Regie: Jonathan Frakes
In den Händen der Borg...
Nach Leonard Nimoy (Star Trek 3 und 4) und William Shatner (Star Trek 5) gibt in dem achten Star Trek Abenteuer ein weiterer Darsteller der Serie sein Regiedebüt. Jonathan Frakes alias Commander Ryker hatte sogar mit seiner Inszenierung von "Star Trek: The First Contact" aus dem Jahr 1996 ein äusserst glückliches Händchen. Der Film spielte bei Produktionskosten von 45 Millionen Dollar weltweit 150 Millionen Dollar ein - am Ende kam ein Gewinn von ca. 100 Millionen Dollar zustande und damit war Teil 8 ähnlich profitabel wie die bis dahin kommerziell erfolgreichsten Teile 1 und 3. Er belegte in der Rangliste der höchsten Einspielergebnisse der 1996 gestarteten Kinofilme den 17. Rang. Der Film wurde in den Kinos Deutschlands von etwa 2,415 Millionen Menschen gesehen – damit erreichte er den 13. Rang der 1996 gestarteten, meistgesehenen Kinofilme. Im Film reist die Besatzung des Raumschiffs USS Enterprise-E vom 24. ins 21. Jahrhundert zurück, um die kybernetischen Borg durch Veränderung der Vergangenheit daran zu hindern, die Erde zu erobern. Nach der Veröffentlichung von Star Trek: Treffen der Generationen im Jahr 1994 beauftragte Paramount Pictures die Autoren Brannon Braga und Ronald D. Moore mit der Entwicklung des nächsten Films der Reihe. Braga und Moore wollten die Borg in die Handlung einbeziehen, während Produzent Rick Berman eine Geschichte mit Zeitreisen wollte. Die Autoren kombinierten beide Ideen; sie siedelten den Film zunächst im Italien der Renaissance an, verlegten die von den Borg korrumpierte Zeitperiode jedoch in die Mitte des 21. Jahrhunderts, da sie befürchteten, die Renaissance-Idee könnte kitschig wirken. Nachdem zwei bekanntere Regisseure den Auftrag abgelehnt hatten, wurde Darsteller Jonathan Frakes als Regisseur ausgewählt, um sicherzustellen, dass die Aufgabe jemandem zufiel, der sich mit Star Trek auskannte. Das Drehbuch des Films erforderte die Entwicklung neuer Raumschiffdesigns, darunter eine neue USS Enterprise. Produktionsdesigner Herman Zimmerman und Illustrator John Eaves arbeiteten zusammen, um ein schnittigeres Schiff als sein Vorgänger zu entwerfen. Die wissenschaftliche Analyse des Films konzentrierte sich auf die Parallelen zwischen Captain Jean-Luc Picard und Herman Melvilles Ahab und die Natur der Borg. „Der erste Kontakt“ wurde für den Oscar für das beste Make-up nominiert und gewann drei Saturn Awards. Die Borg-Königin erhielt besondere Aufmerksamkeit für ihre Kombination aus Horror und Verführung. Im 24. Jahrhundert erwacht Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) aus einem Albtraum, in dem er seine Assimilation durch die kybernetischen Borg sechs Jahre zuvor noch einmal durchlebt. Die Sternenflotte kontaktiert ihn und informiert ihn über eine neue Bedrohung der Erde durch die Borg. Picards Befehl lautet, dass sein Schiff, die USS Enterprise, die Neutrale Zone im Falle einer romulanischen Aggression patrouillieren soll. Die Sternenflotte befürchtet, dass Picard emotional zu sehr mit den Borg verbunden ist, um sich dem Kampf anzuschließen. Als die Besatzung der Enterprise erfährt, dass die Flotte die Schlacht verliert, missachtet sie die Befehle und macht sich auf den Weg zur Erde, wo ein einzelnes Borg-Kubus-Schiff einer Gruppe von Sternenflottenschiffen standhält. Die Enterprise trifft rechtzeitig ein, um der Besatzung der USS Defiant und ihrem Kommandanten, dem Klingonen Worf (Michael Dorn), zu helfen. Picard übernimmt die Kontrolle über die Flotte und weist die überlebenden Schiffe an, ihre Feuerkraft auf einen scheinbar unwichtigen Punkt des Borg-Schiffs zu konzentrieren. Der Kubus startet ein kleineres kugelförmiges Schiff in Richtung Erde, bevor es zerstört wird. Die Enterprise verfolgt die Sphäre in einen temporalen Wirbel. Als die Sphäre verschwindet, entdeckt die Enterprise, dass die Erde verändert wurde – sie ist nun von Borg bevölkert. Als ihr klar wird, dass die Borg Zeitreisen genutzt haben, um die Vergangenheit zu verändern, folgt sie der Sphäre durch den Wirbel. Die Enterprise landet Hunderte von Jahren in der Vergangenheit am 4. April 2063, einen Tag vor dem historischen Warp-Flug, der zur ersten Begegnung der Menschheit mit außerirdischem Leben führt. Die Crew vermutet, dass die Borg versuchen, den Erstkontakt zu verhindern und die Menschheit zu assimilieren, während sich der Planet vom Dritten Weltkrieg erholt. Nach der Zerstörung der Borg-Sphäre fliegt ein Außenteam zu Zefram Cochranes (James Cromwell) Warp-Schiff Phoenix in Bozeman, Montana. Picard lässt Cochranes Assistentin Lily Sloane (Alfre Woodard) zur medizinischen Versorgung auf die Enterprise zurückschicken. Der Captain kehrt zum Schiff zurück und lässt Commander William T. Riker (Jonathan Frakes) auf der Erde zurück, um sicherzustellen, dass Phoenix‘ Flug wie geplant verläuft. Während Cochrane in der Zukunft als Held gilt, baute er die Phoenix in Wirklichkeit aus finanziellen Gründen und zögert, die historische Figur zu sein, die die Crew beschreibt. Eine Gruppe Borg dringt in die unteren Decks der Enterprise ein, assimiliert einen Teil der Besatzung und modifiziert das Schiff. Picard und ein Team versuchen, den Maschinenraum zu erreichen, um die Borg mit einem ätzenden Gas außer Gefecht zu setzen, werden jedoch zurückgedrängt; der Androide Data (Brent Spiner) wird im Handgemenge gefangen genommen. Die verängstigte Lily drängt Picard mit einer Waffe in die Enge, doch er gewinnt ihr Vertrauen. Die beiden entkommen dem von Borg verseuchten Bereich des Schiffes, indem sie auf dem Holodeck ein Ablenkungsmanöver schaffen. Es gelingt der Mannschaft, den Schild trotz des Widerstandes der Borg und der Assimilation Hawks abzusprengen und zu zerstören. Doch dann erscheint ein weibliches Borg-Individuum (Alice Krige), die beabsichtigt die Kontrolle über den Hauptcomputer der Enterprise zu erlangen und ihre Macht scheint grenzenlos zu sein...
Dieser 8. Star Trek Film wirkt sogar ein bisschen anspruchsvoller als viele andere Star Trek Kinoabenteuer, vor allem weil er sein Budget effektiv gut ausschöpft und sehr düster wirkt. Trotz seiner dunklen Atmosphäre macht First Contact alles, was man sich von einem Star-Trek-Film wünscht, und das mit sehr viel Spannung und Stil. Selbst auf den Humor hat man nicht ganz verzichtet. Eine sehr geglückte und kreative Belebung dieser Kultreihe.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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