedoch dank eines Bombardements von Kameraeffekten, flotten Kamerawinkeln und einem wachsenden Gefühl der Angst, das ganz am Ende in einem Angriff seltsamer, alptraumhafter Charaktere förmlich zu explodieren droht. 











Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
 

Sonntag, 2. Februar 2025

Godzilla Mothra und King Ghidorah


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Shusuke Kaneko

Godzilla gegen die Schutzgötter...

 Der japanische Monsterfilm "Godzilla Mothra and King Ghidorah aus dem Jahr 2001 wurde von Shusuke Kaneko inszeniert und zählt bei den Fans zu den besten Filmen der Godzilla Filmreihe. Es ist der 26. Film der Reihe und der dritte der s.g. Millenium Ära, sozusagen eine direkte Fortsetzung des legendären Erstlings aus dem Jahr 1945 von Ishiro Honda. Der Film ignorniert auch alle anderen Teile der Serie (auch wenn er kurz auf den nicht sehr beliebten Emmerich Film von 1998 verweist).  Chiharu Niiyama spielt eine Reporter,in die über die Geschichte von Mothra, King Ghidorah und Baragon berichtet, die Japan vor der Aggression von Godzilla verteidigen, einer Kreatur, die von den Seelen der im Pazifikkrieg Gefallenen besessen ist. Kaneko hatte ursprünglich geplant, dass Godzilla gegen eine überarbeitete Version von Kamacuras antritt, entschied sich jedoch letztendlich dafür, Godzilla gegen drei Monster antreten zu lassen, die die Elemente der Erde repräsentieren. Die ersten drei Monster, die er ins Spiel brachte, waren Varan, Baragon und Anguirus, doch Toho überzeugte ihn später, Varan und Anguirus durch King Ghidorah und Mothra zu ersetzen, um mehr öffentliches Interesse zu wecken. Das Projekt wurde mit einem Budget von 7–9 Millionen Dollar in den Toho Studios begonnen und wurden am 9. August abgeschlossen.  Er spielte international 20 Millionen Dollar ein und war in Japan der dritterfolgreichste einheimische Film des Jahres 2002. Während einer Besprechung mit den japanischen Selbstverteidigungsstreitkräften (JSDF) über Godzillas ersten Angriff wird Admiral Taizo Tachibana (Ryudo Uzaki) über ein vor Guam verschwundenes amerikanisches Atom-U-Boot informiert. Such- und Rettungseinheiten finden das zerstörte U-Boot und filmen in der Nähe die Flossen einer riesigen Kreatur. Tachibanas Tochter Yuri (Chiharu Niiyama) dreht mit ihrem Produktionsteam am Berg Myōkō ein Dokudrama, wo kurzzeitig ein mysteriöses Erdbeben auftritt. Später in der Nacht wiederholt sich das Erdbeben, wobei eine Biker-Gang begraben wird und ein Trucker überlebt, der das Monster Baragon sieht, das er fälschlicherweise für Godzilla hält. Am nächsten Tag unterstützt Yuris Kollege Teruaki Takeda (Masahiro Kobayashi) ihre Theorie, dass ein Monster die Ursache für die mysteriösen Erdbeben gewesen sein könnte, und gibt ihr ein Buch mit dem Titel "Die Wächtermonster“. Am Ikeda-See greift Mothra in ihrer Larvengestalt eine Gruppe Teenager an, die ihren Schrein stören, während in Aokigahara ein selbstmordgefährdeter Mann versehentlich auf einen gefrorenen, 3.000 Jahre alten Drachen namens King Ghidorah trifft. Yuri interviewt Hirotoshi Isayama (Hideyo Amamoto), einen älteren Mann, der die Legende der Schutzmonster erklärt: Baragon, Mothra und Ghidorah. Er wiederholt, dass sie erweckt werden müssen, bevor Godzilla Japan zerstört. Yuri und ihr Team besuchen den Schrein der Schutzmonster, wo sie einen seltsamen Stein findet, bevor sie zurückkehrt, um Isayama zu interviewen. Dabei entdeckt sie, dass die Seelen von Soldaten und Zivilisten, die im Pazifikkrieg getötet wurden, in Godzilla eingebettet sind und um sich schlagen, weil das moderne Japan seine vergangenen Verbrechen leugnet. Godzilla und Baragon tauchen auf und kämpfen in Hakone, aus dem Ersterer siegreich hervorgeht. Yuri wird während des Kampfes verletzt und macht sich allein auf den Weg, nachdem Takeda sich weigert, sie zu Godzillas Aufenthaltsort zu bringen. Mothras Kokon wird im Ikeda-See entdeckt. Nachdem die Jets Godzilla nicht aufhalten können, errichtet Tachibana in Yokohama eine Verteidigungslinie. Eine imago Mothra und ein junger Ghidorah erwachen und kämpfen in Yokohama gegen Godzilla. Mothra opfert sich und überträgt ihren Geist auf Ghidorah, wodurch dieser stärker wird. Ghidorah gelingt es, Godzilla zu verletzen und unter Wasser zu ziehen. Tachibana und sein Kollege besteigen Miniatur-U-Boote, um Raketen auf Godzillas Wunde abzufeuern. Yuri und Takeda berichten von dem Kampf von der Yokohama Bay Bridge, die später durch Godzillas atomaren Atem einstürzt. Der Schreinstein fällt aus Takedas Tasche und belebt Ghidorah wieder, der Yuri und Takeda vor ihrem Sturz rettet, bevor sie an Land schwimmen, während die Monster weiterkämpfen. Godzilla zerstört Ghidorah und entfesselt die Geister der Schutzmonster, die Godzilla ins Meer ziehen. Nachdem Tachibana durch den Mund in Godzillas Körper eingedrungen ist, feuert er eine Rakete auf die Wunde ab. Godzilla versucht, Yuri und Takeda zu töten, aber Tachibanas Rakete explodiert, wodurch sein atomarer Atem durch die klaffende Wunde entweicht und Druck in seinem Körper aufbaut. Tachibana entkommt, als Godzilla sinkt und explodiert, nachdem er versucht hat, Tachibana mit seinem atomaren Atem zu töten. Japan freut sich über seinen Sieg, während Tachibana seinen Kollegen und den Schutzmonstern salutiert. Auf dem Meeresboden schlägt Godzillas körperloses Herz weiter...










Er ist besiegt worden, aber er lebt weiter. Das muss Japans beliebtestes Monster auch. Die Fans waren von diesem Godzilla Film begeistert und er taucht regelmässig sehr weit oben in den Godzilla Film-Rankings auf. Die Geschichte ist düster und degradiert die Menschen beinahe zu Statisten, nur der todesmutige Held von Admiral und seine ebenso couragierte Tochter, die als Reporterin "live" von der Katastrophe und den Kämpfen der Monstern berichtet, zeugen von der menschlichen Fähigkeit über sich hinauszuwachsen. Natürlich schwingt bei den Monstern auch immer ein bisschen Kitsch mit, aber gerade dies macht auch den Charme dieses Genres aus. 












Bewertung: 7 von 10 Punkten.