Regie: Dario Argento
Gewaltbereiter Killer dank Chromosomenverschiebung...
Der blinde Ex-Journalist Franco Arno (Karl Malden), der seinen Job an den Nagel gehängt hat und derzeit seinen Lebensunterhalt mit dem Erstellen von Kreuzworträtseln für eine Tageszeitung bestreitet, unternimmt noch einen nächtlichen Spaziergang mit seiner kleinen Nichte Lori (Cinzia de Carolis). Er hört dabei eine geheimnisvolle erpresserische Unterhaltung zweier Personen in einem parkenden Auto, eine der Personen fordert von der anderen mit Vehemenz irgendetwas ein. Dieses Auto parkt an der rennomierten Forschungseinrichtung von Prof. Fulvio Terzi (Tino Carraro), ein medizinisch-biologisches Institut, dass einen Beweis für die Existenz von sogenannten "XYY-Chromosomen" gefunden hat: Dieser angeborene Veranlagung sagt man nach, dass sie auch in hohem Maße Kriminalität und abnorme Aggressivität fördert.
Mit einem speziellen Verfahren verfolgt das Institut den verwegenen Zukunftsplan, potentielle Mörder schon im Kindesalter zu isolieren, also vor dem Begehen von Straftaten bereits unschädlich zu machen.
500 Probanten mussten sich diesem Test unterziehen, darunter auch die Forscher Dr. Braun (Horst Frank), Dr. Casoni (Aldo Reggiani), Dr. Calabresi (Carlo Alighiero), Dr. Esson (Tom Felleghi) oder Morbeli (Emilio Marchesini).
In der gleichen Nacht wird vor dem Institut ein Wachmann ohne ersichtlichen Grund niedergeschlagen, es wird eingebrochen. Doch alles ist ziemlich mysteriös, zumal die ersten polizeilichen Ermittlungen ergeben, dass überhaupt nichts gestohlen wurde.
Am Tatort lernt der blinde Franco Arno seinen Berufskollegen, den Reporter Carlo Giordinani (James Franciscus) kennen, der sich ebenfalls für den Fall interessiert und mit dem Arno seine nächtliche Beobachtung mitteilt. Komischerweise hat am nächsten Tag Dr. Calabresi einen Unfall am Bahnsteig, der sich bald als brutaler Mord herausstellt. Und daraus wird natürlich eine Serie. Bald ermitteln die zwei Männer auf eigene Faust. Giordiani flirtet zwischendurch ganz heftig mit Anna (Chaterine Spaak), der Tochter des Professors Terzi. Die beiden Männer geben ihrer Mördersuche einen Namen. Sie ergründen neun Spuren, die gleich der Jagd nach einer neunschwänzigen Katze zum gesuchten Mörder führen sollen. Doch dies bedeutet Lebensgefahr...
Dario Argento drehte "Die neunschwänzige Katze" im Jahr 1971.
Der Thriller ist nach "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" Argentos zweite Arbeit und beide Filme bilden zusammen mit "4 Fliegen auf grauem Samt" Argentos "Tier Trilogie".
Der Film ist eher ein ruhiger, fast relaxter Giallo, der zwar einige Morde zeigt, aber nie Probleme mit der Zensur hatte, was bei Dario Argento reichlich Seltenheitswert hat.
Schön gelungen ist die Kameraabeit von Enrico Menczer und auch die Filmmusik von Meister Ennio Morricone. Gemessen an seinen bald folgenden Meisterwerk ist "Die neunschwänzige Katze" eher gediegene Krimiunterhaltung und auch nie besonders innovativ oder phantastisch.
Erinnert hat mich der Film ein bisschen an Henry Hathaways "23 Schritte zum Abgrund", der ebenfalls thematisiert, wie ein Blinder eine Unterhaltung mithört, die in einen Mord mündet.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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