Regie: Paul Wendkos
Die Musik des Satans...
Der US-Regisseur Paul Wendkos arbeitete ab 1971 vornehmlich fürs Fernsehen. Für das Kino drehte er den angesehenen B-Western "Auf heißer Fährte" mit Fred McMurray und der unterschätzte Horrorfilm "Der Mephisto Walzer" im Jahr 1971, der allerdings einige Jahre später in Deutschland ins Kino kam. Myles Clarkson (Alan Alda), dessen Hoffnung auf eine Karriere als Konzertpianist lange Zeit enttäuscht war, ist heute Musikjournalist und interviewt Duncan Ely (Curd Jürgens), den vielleicht größten Klaviervirtuosen der Welt. Duncan ist zunächst von Myles' Anwesenheit genervt, bemerkt aber, dass Myles' Hände perfekt für das Klavier zu sein scheinen. Von diesem Zeitpunkt an streben Duncan und seine erwachsene Tochter Roxanne (Barbara Parkins) intensiv eine Freundschaft mit Myles und seiner Frau Paula (Jacqueline Bisset) an. Paula mag Duncan nicht besonders und Roxanne noch weniger, da Myles von Elys Tochter irgendwie fasziniert ist. Während Paula die Aufmerksamkeit, die ihnen beiden zuteil wird, beunruhigt, fühlt sich Myles geehrt, von Duncan, der bald darauf an Leukämie stirbt, als Freund angesehen zu werden. Keiner weiß, dass Duncan und Roxanne Satanisten sind. Als Duncans physischer Körper seinem Ende entgegengeht, führen Vater und Tochter ein okkultes Ritual durch, das Duncans Bewusstsein in Myles' Körper überträgt, während Myles' Bewusstsein in Duncans Körper übergeht, während dieser stirbt. Paula bemerkt Myles' Persönlichkeitsveränderung, die ihn nun genauso gut Klavier spielen lässt wie Duncan, doch zunächst ahnt sie nichts von der Ursache. Obwohl sie die Veränderung ihres Mannes verwirrt, findet sie seine neue Persönlichkeit aufregend und anziehend, vor allem auch im erotischen Bereich. Myles strebt bald eine Karriere als Pianist an und ist so erfolgreich, dass er Duncans Konzertplan übernehmen kann. Paula hat einen Albtraum, in dem sie sich Duncan vorstellt, der ihr sagt, er müsse Abby (Pamelyn Ferdin), ihre und Myles' kleine Tochter, töten. Duncan erklärt ihr, dass er dem Mädchen nichts antun wolle, sein Meister aber darauf bestehe, weil es "Teil der Abmachung, des Paktes“ sei. Unmittelbar nach dem Traum, in dem eine blaue Substanz auf Abbys Stirn aufgetragen wird, findet Paula die blaue Substanz tatsächlich auf der Haut ihrer Tochter. Abby erkrankt und stirbt. Abbys Tod weckt in Paula weiteren Verdacht gegen Roxanne. Als Myles sich in seiner neuen Karriere von ihr zu entfernen scheint, erforscht Paula Roxannes Vergangenheit. Sie besucht unter anderem Roxannes Ex-Mann Bill (Bradford Dillmanl, und zwischen den beiden entwickelt sich eine romantische Beziehung. Paula ist schließlich überzeugt, dass Duncan und Roxanne einen Pakt mit Satan geschlossen haben, um eine inzestuöse Beziehung zu ermöglichen, Duncans Bewusstsein in den Körper ihres Mannes übertragen und für Abbys Tod verantwortlich sind. Paula schläft ein, und Bill stirbt offenbar bei einem Unfall und auch er hat die blaue Substanz auf der Stirn...
Die Geschichte ist zwar reichlich seltsam, doch ein mulmiges Gefühl des Untergangs schleicht sich ein und hält den interessierten Zuschauer gut bei Laune. Die Musik von Jerry Goldsmith ist gut gelungen und der Film überrascht mit einer unkonventionellen Kameraführung und einigen schockierenden Szenen, die gut in die Handlung integriert wurden. Der Name des Films ist dem gleichnamigen Klavierwerk von Franz Liszt entnommen. Die Aufführung dieses im Film zu hörenden Werks stammt von Jakob Gimpel, obwohl das Stück bei seiner Veröffentlichung 1997 weder in dieser noch in einer anderen Aufführung auf dem Soundtrack-Album erschien. Ben Maddow adaptierte sein Drehbuch nach dem gleichnamigen Roman von Fred Mustard Stewart.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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