Donnerstag, 22. November 2012

Funny Games


























Regie: Michael Haneke

Max und Moritz von Heute...

Auf Michael Hanecke bin ich durch den klasse Film "Cache" aufmerksam geworden, so bekam ich dann auch Interesse an diesem FSK 18 Film, der ja die unterschiedlichsten Kritiken hervorgebracht hat.
Nun gut, die Faszination von "Cache" ist bei "Funny Games" nicht zu finden, ich kann mich aber keiner der sehr gegensätzlichen Meinungen, die hier beschrieben werden, anschliessen. Der Film ist kein Kunstwerk, kein Horror und für mich auch kein unerträgliches Ärgernis.
Eher ein innovativer kleiner Krimithriller, der mit fiesen Ideen und unkonventioneller Machart daherkommt.
Ich finde den Film in Gegensatz zu "Cache" sogar eher kommerziell im Sinne éines sehr interessanten europäischen Krimis mit zwar langsamer Erzählweise und "Tatort" Ambiente. Auf der einen Seite diese unausweichliche Gewalt, auf der anderen Seite ein fast schon salopper, witziger Umgang mit diesem Grauen, schafft zumindest für mich eine gute Distanz. Also so gesehen hat der Film bei mir nicht diese wehtuende Wirkung erzielt, die man hier offensichtlich Hanecke unterstellt und die er vermutlich auch so gewollt inszeniert hat.
Was bleibt ist aber ein origineller Genrefilm: zwei harmlos wirkende, sehr höfliche Jugendliche schaffen sich Einlass in die Ferienwohnung einer deutschen Durchschnittsfamilie, indem sie fragen, ob man ihnen Eier ausleihen könnte. Die Tolpatschigkeit, die Eier fallenzulassen...das Handy im Geschirrwasser ausser Kraft zu setzen, ist nur gespielt. Die beiden charmanten Buben sind Psychopathen und wollen morden...und sie tun es auch.


Mich erinnerte dieser Film irgendwie an den holländischen "Spurlos" oder auch an den dänischen "Nightwatch"...eben eine stark geprägte europäische Handschrift im Genre des Thrillers. Mit derselben Idee könnte man zwar auch ein US-Mainstreamthriller machen, da wären allerdings diese fiesen Widerhaken entfernt.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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