Freitag, 23. November 2012

Dracula


























Regie: John Badham

Der Herr der Nacht...

Dracula", der weltbekannte Roman von Bram Stoker aus dem Jahr 1897 schuf mit dem unheimlichen Grafen aus Transsilvanien den wohl berühmtesten Untoten der Literaturgeschichte und wurde nicht zuletzt durch viele erfolgreiche Verfilumgen zum berühmtesten Filmvampir.
Weltbekannt wurde schon die erste erfolgreiche Verfilmung durch Murnau mit Max Schreck in "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens"
In Hollywood zog Tod Browning 1931 mit der berühmten Bela Lugosi Verfilmung nach.
Erst die Hammerstudios konnten 1958 mit dem Briten Christopher Lee einen ebenbürtigen Grafen unsterblich machen.
Beachtung fand die Werner Herzog Verfilmung mit Kinski "Nosferatu", die sich sowohl als Bilderfilm als auch als Remake des Stummfilmklassikers versteht.
Die opulenteste Verfilmung schuf wohl Francis Ford Coppola 1992 mit einem Gary Oldman in der Titelrolle, sein Dracula war als tragisches, trauriges und auch liebendes Wesen konzipiert, also wesentlich melancholischer und viel weniger gruslig als seine Vorgänger mit bedrohlich blitzendem Horrorgebiss.
Vor allem der blutrünstige Beisser ala Christopher Lee prägte sich doch merklich ins kollektive Bewusstsein ein.
Insofern ist John Badhams Variante von 1979 eher den Weg der Browning Verfilmung gegangen, er zeigt den Vampir als den Verführer der Frauen, die ihm sehr schnell verfallen.
Leider wurde diese "schöne" Verfilmung kein besonders grosser Erfolg an der Kinokasse und auch die Kritiker waren eher negativ auf den "Schönling" Dracula gestimmt.


Ein Schiff fährt in dunkler Nacht und bei einem schweren Unwetter in den Hafen der Stadt Whitby ein, es ist ein Totenschiff. Die Mannschaft ist verschwunden, nur der an das Steuer gebundene tote Kapitän mit einer schrecklichen Wunde am Hals wird aufgefunden. Kurz vor der Bruchlandung am Hafen springt ein großer Wolfshund an Land. Mina van Helsing (Jan Francis), die Tochter des holländischen Gelehrten Abrahm van Helsing (Laurence Olivier) befindet sich zu dieser Zeit auf Besuch bei ihrer Freundin Lucy (Kate Nelligan) der Tochter des Irrenarzt Dr. John Seward (Donald Pleasence. Sie wird durch die Havarie wach und findet den einzigen Überlebenden am Ufer. Es ist ein Graf Dracula (Frank Langella),zufälligerweise ein Klient von Lucys Verlobtem, dem Rechtsanwalt Jonathan Harker (Trevor Eve), der im Auftrag dieses Grafes ein altes Haus in England kaufen musste...
Ich habe den Film farbiger in Erinnerung. John Badham hat den Film für den DVD-Start digital bearbeitet, um einen nostalgischen Eindruck zu erwecken, wirken die Bilder etwas künstlich wie alte Kupferstiche - das ist bei manchen Einstellungen gelungen, bei anderen weniger.
Insgesamt war ich etwas irritiert, dem Film die Farbe zu entziehen und ihn blass erscheinen zu lassen, in ganz ungünstigen Bilderkompositionen hat man sogar sekundenweise das Gefühl einen s/w Film zu sehen.
Badham hat Stokers Vorlage radikal gekürzt hat, er und Drehbuchautor Richter veränderten auch ganze Passagen.
Die Vorgeschichte in Transsylvanien liessen sie komplett weg und verlegen die Geschichte ins England zur Zeit des 1. Weltkrieges. Dracula ist ein einsamer, kultivierter Monarch, der Leben und Gesellschaft sucht. Seine Methoden sind nicht unbedingt brutal, er ist ein charmanter und diabolischer Verführer. Attackiert seine Opfer nicht, er verführt sie charmant und galant.
Auf alle Fälle lohnt sich diese Dracula Verfilmung, sie ist in keiner Weise schlechter als die bekannteren Versionen. Ganz im Gegenteil: Tolle Einzelszenen und Vielleicht ist dies sogar die atmosphärischste Verfilmung über den Vampir der Vampire, über den Letzten seiner Art....

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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