Donnerstag, 22. November 2012

Deathwatch


























Regie: Michael J. Bassett

Das Böse umgibt den Krieg

Ein etwas anderer Horrorfilm: Die Handlung spielt in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges in Frankreich. Eine kleine Gruppe britischer Soldaten der "Y-Kompanie" überlebt im Feindesland. Umgeben von einem mysteriösen Gasnebel bewegen sie sich mit einem schwerverletzten Kameraden zwischen halbverwesten Leichenteilen und dreckigem Schlamm vorsichtig durch das undruchsichtige und tötliche Kriegsgebiet. Fäulnisgeruch liegt in der Luft.
Unter ihnen der noch nicht mal 17jährige jugendliche Gefreite Charlie Shakespeare (Jamie Bell), der etwas arrogante Gentleman-Officer Jennings (Laurence Fox), der das Kommando hat oder der bibelfeste Bradford (Hugh OŽConnor), der noch Hoffnung in der eher aussichtslosen Lage sieht.
Auf ihrer Odyssee durch Dreck oder Schlamm und farblich kaum zu trennenden Leichen entdecken sie einen von deutschen besetzten Schützengraben.
Einen der drei dort noch verbliebenen Deutschen (Torben Liebrecht) lassen sie am Leben, obwohl der Kamikaze der Company (Andy Serkis) kurzen Prozess machen will.
Diese Anlage von Schützengräben, die für den Stellungskrieg gebaut wurde, entpuppt sich als trostloses und verwirrendes Labyrinth voller Sackgassen und unterirdischer Tunnel, ebenfalls gespickt mit Toten und Ratten.

Zuerst ist Warten angesagt, doch dann ereignen sich komische Dinge. Ein Mann stirbt unter mysteriösen Umständen und unter den Kameraden macht sich Spekualation (Sind noch Deutsche da ?) und Hass - auch auf die eigenen Leute - breit. Der Deutsche faselt weinerlich von einer bösen Macht und dass keiner hier lebend rauskommen wird....
"Deathwatch" ist zweifelsohne ein Horrorfilm der etwas anderen Machart. Denn die zwei äusserst fiesen Splatterszenen sind eher als dramaturgische Beilage zu sehen. Ansonsten sind genügend Reize vorhanden, einen Film zum Thema "Wahnsinn des Krieges" zu sehen, also mehr Parabel als Horror-Reißer.
Auch lässt der Film genügend an angedeutetem Rätsel offen, so dass auch ein starker Mystery-Einschlag die düstere Szenerie umgibt.
Fazit: Etwas spröde, aber gelungene Genre-Arbeit des relativen Regieneulings Michael J. Bassett.

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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