Regie: David Blue Garcia
50 Jahre Leatherface...
Der 1974 erschienene "Texas Chainsaw Massacre" von Tobe Hooper, war der erste und erfolgreichste der Reihe. Er gilt als der erste Slasherfilm der 1970er Jahre und war der Ursprung vieler Klischees, die in zahllosen späteren Low-Budget-Slashern zu finden sind. Die Handlung dreht sich um eine Kannibalenfamilie, die im ländlichen Texas lebt und Kunden ihrer Tankstelle entführt. Die bekannteste Figur des Films ist Leatherface, einer der bekanntesten Bösewichte der Filmgeschichte, bekannt für seine Masken aus Menschenhaut, seine blutgetränkte Metzgerschürze und die Kettensäge, die er bei seinen Aktionen schwingt. Obwohl der Film als wahre Geschichte vermarktet wurde, zeigt er keine tatsächlichen Ereignisse, sondern ist (wie auch Hitchcocks Psycho vom berüchtigten Killer Ed Gein inspiriert, der allein handelte und keine Kettensäge verwendete. Bis heute (Stand 2024) wurden 8 weitere Filme über die Bluttaten in Texas realisiert. Erwähnenswert unter den Nachahmern ist sicherlich die Michael Bay Produktion aus dem Jahr 2003 unter der Regie von Marcus Nispel, der immerhin 107 Millionen Dollar einspielte und zum BoxOffice Hit wurde. 2022 entstand unter der Regie vo David blue Garcia Film Nr. 9, bei dem Chris Thomas Devlin das Drehbuch nach einer Geschichte von Fede Alvarez und Rodo Sayagues schrieb. Die Handlung spielt fünfzig Jahre nach dem Originalfilm und dreht sich natürlich erneut um den Serienmörder Leatherface, der es auf eine Gruppe junger Erwachsener abgesehen hat und mit einem rachsüchtigen Überlebenden seiner früheren Morde in Konflikt gerät. Es handelt sich um eine eigenständige Fortsetzung von "The Return of the Texas Chainsaw Massacre" (1995) und ist damit der erste Teil der ursprünglichen Kontinuität seit 27 Jahren. Fünfzig Jahre nach Leatherface’ Amoklauf im Jahr 1973 reisen die jungen Unternehmer Melody (Sarah Yarkin) und Dante (Jacob Latimore), Melodys Schwester Lila (Elsie Fisher) und Dantes Freundin Ruth (Nell Hudson) in die verlassene texanische Stadt Harlow, um alte Immobilien zu versteigern und so ein trendiges, stark gentrifiziertes Viertel zu schaffen. Bei der Besichtigung eines verfallenen Waisenhauses entdeckt die Gruppe, dass es immer noch von einer alten Dame namens Ginny ((Alice Krige) bewohnt wird. Als sie behauptet, sie habe Papiere, die beweisen, dass ihr das Grundstück immer noch gehört, bricht ein Streit aus, der kurz von einem stummen, hoch aufragenden Mann ((Marc Burnham) aus dem oberen Stockwerk unterbrochen wird. Dann bricht Ginny an einem Herzinfarkt zusammen und wird in Begleitung von Ruth und dem Mann ins Krankenhaus gebracht. Die Investorin Catherine ((Jessica Allain) kommt mit einer Gruppe potenzieller Käufer in einem großen Bus in Harlow an und lenkt Melody und Dante ab. Unterdessen freundet sich Lila mit dem örtlichen Mechaniker Richter ((Moe Dunford) an und enthüllt, dass sie einen Amoklauf an einer Schule überlebt hat und seitdem panische Angst vor Waffen hat. Ginny stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. Ruth schickt Melody eine SMS, bevor der Mann durchdreht, der mitfährt und der Sohn der Toten und die Polizisten im Krankenwagen ermordet, worauf dieser verunglückt. Damit hat die Schlachtplatte begonnen...
Die Macher setzen bei der Modernisierung des Inhalts auf eine Vermischung von sozialen Medien, gesellschaftlichen Themen und Twitter Schlagwörtern, die auch zu einer denkwürdigen Szene im Partybus führt, wo die jungen Käufer mächtig feiern. Der Mann mit der Kettensäge und der Maske verschafft sich gewaltsam Zutritt und das erste was die Partygäste tun ist ein Selfie von diesem Freak zu schießen. Sie werden damit aber nicht mehr bei ihren Bekannten mit dem Snap Shot angeben können. Leider ist der Film ziemlich unlogisch und das Drehbuch ist stellenweise sehr albern. Viel mehr ist ein schablonenhafter film entstanden über eine Gruppe von dummen Menschen, die von einem Killer gejagt werden. Die Protagonisten des Films sind typische Social-Media-Influencer der Generation Z, die in eine kleine texanische Stadt ziehen und durch den brutalen Rausschmiss der alten Frau auch etwas zum Thema Gentrifierung in ihrem Film beisteuern. Der gute alte Leatherface war ja laut Drehbuch 50 Jahre in der Obhut seiner Mom mörderisch nicht tätig. Die irische Schauspielerin Olwen Fouere spielt Sally Hardesty, Überlebende des ersten Texas Massaker Films, die auch 50 Jahre lang nicht aufgehört hat den Mörder ihrer Freunde von damals zu finden und zur Strecke zu bringen. Als Texas Rangerin musste sie allerdings bis zum Film von David Blue Garcia warten, um ihren Rachefeldzug zu starten, obwohl der Gesuchte ja gar nicht weit von ihr bei Mutter Zuhause lebte.
Bewertung: 4 von 10 Punkten.
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